Für den Düdelinger Spielführer Tom Schumacher ist das Ziel klar gesetzt: „In Ettelbrück kann man immer verlieren. Wir müssen trotzdem nach den zwei Niederlagen eine Reaktion zeigen und wieder zurück in die Erfolgsspur finden.“ Mit der ersten Hälfte der Saison kann Schumacher dennoch positiv abschließen: „Auch wenn ich mir einen zusätzlichen Sieg gewünscht hätte, bin ich mit unserer Hinrunde zufrieden und der Rückstand auf die Spitze beträgt ja nur einen Punkt. Insbesondere da wir in den letzten Spielzeiten doch öfters schwer in die Gänge gekommen sind und zu diesem Zeitpunkt schlechter dastanden.“ Dass es am Ende nur 48 Stunden zwischen beiden Spielen sind, stört den Aufbauspieler des T71 natürlich: „Ich hätte lieber schon am Mittwoch in Ettelbrück gespielt, um so den Tag mehr Pause zu haben. So erwartet uns wieder ein saures Spiel, wo die Bank gefordert sein wird. Der Gegner wird es nach den erzwungenermaßen trainingsfreien Tagen jedoch auch nicht einfach haben und so hat derzeit jede Mannschaft ihre Probleme.“
Die Saison positiv beenden
Zum 50-jährigen Bestehen strebte der T71 Düdelingen vor der Saison mit dem Wissen des bevorstehenden Karriereendes der beiden Topspieler Tom Schumacher und Frank Muller und des somit unumgänglichen Umbruchs in der Mannschaft noch einmal einen großen Titel an, der im Jubiläumsjahr ausgiebig mit den Fans gefeiert werden sollte. Dass dies in der heutigen Situation zum Wunschdenken wurde, ist nicht nur Tom Schumacher längst bewusst: „Wir wollten die 50 Jahre mit einer schönen Spielzeit feiern, aber ich denke, das wird schon mal auf die nächste Saison verlegt. Wir sind froh, überhaupt spielen zu dürfen und sollten uns sicherlich nicht beklagen.“ Die Nummer vier des T71 spricht aufgrund der gekappten Spielzeit auch die halbierten Titelchancen an: „Der Pokalsieg ist logischerweise nicht mehr möglich und so müssen wir nun das Maximum aus der Meisterschaft herausholen. Es ist jetzt wichtig, die Saison positiv zu beenden, um uns am Schluss nichts vorwerfen zu müssen. Je nach Entwicklung der Lage sind im Juni ja vielleicht wieder einige Zuschauer erlaubt“, hofft der Düdelinger.
Nach dem nahezu perfekten Start mit acht Siegen aus neun Spielen muss die Mannschaft aus der „Forge du Sud“ mit zwei Niederlagen in Folge gegen Walferdingen und in Ettelbrück jedoch aktuell den ersten negativen Lauf hinnehmen. Laut Tom Schumacher hat seine Mannschaft noch nicht ihr ganzes Potenzial ausgeschöpft: „Der Ausfall von Kevin (Moura) hat die Entwicklung der Mannschaft gebremst. So sind wir seit dem Restart noch nicht auf unserem Top-Level angelangt. Das Spiel in Ettelbrück war trotz der Niederlage ein spielerischer Fortschritt und sowohl Einstellung als auch Selbstvertrauen waren deutlich verbessert, was mich für die nächsten Spiele optimistisch stimmt.“ Besonders in den Heimspielen gegen Fels (Sieg erst nach doppelter Verlängerung) und Walferdingen wurden dabei die Schwächen mit der wenig tief besetzten Bank ersichtlich. Der Kapitän nimmt seine Mannschaftskollegen in dieser Sache jedoch in Schutz: „Es ist nicht einfach, bei uns von der Bank zu kommen. Du musst sofort deinen Rhythmus finden und eigene Fehler werden kritischer beäugt als bei uns gestandenen Spielern. Die Jungs geben aber derzeit Vollgas im Training und bieten sich an, Hut ab dafür. In Ettelbrück hat Steve (Lanners) super hineingefunden und der Mannschaft sofort geholfen.“
Rotation als wichtiges Element
Für den weiteren Saisonverlauf strebt der Düdelinger weiterhin die direkte Halbfinal-Qualifikation und somit Platz eins oder zwei an: „Unser Primärziel ist ein Platz unter den Top sechs, um am Play-off teilnehmen zu können. Es ist jedoch klar, dass einer der beiden ersten Plätze absolut wünschenswert ist, um einerseits dem gefährlichen einzigen Spiel im Viertelfinale aus dem Weg zu gehen und andererseits natürlich Kräfte zu sparen.“ Als Hauptkonkurrenten um den Titel sieht er trotz des Laufs des Aufsteigers Walferdingen dennoch die üblichen Verdächtigen: „Walferdingen steht derzeit absolut verdient an der Spitze. Dennoch wird in der entscheidenden Phase der Saison nach meiner Meinung die Erfahrung eine ausschlaggebende Rolle spielen. So ist für mich Ettelbrück der Favorit, gefolgt von Esch und uns. Nach Walferdingen sollte man aber keinesfalls Heffingen, Fels und die Musel Pikes unterschätzen, da sie jederzeit jeden schlagen können.“ Beim Unterfangen Meistertitel wiederholt der T71-Spielführer die wichtige Rolle der vermeintlichen Ergänzungsspieler: „Wir sind nach der Rückkehr von Kevin Moura zwar wieder tiefer besetzt, dennoch bleibt die Rotation ein wichtiges Element und die Bank wird weiter gefordert sein. Die derzeitigen englischen Wochen sind vielleicht sogar gut, um sich an den stressigen Rhythmus im Play-off zu gewöhnen.“
Auf die eigenen Rücktrittsgedanken und den Zeitpunkt bezogen, äußert sich Tom Schumacher realistisch: „Du kannst es dir nicht immer heraussuchen. Natürlich ist diese Saison intensiv und verlangt noch einmal alles ab. Die letzte Spielzeit wurde unterbrochen und war somit der schlechteste Moment für einen Rücktritt. Im Nachhinein wäre es also vorzugsweise das Finalspiel gegen Ettelbrück gewesen, wo wir nach einer starken Saison erst am verdienten Meister gescheitert waren.“ Dennoch zeigt sich der Düdelinger weiter kämpferisch: „Es ist ohnehin nicht zu ändern. Jetzt bin ich in der heutigen Situation und es gilt, das Maximum herauszuholen. Klar ist es stressig, mit den vielen englischen Wochen oft alle drei bis vier Tage zu spielen. Aber ich spiele ohnehin lieber als zu trainieren“, fügt der lachende Schumacher abschließend hinzu.
De Maart
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