Enovos LeagueSteinsel stürzt den Leader

Schafft es die Etzella, bis ins Jahresende ungeschlagen zu bleiben? Dies war die Frage vor dem schweren Gang zum amtierenden Meister Steinsel. Beim Titelträger ist nach den Niederlagen gegen Contern und in Düdelingen der Meisterlack etwas angekratzt, denn die Amicale ist mittlerweile bis auf Tabellenrang fünf abgerutscht. Vor dem anstehenden Pokalhalbfinale war es somit für die Steinseler eine wichtige Standortbestimmung. Und die gelang Alex Laurent und seinem Team vollends. Der Nationalspieler wusste das Momentum zu genießen. „Dieser Erfolg tut uns gut. Eine große Last fällt uns jetzt von den Schultern. Wir hatten in dieser ersten Runde viele Ups und Downs. Es waren immer wieder Kleinigkeiten und Verletzungen, die uns reingefunkt haben. Wir sind ein Team mit einer großen Tiefe, wenn wir beginnen, uns wieder zu vertrauen, dann klappt das auch. Heute hat jeder seine Rolle erfüllt, von der Bank kam so viel Energie. Ich sage, dass es einfacher ist, Meister zu werden, als den Titel zu verteidigen. Denn dann hast du eine Zielscheibe auf dem Rücken und jeder will gegen dich gewinnen. Ich ziehe es vor, Probleme am Beginn der Saison zu haben und diese dann zu lösen, statt in der entscheidenden Phase. Dies ist ein schönes Weihnachtsgeschenk.“

Man sah der Amicale die Motivation vom Anwurf an an. Unter der Regie von Melcher nahm Steinsel sofort das Heft in die Hand und zog schnell mit elf Punkten davon (16:5). Aber Ettelbrück wäre nicht der ungeschlagene Leader, wenn es nicht mit einer solchen Situation umgehen könnte. P. Gutenkauf und Taylor brachten die Gäste wieder auf Augenhöhe (18:15), ehe sie anfangs des zweiten Viertels kurzzeitig in Front gingen (22:23). Steinsel spürte weiter den Drang nach vorne, vor allem da Ettelbrück schon frühzeitig unter enormem Foultrouble litt.

Zur Pause betrug der Etzella-Rückstand zehn Zählern. Keine unüberwindliche Hürde, aber Steinsel war nicht gewillt, das Heft aus der Hand zu geben. So wuchs der Punkteunterschied auf stolze 14 Zähler an (57:43). Die Amicale traf vermehrt aus der Distanz und kam auch zu erfolgreichen Schnellangriffen. Nach Zenners’ Ausscheiden, dem dritten Foul von Wolff sowie Wilsons viertem Foul war Ettelbrück gezwungen, in eine Zonenverteidigung zu wechseln. Der Gäste-Rückstand pendelte sich um die zehn Punkte ein, aber die Etzella setzte alles auf eine Karte. F. Gutenkauf konnte noch einmal mit einem Dreier auf drei Punkte verkürzen, aber dann kam das Aus für Wilson und sein Team. „Man hat in der Offensive genauso wie in der Defensive gesehen, dass heute Steinsel besser war“, so Eric Zenners. „Wir waren über 40 Minuten immer einen Schritt zu spät dran. An einem Mittwoch ist es immer schwierig in Steinsel. Wir müssen uns jetzt anschauen, was wir besser tun können. Die Fehler liegen eindeutig bei uns.“ Ettelbrück bleibt trotz der Niederlage souveräner Tabellenführer.