Starker Kollektiv-Auftritt

Starker Kollektiv-Auftritt
(Mnickels)

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Der Auftakt in die EM-Qualifikation hätte am Mittwoch Nachmittag in der georgischen Hauptstadt Tiflis für die Luxemburger Handballherren nicht besser verlaufen können.

Vor gut anderthalb Jahren verloren Bock, Muller, Scholten und Co. in Kutaissi im gleichen Wettbewerb und gegen den gleichen Gegner noch mit 16:17, gestern am späten Nachmittag stand aber eine stark verbesserte und hochmotivierte Luxemburger Mannschaft auf dem Platz.

Die Anfangsminuten verliefen für die „Roten Löwen“ aber nicht ganz optimal. Bock erzielte zwar den ersten Treffer der Partie, doch nach nicht einmal vier Minuten hatte der Escher schon zwei Zeitstrafen kassiert.
In Unterzahl agierten die Luxemburger im Angriff aber jeweils ohne Torwart und verhinderten, dass die Georgier sich absetzen konnten. Keeper Moreira, der etwas überraschend vor Auger den Vortritt erhielt, erwies sich zu Beginn außerdem als sicherer Rückhalt und als Kohl zweimal aus dem Rückraum traf, lagen die Gäste sogar nach neun Minuten wieder knapp mit 4:3 vorne.

Georgien fand gegen die sehr hohe und bewegliche 3-2-1-Deckung zunächst kaum Lösungen und als die Luxemburger Mitte des ersten Abschnitts durch Scholten und Wirtz auch ihre Gegenstöße verwandelten, sah es nach 18 Minuten beim Spielstand von 6:9 sehr gut aus für die Gäste. Doch dann schlichen sich einige Leichtsinnsfehler ein und weil Heimkeeper Tevzadze sich ebenfalls als zuverlässiger Schlussmann entpuppte, erzielten die Georgier vier Tore in Folge und prompt musste die FLH-Mannschaft wieder einem Rückstand hinterherlaufen.

„Taktisch klug agiert“

Nach dem Seitenwechsel ging es aber relativ schnell in die andere Richtung. Der Abwehrblock mit Marzadori und seinen Nebenleuten stand immer kompakter, auf Torwart Auger war wie gewohnt Verlass und im Angriff kombinierten die „Roten Löwen“ wie aus einem Guss. Vor allem die Rückraumspieler erwiesen sich gestern als sehr treffsicher, allen voran Yann Hoffmann, der allein im zweiten Durchgang fünf Tore erzielte. Aber auch Kohl zeigte sich sehr zielstrebig und konnte immer wieder einnetzen.

Als Mitte der zweiten Halbzeit neben Hoffmann, Kohl und Muller auch noch Scholten von seiner Außenposition und auf Gegenstoß hin erfolgreich war, wuchs der Vorsprung der Luxemburger zusehends. Von 19:21 zogen die Stot-Schützlinge auf 19:26 davon, die Entscheidung war in der 52. Minute somit vorzeitig zugunsten der Luxemburger gefallen.

Rückspiel in der Coque

Es war einfach beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit das FLH-Team in dieser Phase aufspielte und Georgien nicht den Hauch einer Chance ließ. Am Ende fiel der Sieg mit sieben Toren Unterschied unerwartet deutlich aus, Italien hingegen hatte im November nur mit drei Toren in Tiflis gewonnen, was für den weiteren Verlauf dieser EM-Quali natürlich hoffen lässt. Sieben Tore von Muller, sechs Tore von Kohl und Wirtz, fünf Treffer von Y. Hoffmann und Scholten, allein diese Zahlen sagen einiges über die geschlossene Mannschaftsleistung der Luxemburger aus.
Nach Spielende freute sich der Escher Martin Muller verständlicherweise über den Auswärtssieg. „Wir haben diszipliniert und geduldig gespielt, waren auf den Gegner bestens vorbereitet und haben vor allem taktisch klug agiert. Zum Auftakt hätte es nicht besser laufen können“, sagte der beste Luxemburger Torschütze.
Zeit zum Ausruhen gibt es für die FLH-Nationalspieler nicht. Bereits am Samstag kommt es im „Gymnase“ der Coque zum Rückspiel gegen den gleichen Gegner.