Der HBD stand gleich zum Auftakt der Titelgruppe vor einem bedeutenden Spiel. Um den Anschluss zu wahren und nicht auf vier Punkte von der Tabellenspitze distanziert zu werden, brauchten die Düdelinger einen Sieg gegen den Tabellennachbarn Red Boys – eine schwierige Aufgabe, die sie am Samstag aber mit Bravour meisterten. „Jeder hat seinen Ehrgeiz und schielt ein wenig auf die Tabelle. Deswegen war es wichtig, heute zu gewinnen“, so Aldin Zekan, der aber gleich wieder auf die Euphoriebremse trat. „Wir sind gerade erst in die Titelgruppe gestartet, es ist zu früh, um über die Tabelle zu reden. Es kommen noch schwere Spiele auf uns zu. Wir nehmen Match für Match.“
Nachdem die Düdelinger in der Qualirunde noch die schwächste Defensive aus den Top drei hatten, wurde genau diese Abwehr am Samstag zur teilweise unüberwindbaren Mauer für die Red Boys, die sich in der ersten Hälfte an der offensiven 5:1-Deckung der Düdelinger aufrieben und vergeblich nach Lösungen suchten. Da auch Torhüter Thierry Hensen einen starken Tag erwischt hatte, kamen die Red Boys nur zu wenigen Toren. Der HBD selbst spielte im Angriff langsamer und geduldiger als gewohnt, setzte sich aber bis zur Halbzeit überraschend deutlich mit 15:8 ab.
„Wir waren top eingestellt, mega motiviert und haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Die Defensive war der Schlüssel, den Rest hat der Torhüter gemacht. Nur acht Tore in der ersten Halbzeit – da muss ich ein Kompliment an meine Spieler machen“, blickte Trainer Martin Hummel zurück.
Nach dem Seitenwechsel baute seine Mannschaft, angetrieben vom starken Itua Etute, ihren Vorsprung auf neun Tore (17:8 in der 32.) aus, ehe die Differdinger allmählich besser ins Spiel fanden und den Rückstand langsam verkürzen konnten. So schmolz der Düdelinger Vorsprung bis zur 45. Minute auf 21:18 – und alles deutete auf eine spannende Schlussphase hin, auch weil der HBD in dieser Phase im Angriff einige Chancen überhastet vergab. Kurze Zeit später hatten die Red Boys dann die Gelegenheit, noch näher heranzukommen – konnten diese aber nicht nutzen, weil die beiden HBD-Keeper Hensen und Herrmann in der Schlussphase noch einmal heiß liefen. Mit einem spektakulären Kempa-Trick zum 28:23 in der 57. Minute sorgte Itua Etute schließlich für die Vorentscheidung.
„Uns war klar, dass in der zweiten Halbzeit trotz des großen Vorsprungs ein kleines Tief kommen würde. Es war wichtig, nicht nervös zu werden und bis zum Schluss durchzuziehen. Das haben wir gemacht“, so Zekan. Der HBD übernimmt damit den zweiten Tabellenplatz von den Red Boys um Elledy Semedo, der am Samstag vor allem mit der ersten Halbzeit haderte. „Wir sind nicht gut gestartet und mussten dann einen großen Rückstand aufholen. In der wichtigen Phase am Ende haben wir dann viele schlechte Entscheidungen getroffen.“
Statistik
HBD: Hensen (1-53’, 11 Paraden, davon 1 7m), Herrmann (53-60’, 3 P.), Spirinelli – Hippert, Köller 2, Ilic 5, Zekan 6/3, Kouni 1, Schlesser, Epps, I. Etute 10, O. Etute 5, Schuster, Steffen, Neuberg
Red Boys: Mudrinjak (1-30’, 10 P.), Auger (30-60’, 10 P.) – Becvar 3, Picco, Aillaud 2, Tako 4, Bouret, Rahim, Ballet 2, Semedo 7/1, Togno 1, Rac 4, Guerreiro, Leleux, Ouzrour 1
Schiedsrichter: Weber/Weinquin
Zeitstrafen: HBD 2 – Red Boys 2
Siebenmeter: HBD 3/3 – Red Boys 1/3
Zwischenstände: 5’ 3:1, 10’ 4:3, 15’ 7:3, 20’ 9:5, 25’ 11:7, 30’ 15:8, 35’ 18:11, 40’ 20:14, 45’ 21:18, 50’ 23:20, 55’ 27:22
Zuschauer: 360 (offizielle Angaben)
Red-Boys-Damen bezwingen Käerjeng
Die Handballerinnen der Red Boys sind mit einem überraschend deutlichen 29:23-Sieg gegen Käerjeng in die Play-offs gestartet. Nachdem sie zur Halbzeit noch mit 14:16 zurücklagen, drehten die Differdingerinnen im zweiten Abschnitt das Spiel. Mit Jenny Zuk und Claudine Mendy fehlten bei Käerjeng in dem Duell allerdings zwei Schlüsselspielerinnen. Der HBD setzte sich derweil erwartungsgemäß ohne größere Probleme mit 32:19 gegen Esch durch und feierte auf nationaler Ebene den 32. Sieg in Folge.
De Maart

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