Kein Titelkampf, keine Sticheleien, kein Duell auf Augenhöhe – aber Borussia Dortmund gegen Bayern München bleibt trotzdem der Liga-Knaller Nummer eins. Mitten in die Vorbereitung auf das heikle Treffen der Dauerrivalen am Karsamstag beim BVB erklärte Pep Guardiola den Auftakt zu den wegweisenden April-Wochen mit eindringlichem Blick auch noch zu seiner schwierigsten Schaffensphase als Bayern-Trainer. „Ja, unbedingt“, erklärte der spanische Starcoach am Tag vor „einem großen Duell, einem Clásico“. „In diesem Monat ist jedes Spiel ein Finale“, betonte der 44-Jährige, der reichlich hochkarätige Ausfälle im Team wegstecken muss.
Einen Titel gibt es beim Aufeinandertreffen der Meister der vergangenen fünf Jahre nicht zu gewinnen. Aber es geht auch so um jede Menge. Niederlagen in diesen Duellen schmerzen besonders, dazu wollen die Münchner mit dem 50. Liga-Sieg unter Guardiola den nächsten Schritt Richtung Titel machen. Der BVB versucht, seine Saison weiter zu reparieren, nachdem die rasante Talfahrt zunächst gestoppt wurde.
„Obwohl diesmal vieles anders ist als in der Vergangenheit: Es ist trotzdem ein Heimspiel von Borussia Dortmund, und die haben wir generell im Vorfeld noch nie abgeschenkt“, betonte BVB-Coach Jürgen Klopp, mochte aber trotz Zuversicht „keine allzu dicke Lippe riskieren“. Seit sieben Spielen hat der BVB in der Bundesliga nicht mehr verloren. Bayerns Hochglanz-Spielzeit bekam zuletzt bei der Niederlage gegen Gladbach dagegen ein Kratzerchen. Dazu drücken die schwerwiegende Ausfälle wie die von Arjen Robben und David Alaba auf die Stimmung. Franck Ribéry fehlt gegen die Borussia ebenfalls.
„Kein Zuckerschlecken“
„Angeschlagen sind wir nicht unbedingt. Aber wir haben jetzt wichtige Spiele vor uns. Es sind Kleinigkeiten, die in diesen Spielen entscheiden“, sagte Mario Götze vor der Rückkehr an die frühere Meisterstätte. Ungewohnt ruhig lief dagegen die Einstimmung auf den Klassiker ab, die manches Mal amüsanten Sticheleien blieben aus. Im mit 80.667 Zuschauern ausverkauften Stadion muss sich Guardiolas Super-Auswahl am Samstag (04.04.15) aber auf eine ganz heiße Atmosphäre einstellen. „Es wird köcheln und brodeln, und diese Hitze müssen die Bayern aushalten“, sagte BVB-Innenverteidiger Neven Subotic im Kicker.
Das Duell zwischen dem Tabellenzehnten und den erstplatzierten Münchnern wird laut Subotic „kein Zuckerschlecken“ für die qualitativ heftig dezimierten Gäste, die aber immer noch reichlich Weltklasse auf den Platz schicken können.
Nicht lang quatschen, sondern „ziemlich gut verteidigen“ und „nie passiv werden. Das bestrafen die Bayern sofort“, erklärte Klopp, der ohne die verletzten Profis Nuri Sahin, Lukasz Piszczek und Oliver Kirch antreten muss.
De Maart
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