Mittwoch29. Oktober 2025

Demaart De Maart

Spielt Rooney?

Spielt Rooney?

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Das letzte Wochenende stand ganz im Zeichen der EM-Auslosung. In England reden alle von einer schweren Gruppe, vor allem für Frankreich, Schweden und die Ukraine.

Wie gewohnt sieht die englische Presse die eigene Mannschaft als Favorit und weist darauf hin, dass man noch nie über so viele Talente verfügte, was das sofortige Entsorgen der Alten wie Gerrard, Lampard, Terry und Ferdinand zu einer nationalen Priorität macht, mehr noch als das Üben von Elfmeterschießen und Rückgaben an den eigenen Torwart.

Die andere Sorge gilt Rooney, der zumindest die ersten Gruppenspiele wegen einer Sperre verpassen wird – ob drei oder zwei Spiele, das entscheiden dieser Tage die UEFA-Heiligen von Platini, dem Elliott Ness des europäischen Fußballs, der sich aus Geld nichts macht, im Gegensatz zu seinem Kollegen Sepp, dem Blatter der FIFA. Vielleicht wird Rooney den Rückflug aus der Ukraine antreten, ohne überhaupt gespielt zu haben. Positiv daran wäre, dass Manchester seinen Starstürmer diesmal ohne Verletzung aus einem internationalen Turnier zurückbekommt.

Es stimmt schon, dass England bei der EM viele junge Talente einsetzen kann. Das war schon 1988 und 1992 so und dann landete man kräftig auf der Schnauze und lange vor Turnierende wieder in der Heimat. 2000, bei der EM in Belgien/Holland, hatte man viele Stars und verlor verdient gegen Portugal und Rumänien, besiegte aber immerhin Deutschland, so etwas war seit 1966 nicht mehr vorgekommen. Vier Jahre später, bei der EM in Portugal, kam man sogar weiter als Deutschland, das sich erneut blamierte, dazwischen aber, 2002, im Finale der WM gestanden hatte, was zeigt, wie niveaulos das WM-Turnier damals gewesen sein muss.

Harry und viel Klasse

Eigentlich hatten in England alle auf eine weitere Niederlage von Chelsea spekuliert, um zu sehen, ob und wie Abramowitsch seinen Manager Villas-Boas rausschmeißen würde. Doch die Mannschaft gewann deutlich bei Newcastle. Es hieß, die Jungs spielten für ihren Trainer, was sehr lobenswert ist, denn meistens spielen sie nur fürs Geld. Niemand ließ an der Spitze locker, weder das überragende Manchester City noch das erstarkte Arsenal, das beständig harmlose Manchester United oder das überraschend spielfreudige Tottenham mit Manager Harry Redknapp, den viele sogar als Nachfolger Capellos betrachten.

Doch wer will schon die englische Nationalmannschaft, wenn er mehr Klassespieler im Verein hat? Und die hat Redknapp hinten, in der Mitte und vorne. Im Gegensatz zu Manchester United, wo gute Spieler sind, die jedoch nicht mehr wissen, wo vorne und hinten ist und munter in beide Richtungen ballern. Heute traut man den Spurs sogar die Meisterschaft zu, doch bevor es dazu kommt, müsste City das Spielen verlernen, Balotelli englische Zeitungen lesen, Silva entführt werden und Mancinis Schal zur Reinigung. Und: Tottenham verlor immerhin schon zuhause gegen City eins zu fünf. Ähnliches hat auch United schon erfahren.