Romain Schlechter
Unter der Leitung des neuen Verantwortlichen Michel Leitz wollen die „Road Runners Echternach“ dem „Grünen Marathon“ nun neues Leben einhauchen.
1981 hatten sich 160 Langstreckenläufer am Start eingefunden. Erster wurde Herbert Kosmala in 2.24’39“, gleichzeitig wagte sich damals Marc Agosta zum ersten Mal überhaupt an die Marathondistanz. Internationale Aufmerksamkeit erregte die RRE-Veranstaltung dann bei der dritten Auflage, als Herbert Steffny (D) nach längerer Wettkampfpause in 2.20’04“ ein glanzvolles Comeback feierte.
Die mehrfachen Auftritte der späteren Olympiateilnehmerin Manuela Veith (D), der einzige und schwer erkämpfte Marathontitel von Luxemburgs bestem Langstreckenläufer, Justin Gloden (1991), sowie die bis heute noch gültigen Streckenbestzeiten des Litauers Ceslovas Kundrotas (2.13’28″/1993) und der Belgierin Linda Mila (2.33’05″/1995) sind einige unvergessene Momente der langen Echternacher Marathongeschichte. Wie hoch diese Zeiten immer noch einzuschätzen sind, zeigt am besten der diesjährige Köln-Marathon, der in 2.14’05“ bzw. 2.46’05“ gewonnen wurde.
Neuerungen
Die pessimistische Stimmung der letzten beiden Jahre hat sich aufgehellt und die Organisatoren starten mit neuem Elan in das vierte Jahrzehnt. Eine neue Streckenführung sowie ein Halbmarathonlauf sollen für den erhofften Aufschwung sorgen.
Die ersten 21 km führen die Läufer anfangs wie gewohnt am Seegebiet entlang hin zur Echternacherbrücke, von wo es dann über Minden (D) nach Steinheim zurück ins Ziel des „Semi“ geht. Für die Marathonläufer geht es dann Richtung Weilerbach, wo in Höhe der Berdorfer Kreuzung ein weiterer Wendepunkt ist. Die Konkurrenten überqueren ein zweites Mal „Echternach-Pont“, laufen über Minden (D) nach Rosport, wo der letzte Wendepunkt die Schlussphase des Marathons einläutet. Die neue Strecke ist kurzweiliger und sicherlich auch zuschauerfreundlicher, zudem entfällt die kurze, aber berüchtigte Steigung hinter Bollendorf (D).
Der Halbmarathon ist eine willkommene Alternative zur „Route du Vin“ und könnte in den kommenden Jahren zum „Schlager“ werden.
Wie in den letzten Jahren soll der Volkslaufcharakter weiterhin im Vordergrund stehen, und Spitzenläufer werden nicht mit Startprämien angelockt. Für viele Laufexperten ist aber unumstritten, dass eine gewisse Korrelation zwischen Freizeit- und Spitzensport bestehen muss, um die Renommee und den Bekanntheitsgrad einer internationalen Laufveranstaltung zu garantieren.
Somit wird am Sonntag der Luxemburger Titelkampf im Mittelpunkt stehen, und dieser verspricht sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen einen interessanten Rennverlauf.
Krombach Favorit
Insbesondere der Zweikampf zwischen dem noch amtierenden Meister Georges Krier und dem dreifachen Titelträger Christian Krombach könnte die Zuschauer in Atem halten, auch wenn der CAEG-Athlet dem Triathleten die Favoritenrolle ganz klar überlässt. „Ich habe seit geraumer Zeit mit Fußproblemen zu kämpfen und konnte meinen gewohnten Trainingsumfang nicht ganz durchziehen. Bei der ‚Route du Vin‘ war ich 1 langsamer als 2009, und Christian Krombach erreichte das Ziel 330 vor mir. Mit einem Podiumsplatz und einer Zeit um die 2.40 wäre ich am Sonntag sehr zufrieden“, so Krier.
Krombach sieht dies etwas differenzierter: „Man kann von einem ‚Semi‘ keine genauen Rückschlüsse auf die Marathondistanz ziehen, von einem schlechten Tag bis zu Krämpfen kann alles passieren. So werde ich das Rennen vorsichtig angehen und wohl das Tempo des nichtlizenzierten Jean-Pierre Serafini mitgehen. Die Vorbereitung in den letzten sechs Wochen lief optimal und nach dem erhofften Titelgewinn und einer Zeit unter 2.35′ steht dann am 13. November mein Saisonhöhepunkt mit der 70.3-Triathlon-WM in Clearwater/Florida auf dem Programm“, so die Aussicht des 37-jährigen Krombach. Um die weiteren Podiumsplätze werden sich wie in den Vorjahren Athleten wie Alain Inglebert, Patrick Majerus und Gilles Venturini streiten.
Bei den Frauen werden sich Titelverteidigerin Danièle Flammang und Sandra Huberty einen spannenden Zweikampf liefern. Während Flammang vor zwölf Monaten in 3.08’35“ ihren ersten Titel feierte, erzielte die CAPA-Läuferin am selben Tag in Palma de Mallorca (ESP) in 3.07’19“ ihre persönliche Bestzeit. Die Herausforderin ist in einer bestechenden Form, wie ihr Erfolg beim 10-Meilen-Lauf in Walferdingen zeigt. Als Spielverderber könnten sich Danièle Raach und Tania Arensdorf erweisen.
Bleibt noch zu erwähnen, dass im Rahmenprogramm eine Marathonstaffel sowie ein Kinderlauf (11.15 Uhr) vorgesehen sind.
INTERNET
www.marathon-echternach.com
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können