Dienstag28. Oktober 2025

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SCHWIMMEN: EM-Gold, zum Zweiten

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Der dritte Wettkampftag bei der Junioren-EM in Helsinki (Finnland) stand ganz im Zeichen von Raphaël Stacchiotti.

Kann der Ettelbrücker über 200 m Lagen seinen Europameistertitel aus Prag verteidigen? Er konnte: Gestern schaffte es der SCDE-Schwimmer, diesen Eindruck
in einem spannenden Rennen zu bestätigen. Stacchiotti war, ist und bleibt Junioren-Europameister.

Marc Biwer
 

Vor dem Einsatz des Ausnahmeschwimmers gehörte das Interesse aber Sarah Rolko. Die SL-Schwimmerin ist ein Opfer der neuen Regel, die die Ganzkörperanzüge verbietet. Mit dem Wegfall des High-Tech-Materials schafft es die 16-Jährige nicht mehr, an ihre alten Zeiten anzuknüpfen. Am Donnerstag fehlten der Rückenschwimmerin im Finale über 200 m 3“44 gegenüber ihrem Chrono bei den JEM 2009 in Prag, zugleich Landesrekord. Tröstlich war lediglich der 8. Platz. Auch gestern im Sprint wiederholte sich leider dieser Trend. Dabei wäre im Endeffekt sogar eine Medaille möglich gewesen.
Die 50-m-Rennen werden an einem einzigen Tag geschwommen, Vorlauf, Halbfinale und Finale. Für Sarah Rolko sollte es über 50 m Rücken aber gar nicht so weit kommen. Nach einem für ihre Verhältnisse mäßigen 14. Platz in den Vorläufen (30“26) konnte sich die Luxemburgerin ins Halbfinale retten. Auf Bahn 1 des ersten Halbfinallaufs schlug sie in 30’13 an, 67/100 über ihrem Landesrekord. Mit dieser Zeit belegte Sarah Rolko den 17. Platz und hatte somit den Einzug ins Finale verpasst: es fehlten 18/100. Dennoch war Nationaltrainer Ingolf Bender nicht unzufrieden mit seinem Schützling: „Sarah hat leider den Anschlag versemmelt. Und das ist bei einem Sprint fatal. Aber ‚was wäre wenn‘ spielt keine Rolle, sie hat das Finale leider verpasst. Sarah braucht eben etwas länger, um an ihre ‚Anzugzeiten‘ heranzukommen. Aber bisher war das für sie zweimal Bestzeit ohne Anzug. Und ich bin davon überzeugt, dass es morgen (heute, die Red.) über 100 m Rücken besser läuft.“
Im neunten Rennen des Abendsprogramms konnte dann die Operation erfolgreiche Titelverteidigung beginnen, 200 m Lagen: je 50 m Delfin, Rücken, Brust und Kraul. Und es sollte ein knallhartes Rennen für den Luxemburger werden, der nach der ersten Disziplin auf Platz zwei lag, 5/100 hinter dem Holländer Marissen (wurde 9.). Nachdem es für Stacchiotti schon zum Auftakt im Einzel über 100 m Rücken nicht so gut geklappt hatte, fiel der Ettelbrücker anschließend in dieser Disziplin auf Bahn 4 des Finales auf Position 3 zurück, mit 72/100 auf den Israeli Toumarkin (wurde später disqualifiziert) und 37/100 auf Atsapkin (RUS, wurde 6.). Als einer der wenigen Lagenschwimmer ist Stacchiotti ebenfalls stark auf der Brust und so konnte er sich wieder auf Platz 2 verbessern, mit nur noch 29/100 Rückstand auf den Russen und 13/100 Vorsprung auf den Franzosen Pedurand. Erst auf der letzten Bahn ging Raphaël Stacchiotti erstmals in Führung und schlug am Ende in neuer Landesrekordzeit (4/100) in 2’02“52 an, durfte sich somit erneut als Europameister feiern lassen und ließ zum zweiten Mal die „Heemecht“ bei einer EM erklingen.
Und mit diesem Titel wurde auch die Arbeit von Ingolf Bender bestätigt: „Es passiert ja nicht so oft, dass die luxemburgische Hymne gespielt wird. Es war bewundernswert, was Raphaël geleistet hat. Zumal der Druck diesmal höher war, weil er nicht als Außenseiter gehandelt wurde. Aber alles hat so geklappt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Raphaël konnte die Trainingseindrücke bestätigen und hat es auch auf dem Rücken geschafft, den Anschluss zu halten. Es war aber das erwartet enge Rennen, so wie es sich für ein Finale gehört. Mit dem glücklichen Ende für uns.“

Die Ergebnisse

Vorläufe:
50 m Rücken – Mädchen (52 Teilnehmerinnen): 1. Mathilde Cini (94, FRA) 29″50, 14. Sarah Rolko (94, LUX) 30″26, 25. Sara Joo (95, HUN) 30″69
Halbfinalen:
50 m Rücken – Mädchen (20): 1. Daryna Zevina (94, UKR) 29″10, 10. Phoebe Lenderyou (95, GBR) 29″95, 17. Sarah Rolko (94, LUX) 30″13
Finalen:
50 m Rücken – Mädchen (10): 1. Emma Saunders (94, GBR) 29″01 (Meetrekord), 2. Daryna Zevina (94, UKR) 29″12, 3. Mathilde Cini (94, FRA) 29″42
200 m Lagen – Jungen (10) 1. Raphaël Stacchiotti (92, LUX) 2’02″52 (Landesrekord), 2. Ieuan Lloyd (93, GBR) 2’02″72, 3. Ganesh Pedurand (92, FRA) 2’03″39