Im WM-Qualifikationsspiel am Freitag gegen Russland (20.30 Uhr im Stade Josy Barthel) muss sich der 20-Jährige an der nächsten Hürde messen. Erstmals wird er ohne Profi Aurélien Joachim an seiner Seite ein Länderspiel bestreiten.
Deville im Lauftraining
Maurice Deville befindet sich weiter im Einzeltraining und schloss sich auch am Mittwochabend bei der Einheit im Stade Josy Barthel nur kurz dem Mannschaftstraining an. Geschont wurden zudem Mario Mutsch (Hüfte) und Aurélien Joachim (Adduktoren), der gegen Russland gesperrt ist.
Seit Nationaltrainer Luc Holtz das 4-4-2-System für Luxemburg entdeckt hat, ist David Turpel Stammspieler an der Seite von Waalwijk-Profi Joachim. Beim Sieg gegen Nordirland und bei der Niederlage in Russland gehörte er aber eher zu den unauffälligsten Akteuren. Auch wenn er das zwischenzeitliche 1:1 gegen die Insulaner durch Joachim vorbereitete. „Es ist mir schon bewusst, dass ich nicht meine beste Leistung gezeigt habe. Ich kann viel mehr“, so ein selbstkritischer Turpel.
Der 20-Jährige, dem großes Entwicklungspotenzial nachgesagt wird, muss sich nach und nach an das internationale Niveau gewöhnen: „Dafür sind diese Länderspiele da. In jedem Trainingslager lerne ich hinzu. Wir Amateure haben halt nicht die Routine wie Mario (Mutsch) oder Aurélien (Joachim), die an jedem Wochenende auf hohem Niveau spielen. Vor allem körperlich sind die Unterschiede enorm.“
Vorbild Joachim
Ausgerechnet gegen die Fußball-Großmacht Russland muss Turpel im Sturm auf seine wertvollste Stütze verzichten. Aurélien Joachim ist nach seiner Gelben Karte gegen Nordirland nämlich für ein Spiel gesperrt. „Auré kämpft viel und gibt mir andauernd wichtige Tipps mit auf den Weg. Durch seine Anweisungen habe ich es geschafft, mich taktisch besser zu verhalten. Er ist so etwas wie ein Vorbild. Am liebsten würde ich den gleichen Weg wie er einschlagen. Er hat in Luxemburg alles gewonnen und ist seit zwei Jahren Stammspieler in den Niederlanden“, erklärt der groß gewachsene Angreifer.
Wer am Freitag sein Sturmpartner sein wird, steht noch nicht fest. Im Testspiel gegen den FC Metz spielte Antonio Luisi an seiner Seite. Mit dem Stürmer von Déifferdeng 03 lief er bereits einige Male gemeinsam für die U21-Nationalmannschaft auf. „Auf und neben dem Platz verstehen wir uns sehr gut. Die Laufwege stimmen“, sagt Turpel, der gegen Metz trotz einiger guter Chancen diesmal seine Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ. „Ich weiß auch nicht, warum die Dinger nicht reingegangen sind. Zur Halbzeit hätten wir bereits mit 3:0 führen müssen“, so das Fazit des Etzella-Stürmers.
Taktische Ausrichtung steht noch nicht fest
Aber auch Maurice Deville oder Stefano Bensi kommen als Sturmpartner in Frage. Alles schnelle Spieler, die den eher behäbigen Russen Probleme bereiten könnten. „Die beiden Innenverteidiger (Sergej Ignaschewitsch und Alexei Beresuzki, d. Red.) sind nicht die stärksten Gegenspieler, mit denen ich es zu tun hatte. Sie sind eher unbeweglich und langsam. Da haben mich die Nordiren schon eher beeindruckt.“
Ob Luc Holtz gegen die Russen das 4-4-2 beibehält oder auf ein 4-4-1-1-System umsattelt, steht auch noch in den Sternen. Obwohl Turpel bei der Etzella mit Matias als falscher Neun prächtig harmoniert, ist ihm die taktische Ausrichtung eigentlich egal. „Egal ob mit einem oder zwei Stürmern, einer muss immer den Ball im Mittelfeld abholen.“
Das Spiel gegen Russland ist für den Ettelbrücker aber auch die Möglichkeit, internationale Vereine auf sich aufmerksam zu machen. Obwohl ein Wechsel ins Ausland im Sommer platzte, will Turpel weiterhin mit aller Macht in den Profifußball.
De Maart
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