Samstag1. November 2025

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FußballSaison 2020/21: Absage der Ehrenpromotion wird immer wahrscheinlicher 

Fußball / Saison 2020/21: Absage der Ehrenpromotion wird immer wahrscheinlicher 
Immer unwahrscheinlicher: Fußball in der Ehrenpromotion Foto: Editpress/Wildson Alves

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In der Ehrenpromotion herrscht derzeit nur noch das Prinzip Hoffnung. Während einige Vereine abwarten wollen und noch auf den Abschluss der Saison 2020/21 hoffen, sehen andere Klubs keinen Sinn mehr darin, die Saison fortzusetzen. Dass der Meisterschaftsbetrieb noch vor Mitte März wieder erlaubt wird, ist derzeit eher unwahrscheinlich, weshalb eine Komplettabsage immer konkreter wird. 

„Ich bin immer positiv eingestellt“, sagt der Rümelinger Präsident Gérard Jeitz. Beim Traditionsverein aus dem Süden wird sich derzeit so vorbereitet, als würde die Saison bald wieder beginnen. In Käerjeng herrscht ein anderes Bild. Beim Tabellenletzten der Ehrenpromotion wird nur noch einmal wöchentlich trainiert. „Dabei geht es vor allem darum, uns zu treffen und zu schauen, wie es jedem geht. Regelmäßiges Training hat derzeit keinen Sinn. Wir haben bereits vier oder fünf Neustarts hinter uns, und immer musste wieder alles abgebrochen werden“, sagt UNK-Präsident James Thomes.

Derzeit dürfen die Ehrenpromotionäre – genau wie alle anderen Nicht-Erstligisten anderer Sportarten – nur unter scharfen Restriktionen trainieren. Einzelübungen sind angesagt. Duelle sind verboten. An ein normales Fußballtraining ist nicht zu denken. Momentan sieht es nicht danach aus, als würden diese Restriktionen nach dem 21. Februar gelockert werden. Die Regierung und das Sportministerium haben die Lockerungen nämlich an die Schnelltest-Studie gekoppelt, die in dieser Woche angelaufen ist. Vor Anfang oder Mitte März werden wohl keine Resultate vorliegen. Zu diesem Zeitpunkt ist es bereits zu spät, um eine Meisterschaft in ihrer Gänze zu Ende zu bringen. Aus diesem Grund hat der nationale Basketballverband bereits am vergangenen Freitag entschieden, dass es diese Saison keine Ab- und Aufsteiger geben wird.

Der nationale Fußballverband FLF will es derzeit den Basketballern noch nicht gleichmachen, hat aber auch erkannt, dass eine Komplettabsage nicht mehr unrealistisch ist. „Wir werden noch ein paar Wochen abwarten. Absagen kann man die Meisterschaft immer noch. Derzeit ist es aber zu früh. Eine Umfrage hat ergeben, dass eine große Mehrheit der Vereine weiterspielen wollen“, sagt Joël Wolff, Generalsekretär der FLF.

Zu diesen Klubs gehört die UN Käerjeng 97 nicht. „Es ist etwas prekär, sich als Letzter der Ehrenpromotion gegen eine Fortsetzung der Meisterschaft auszusprechen. Leider ist die Situation noch schlimmer als im vergangenen Jahr. Und man sollte nicht zu kurzfristig denken. Keiner weiß, wie lange diese Krise noch andauern wird und welche Konsequenzen sie auf die Klubkasse, die Freiwilligen und die Spieler haben wird“, sagt Thomes. In Rümelingen – aktueller Tabellenerster der Ehrenpromotion – sieht man die Situation etwas anders. „Wir hoffen noch immer darauf, dass es irgendwann weitergehen wird – obwohl die Lage aktuell nicht sehr günstig ist. Für uns ist es wichtig, dass jeder wieder so bald wie möglich seinen Sport treiben kann. Wenn der Spielbetrieb ohne Zuschauer weitergehen muss, ist das nicht schön – aber man kann in der aktuellen Situation nicht alles haben“, so Jeitz.

Leider ist die Situation noch schlimmer als im vergangenen Jahr

James Thomes, Präsident UN Käerjeng 97

Das Rümelinger Urgestein will offen für Alternativen bleiben: „Eine Möglichkeit wäre es, die Saison mit der Hinrunde abzuschließen.“ In Käerjeng steht man dieser Lösung skeptisch gegenüber. „Es entstehen Ungerechtigkeiten durch das Heimrecht und die Auswärtsspiele. Zudem dürften in den acht verbleibenden Spielen die im Winter transferierten Spieler eingesetzt werden“, sagt Thomes, der die Chancen bei „null Prozent“ sieht, dass die komplette Saison (22 bis 23 Spiele) noch ausgetragen wird.

Die FLF und ihre Vereine müssen sich noch zwei Wochen in Geduld üben. Spätestens um den 14. oder 15. Februar wird Premierminister Xavier Bettel das weitere Vorgehen offiziell verkünden. „Es gibt derzeit keine Signale aus der Regierung, wie es weitergehen könnte. Wir wissen aber, dass sich am Ausland orientiert wird“, sagt Wolff.

Das sind schlechte Aussichten: In Belgien wurden ab der dritten Division bereits alle Meisterschaft abgesagt und in Deutschland ist die Hoffnung der Oberligisten, wieder spielen zu dürfen, sehr klein. Ligen die wegen ihres reinen Amateurstatus vergleichbar sind mit der Ehrenpromotion. Wenn nichts mehr bleibt, dann bleibt immerhin noch das Prinzip Hoffnung.