Samstag18. Oktober 2025

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Handball-EuropapokalRed-Boys-Kapitän Guillaume Ballet: „Wir sind ein Team mit Charakter“

Handball-Europapokal / Red-Boys-Kapitän Guillaume Ballet: „Wir sind ein Team mit Charakter“
Guillaume Ballet spielt seit 2022 für die Red Boys Foto: Editpress/Fernand Konnen

Guillaume Ballet ist einer der dienstältesten Spieler der Red Boys und seit dieser Saison Kapitän der Mannschaft. Am Freitag und Samstag (jeweils um 20.00 Uhr) führt er die Differdinger im kosovarischen Ferizaj im European Cup gegen KH Kastrioti aufs Feld. Mit einem Auftritt „mit Herz“ soll der Einzug in die dritte Runde gelingen.

Tageblatt: Sie starten als Tabellenführer der Liga in den Europapokal. Blicken Sie zufrieden auf den Saisonstart zurück?

Guillaume Ballet: Sehr zufrieden. Wir haben zum Start dieser Saison in Kontinuität da weitergemacht, wo wir letzte Saison aufgehört haben. Es gab über den Sommer ein paar Änderungen im Kader. Wir haben die meisten Schlüsselspieler aber behalten, außerdem sind erfahrene Spieler wie Hakim (Jarrar) im Tor und Ilan (Goedert) im Rückraum dazugekommen. Sie passen genau zu unserer Mentalität. Wir haben keine Spieler mehr, die nur wegen des Geldes hier sind. Es sind alles wirklich Leute, die mit Herz spielen und unsere Werte teilen. Wir sind ein Team mit Charakter. Das merkt man auch auf dem Spielfeld. Wir sind eine Gruppe von Freunden, die alle an einem Strang ziehen und alles geben.

Sie sind seit dieser Saison Kapitän der Mannschaft. Wie sehen Sie Ihre neue Rolle?

Es ist etwas, das mich wirklich sehr freut, denn es ist nichts, worauf ich direkt hingearbeitet habe. Ich habe nie angestrebt, ein Anführer oder jemand mit diesem Status zu sein. Für mich ist es auch eher eine Rolle wie die eines großen Bruders. Ich bin einer der Ältesten im Team und nehme für die jüngeren Spieler eine unterstützende Rolle als Helfer ein. Wenn sie Fragen haben, stehe ich immer zur Verfügung. Ich sehe mich aber nicht als jemand, der über ihnen steht. Wir sind alle Teil desselben Teams und ich helfe einfach gerne mit, damit sich alle wohlfühlen. 

Sie sind 2022 aus Metz (F) zu den Red Boys gekommen. Seitdem gab es viel Rotation im Kader. Von den Stammspielern des damaligen Teams sind Sie neben Elledy Semedo und Miroslav Rac der einzige, der heute noch da ist. Kam ein Wechsel für Sie nie in Frage?

Für mich war von Anfang an klar, dass ich hierbleiben will. Ich habe bei den Red Boys alles gefunden, wonach ich gesucht habe. Und man hat mir auch alles gegeben, was ich mir erhofft habe. Man schenkt mir Vertrauen. Was das Team, das Coaching und den Präsidenten betrifft – ich werde gehört. Ich konnte mir seit meiner Ankunft nie vorstellen, woanders hinzugehen. Ich werde meine Karriere auch bei den Red Boys beenden, das ist sicher. Ich bin jetzt erst 31 Jahre alt und habe noch ein paar Jahre vor mir – aber es ist ganz klar, dass ich in diesem Trikot aufhören möchte.

Am Freitag und Samstag treten Sie auswärts im Europapokal an. Letztes Jahr hat der Verein trotz Qualifikation auf eine Teilnahme verzichtet. Wie sind Sie damit umgegangen?

Das war schon frustrierend. Aus Vereinssicht, finanziell, war es damals eben nicht möglich. Das verstehe ich auch. Jetzt wieder teilzunehmen, ist deswegen umso schöner. Das sind Momente, die für immer in Erinnerung bleiben und die auch das Team noch enger zusammenschweißen.

Mit welcher Einstellung gehen Sie nun in die Spiele gegen KH Kastrioti?

Das sind besondere Spiele. Das habe ich auch der Mannschaft gesagt – wenn ich „ich“ sage, meine ich hier auch Elledy Semedo und Miroslav Rac. Wir sind die ältesten Spieler im Team und haben solche Spiele schon erlebt. Der Europapokal ist etwas Großes und Schönes. Wir wollen das gemeinsam genießen und Spaß haben – aber ohne die Leistung aus den Augen zu verlieren. Mit dieser Einstellung, und wenn wir mit Herz spielen, werden auch die Ergebnisse kommen. Da bin ich mir sicher.