Mittwoch29. Oktober 2025

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Raphaël Stacchiotti startet furios

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Die Kurzbahn-EM startete am Donnerstag furios für die Luxemburger Delegation: Eine Finalteilnahme (Raphaël Stacchiotti), ein Halbfinale (Laurent Carnol) und vier Landesrekorde standen in Stettin (Polen) zu Buche.

Dem zweifachen Junioren-Europameister Stacchiotti war es vorbehalten, das luxemburgische EM-Eis zu brechen, als er im dritten Rennen des Tages seine Paradedisziplin in Angriff nahm. Auch über Raphaël Stacchiotti war viel spekuliert worden, da er seine Vorbereitung einmal krankheitshalber und einmal verletzungsbedingt unterbrechen musste.

Die Resultate

Vorläufe

Frauen, 100 m Rücken(45 Teilnehmerinnen): 1. Daryna Zevina (UKR) 57.89, 2. Georgia Davies (GBR) 58.29, 3. Anja Carman (SLO) 58.64, 20. Silke Lippok (D) 1.00.27 … 41. Sarah Rolko (L) 1.02.39

Männer, 200 m Rücken (37): 1. Peter Bernek (HUN) 1.52.09 2. Radoslaw Kawecki (POL) 1.52.23 3. Jan-Philip Glania (D) 1.52.48 … 11. Sergej Makow (RUS) 1.55.22, 22. Jean-François Schneiders (L) 1.57.47 (Landesrekord)

100 m Brust (57): 1. Damir Dugonjic (SLO) 57.98, 2. Fabio Scozzoli (I) 58.19, 3. Stanislaw Lachtjuchow (RUS) 58.37 … 17. Laurent Carnol (L) 59.72 (Landesrekord)

200 m Lagen (33): 1. Laszlo Cseh (HUN) 1.55.51, 2. Diogo Filipe Carvalho (P) 1.55.90, 3. Dinko Jukic (AUT) 1.56.26 … 6. Raphaël Stacchiotti (L) 1.56.51 (Landesrekord)

Halbfinale

Männer, 100 m Brust (20): 1. Scozzoli 57.93, 2. Martti Aljand (EST) 57.97, 3. Daniel Gyurta 5 (HUN) 8.17 … 10. Gabor Financsek (HUN) 58.99, 17. Carnol 59.71, 20. Przemyslaw Gorczyca (POL) 1.00.82

Finale

200 m Lagen (10): 1. Cseh 1.53.43, 2. Markus Rogan (AUT) 1.53.63, 3. Gal Nevo (ISR) 1.54.87, 4. Carvalho 1.54.98, 5. Dimitri Schilin (RUS) 1.55.50, 6. Jukic 1.55.57, 7. Stacchiotti 1.56.62, 8. Frederico Turrini (I) 1.57.65, 9. Alexander Tichonow (RUS) 1.57.98, 10. Jakub Jasinki (POL) 1.58.86

Das Programm am Freitag (09.12.)

50 m Rücken: Schneiders
400 m Lagen: Stacchiotti
100 m Lagen: Rolko
100 m Freistil: Schneiders

Zweites Handicap war, dass bei der Kurzbahn-EM nur Halbfinalen auf den kurzen Strecken (50 m und 100 m) ausgetragen werden. Der 19-Jährige musste also das Finale anvisieren, für das er sich nach Meldelisten (Platz 17) um 1″61 hätte verbessern müssen. Das Ettelbrücker Ausnahmetalent nahm die 200 m Lagen auf Bahn 7 (das Becken weist zehn Bahnen auf) des stark besetzten dritten Vorlaufs in Angriff.

Finale

Nach der ersten Disziplin (Delfin) lag Stacchiotti als Fünfter noch gut im Rennen und auch nach den 50 m Rücken ließ sein Chrono einen Rekord erahnen. Auf der Brust schob sich der Luxemburger dann am Polen Wojt vorbei, um mit einem fulminanten Schlusssprint (Kraul) auch noch Frederico Turrini (ITA) hinter sich zu lassen und auf Platz drei dieses Vorlaufs anzuschlagen. Seine Zeit blieb bei 1’56″51 stehen. Damit hatte Stacchiotti nicht nur seinen einen Landesrekord (2010 bei der EM in Eindhoven) um sagenhafte 2″37 unterboten, sondern belegte mit dieser Zeit im Schlussklassement Rang sechs. Mit diesem sechsten Platz gelang ihm der sensationelle Sprung ins Finale am späten Nachmittag. Nach Carnol ist Stacchiotti damit der zweite EM-Finalist in der Historie.

Dort schwamm der Ettelbrücker am Donnerstagabend auf den siebten Platz unter zehn Finalteilnehmern. Nach einem guten Start lag Stacchiotti nach 50 m auf dem fünften Rang.

Nach 200 m standen 1’56″62 zu Buche. Auch wenn er damit etwas langsamer war als am Morgen, ist dies ein weiterer Schritt in seiner Entwicklung: „Nach der Erkrankung hatten wir diese Leistung nicht unbedingt erwartet. Es zeigt seine kontinuierliche Entwicklung auf. Am Morgen war er der Schnellste auf den ersten 50 m Kraul. Nach seinen Junioren-EM-Titeln ist er nicht abgehoben, sondern hat weiter an sich gearbeitet“, zeigte sich Nationaltrainer Ingolf Bender mit seinem Schützling zufrieden.

Euphorie

Natürlich hatte diese unerwartete Finalteilnahme eine kleine Euphorie im Luxemburger Lager ausgelöst und die Mitstreiter beflügelt. Jedenfalls wuchs Fränz Schneiders im fünften Rennen über sich hinaus und meisterte die 200 m Rücken auf Bahn 8 des zweiten Vorlaufs in 1’57″47. Eine Zeit, die dem Wiltzer den fünften Platz in diesem Vorlauf einbrachte. Vor allem aber konnte Schneiders seinen eigenen Landesrekord (EM 2010) um exakt eine Sekunde unterbieten. Nicht so gut lief es zuvor für Sarah Rolko, die über 100 m Rücken doch etwas unter den Erwartungen blieb und ihre Bestzeit deutlich verfehlte. Die SL-Schwimmerin kam allerdings nach einer langwierigen Schulterverletzung zurück.

Auch das letzte FLNS-Quartettmitglied war am Donnerstag im Einsatz. Der EM-Vierte (200 m Brust) vom Vorjahr durfte sich sozusagen über 100 m Brust „einschwimmen“. Dennoch hoffte man, dass Laurent Carnol seine Halbfinalteilnahme wiederholen könnte, obwohl das Starterfeld ungleich stärker war. Der SCDE-Athlet hatte die Reise nach Polen von England aus angetreten, sodass nicht ganz klar war, wo der Student der Loughborough University aktuell steht. Die passende Antwort gab der 22-Jährige selbst, als er im fünften Vorlauf (Bahn 8) in 59″72 anschlug, zum zweiten Mal unter der Minuten-Marke blieb und seinen Landesrekord (WM im Dezember 2010 in Dubai) um 20/100 unterbieten konnte. Mit dem dritten Rekord am Auftakttag sprang der fünfte Platz im Vorlauf und der 17. insgesamt heraus.

Am Donnerstag startete Carnol im ersten Halbfinale auf Bahn 8. Und der Student schaffte es, seinen eigenen Landesrekord vom Morgen noch mal zu unterbieten: Am Ende zeigte die Uhr 59″71 an. Damit belegte er den neunten Rang im Halbfinale, gleichbedeutend mit einem 17. Rang unter den 20 Teilnehmern.