Mittwoch5. November 2025

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Putin stärkt Blatter den Rücken

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(ria Novosti)

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Kremlchef Wladimir Putin stellt sich im Fifa-Korruptionsskandal hinter Verbandschef Joseph Blatter und wirft den USA ungerechtfertigte Einmischung vor.

Wladimir Putin hat den USA vorgeworfen, seinem Land durch Einmischung in Fifa-Angelegenheiten die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 wegnehmen zu wollen. Es sei eigenartig, dass die Untersuchung auf Antrag von US-Behörden aufgenommen worden sei, obwohl es sich um Verbrechen handele, in die keine US-Bürger verwickelt und die nicht in den USA passiert seien, sagte Putin am Donnerstag.

Er fügte hinzu, er sei sich bewusst über den Druck, den Fifa-Präsident Sepp Blatter wegen seiner Unterstützung für die WM in Russland aushalten müsse. Am Mittwoch hatte Putin bereits gesagt, die Festnahme der sieben Fußball-Funktionäre in Zürich seien lediglich ein weiterer Versuch, Blatters für Freitag geplante Wiederwahl zu verhindern.

Verfahren

Die Schweizer Behörden hatten am Mittwoch auf Antrag von US-Behörden sieben hochrangige Fußballfunktionäre in einem Luxushotel in Zürich unter dem Verdacht festgenommen, von 1990 bis heute mehr als 100 Millionen Dollar Bestechungsgeld angenommen zu haben. Sie sollten in die USA ausgeliefert werden. Insgesamt verfolgt die US-Staatsanwaltschaft 14 Personen – neun derzeitige und ehemalige Fifa-Funktionäre sowie vier Sport-Marketing-Direktoren und einen Vermittler. Mindestens zwei von ihnen haben die US-Staatsbürgerschaft.

Zudem hatte die schweizerische Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren im Zusammenhang mit der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an Russland und Katar eröffnet. Beide Verfahren laufen aber getrennt voneinander.

„Andersdenkende“

Putin sagte, selbst wenn irgendjemand etwas Falsches getan habe, habe Russland damit nichts zu tun. Er versuchte dann, die Untersuchung als einen Versuch der USA darzustellen, gegen Andersdenkende vorzugehen und verglich den Fall mit der Verfolgung der Geheimnisverräter Julian Assange und Edward Snowden. „Unsere amerikanischen Gegenüber benutzen unglücklicher Weise dieselben Methoden, um ihre Ziele zu erreichen und illegal Menschen zu verfolgen“, sagte Putin.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird entgegen ursprünglichen Überlegungen den FIFA -Kongress nicht boykottieren und will bei der Präsidentschaftswahl am Freitag zu großen Teilen für Prinz Ali bin al-Hussein votieren. Das teilten mehrere UEFA-Mitglieder am Donnerstag mit. Auch der CONCACAF-Verband sprach sich für die Ausrichtung der Wahl am Freitag aus.

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