Montag10. November 2025

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Tageblatt Flèche du SudProlog und 1. Etappe: Ein Wimpernschlag und ein Wiederholungstäter

Tageblatt Flèche du Sud / Prolog und 1. Etappe: Ein Wimpernschlag und ein Wiederholungstäter
Mal wieder schnellster Mann im Sprint von Rümelingen: Seppe Van Den Boer  Fotos: Editpress/Luis Mangorrinha

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Der Italiener Kevin Pezzo Rosola konnte sich am Mittwoch rund um Düdelingen den Sieg im Prolog der 74. Tageblatt Flèche du Sud sichern. Am Donnerstag gewann dann Seppe Van Den Boer die erste  Etappe in Rümelingen – bereits im Vorjahr hatte sich der Belgier am gleichen Ort durchsetzen können. 

Es war ein wenig hektisch rund um den Mittwochvormittag bei den Organisatoren der Tageblatt Flèche du Sud. Die erste Hiobsbotschaft wurde dem Einschreibungsbüro mitgeteilt: Als das niederländische Team Baloise Glowi Lions seine Mannschaft anmeldete, stand der Sieger der letzten beiden Ausgaben der Flèche du Sud, Pim Ronhaar, nicht im Aufgebot. Der 23-Jährige hatte sich sowohl 2023 als auch 2024 durchgesetzt und hätte damit der erste Radsportler werden können, der die Flèche du Sud dreimal gewinnt. Von seinem Team hieß es nur, dass sich der Niederländer vergangene Woche die Schulter bei einem Rennen ausgekugelt habe. 

Ein wenig später machte dann das Wetter den Organisatoren zu schaffen. Rund um Düdelingen gab es teilweise kräftige Regenschauer, sodass der Gedanke im Raum stand, den „Ginzebierg“ nicht zu fahren. Letztendlich entschied sich der kanadische UCI-Rennkomissar aber dafür, den ursprünglichen Parcours von 7,31 Kilometern beizuhalten. Pünktlich um 15.00 Uhr hatte der Schweizer Matteo Oppizzi vom Team Elite Fondations dann die Ehre, die 74. Ausgabe des Rennens der Vélo-Union Esch zu starten. 

Die meisten Radsportler hatten jedoch Glück mit dem Wetter. Erst die letzten Starter mussten sich im Regen beweisen. Teilweise waren die Straßen zwar noch nass, doch immerhin lugte die Sonne zwischen den Wolken hervor. Schnellster Radsportler rund um Düdelingen war am Mittwoch der Italiener Kevin Pezzo Rosola (General Store-Essegibi-F.Lli Curia). Der 22-Jährige fuhr die Strecke in 10:30 Minuten – genau wie der Zweite, Martijn Rasenberg (Parkhotel Valkenburg) aus den Niederlanden, der aber um Millisekunden langsamer war. Dritter wurde Timo de Jong (VolkerWessels) aus den Niederlanden. 

Bester Luxemburger wurde Tom Thill vom Team Snooze. Thill war 43 Sekunden langsamer als der Sieger und wurde 57., Lokalmatador Charel Meyers vom Team VC Unité Schwenheim war 1:15 Minute langsamer und wurde 97. 

Sprint am Donnerstag in Rümelingen

Nach dem Prolog stand am Donnerstag die erste Etappe, mit Start und Ziel in Rümelingen, auf dem Programm. Schnellster nach 151,2 km war, wie im vergangenen Jahr, der Belgier Seppe Van Den Boer (Bâloise Glowi Lions), der sich im Massensprint souverän vor Timo De Jong (VolkerWessels) und Matthew Fox (Rouen) behaupten konnte.

Hauptschwierigkeit des kürzesten Abschnitts der diesjährigen Flèche war der Langengrund, der insgesamt siebenmal zu bewältigen war. Gleich in der ersten von insgesamt neun Runden suchten Joshua Huppertz (D), der Kapitän der deutschen Mannschaft Lotto Kern-Haus PSD Bank, zusammen mit Simone Zanini (I), dem Leader des XDS Astana Development Teams, das Weite. Beide konnten einen maximalen Vorsprung von zwei Minuten auf das Peloton herausfahren. Als dieses, unter dem Impuls vom Tudor Pro Cycling Team, Ernst machte, schmolz der Vorsprung des Spitzenduos schnell dahin.

Eingangs der fünften Runde war das Feld an Huppertz und Zanini dran. Beide hatten allerdings noch genügend Reserven, um mit drei Weggefährten eine weitere Attacke zu starten. Das Quintett harmonierte hervorragend und besaß drei Runden vor Schluss einen Vorsprung von 1:53 auf das Hauptfeld. Dieses erkannte den Ernst der Lage und erhöhte die Trittfrequenz deutlich. Es waren die Athleten in den schwarzen Tudor-Trikots, die maßgeblichen Anteil daran hatten, dass die Entscheidung im Sprint fallen sollte.

Col de l’Europe wartet

Wie vor zwölf Monaten an gleicher Stelle war es der junge Seppe Van Den Boer, der seine Endschnelligkeit im Zentrum von Rümelingen in überzeugender Manier ausspielte. „Es war mein Ziel, diese Etappe zu gewinnen. Ich bin als Zweiter auf die kurze Zielgerade gekommen, wo ich meine Explosivität wieder ausspielen konnte“, freute sich der 19-jährige Cyclocross-Spezialist, der, im Gegensatz zu einigen seiner Teamkollegen, keine Ambitionen auf eine vordere Platzierung in der Gesamtwertung hegt.

Bestplatzierter einheimischer Fahrer war Charel Meyers (VC Unité Schweinheim). Er passierte den Zielstrich als 43., zeitgleich mit Van Den Boer, ebenso wie Tom Thill (60.) vom Team Snooze. „Die Etappe, mit dem nicht allzu steilen Anstieg des Langengrund, hat mir sehr gut gefallen. Schade nur, dass ich nicht mitsprinten konnte, da ich in der S-Kurve im Eingang von Tetingen auf den Bürgersteig musste und dadurch zurückfiel“, erklärte der 25-jährige Luxemburger, der großen Respekt vor der zweiten Etappe hat: „Es wird ein kraftraubender Tag, wo man ständig auf der Hut sein muss. Diese Etappe ist meiner Ansicht nach die schwierigste dieser Flèche. Gesundheitlich geht es mir besser, sodass ich darauf hoffe, in den kommenden Tagen einen Sprung in der Gesamtwertung zu machen“, so Meyers, der in der Zwischenwertung Position 80 (auf 1:15) einnimmt. Tom Thill ist 53. auf 43 Sekunden.

Nach dem Prolog und der 1. Etappe führt Kevin Pezzo Rosola die Tageblatt Flèche du Sud an
Nach dem Prolog und der 1. Etappe führt Kevin Pezzo Rosola die Tageblatt Flèche du Sud an

Für Prologsieger Kevin Pezzo Rosola (I/General Store-Essegibi-F.Lli Curia) wird es ein schwieriges Unterfangen, sein Leadertrikot auf der zweiten Etappe über 160,2 anspruchsvolle Kilometer zu verteidigen. Zunächst geht es in den Westen des Landes, wo die „Kräizerbuch“ zweimal auf die Radrennfahrer wartet. Die Entscheidung über den Tagessieg wird auf dem lokalen Rundkurs um Canach fallen, wo es den Col de l’Europe gleich viermal zu bezwingen gilt.

Im Überblick

74. Tageblatt Flèche du Sud, Prolog in Düdelingen (7,31 km): 1. Kevin Pezzo Rosola (Italien/General Store-Essegibi-F.Lli Curia) 10:30 Minuten, 2. Martijn Rasenberg (Niederlande/Valkenburg) gleiche Zeit, 3. Timo de Jong (Niederlande/VolkerWessels) 0:03, 4. Léandre Huck (Frankreich/Rouen) 0:06, 5. Joppe Heremans (Belgien/VolkerWessels) 0:07, 6. Michael Kurkle (Tschechien/ATT Investments) 0:08, 7. Noah Bögli (Schweiz/Elite Fondations) 0:08, 8. Rik van der Wal (Niederlande/Diftar) 0:08, 9. Giovanni Bortoluzzi (Italien/General Store-Essegibi-F.Lli Curia) 0:09, 10. Arnaud Tendon (Schweiz/Elite Fondations) 0:09, … 57. Tom Thill (Luxemburg/Snooze) 0:43, … 97. Charel Meyers (Luxemburg/Schwenheim) 1:15, … 99. Philippe Schmit (Luxemburg/Snooze) 1:17, … 110. Pol Breser (Luxemburg/Snooze) 1:28, … 114. Tyler Taber (Luxemburg/Snooze) 1:38, … 118. Sven Schmit (Luxemburg/Snooze) 2:32

1. Etappe, Rümelingen – Rümelingen (151,2 km): 1. Seppe Van den Boer (Belgien/Baloise) in 3:30:30 Stunden, 2. De Jong, 3. Matthew Fox (Austalien/Rouen), 4. Lucas Mainguenaud (Frankreich/Vendée), 5. Thomas Mein (Großbritannien/Mg.K Vis Costruzioni e Ambiente), 6. Pezzo Rosala, 7. Bortoluzzi, 8. Lew Gonow (Russland/Astana), 9. David Haverdings (Niederlande/Bâloise), 10. Simon Vanicek (Tschechien/ATT), … 43. Meyers, … 60. Thill alle gleiche Zeit, … 85. Taber 0:45, … 88. Schmit 1:11, … 99. Breser 5:58, … 104. Schmit 7:39

Gesamtwertung nach 1 von 4 Etappen: 1. Pezzo Rosola 3:41:00 Stunden, 2. Rasenberg gleiche zeit, 3. De Jong 0:03, 4. Heremans 0:07, 5. Huck 0:07, 6. Van der Wal 0:08, 7. Kurkle 0:08, 8. Bögli 0:09, 9. Bortoluzzi 0:09, 10. Gonow 0:09, … 53. Thill 0:43, … 80. Meyers 1:15, … 90. Taber 2:23, 91. Schmit 2:28, … 101. Breser 7:26, … 109. Schmit 10:11