15. Dezember 2025 - 6.47 Uhr
TischtennisPokal: Empörung beim Titelverteidiger trotz Halbfinaleinzug
Es waren deren wiederholte Punktabzüge für Fehlaufschläge, die für einen immer größer werdenden Unmut im Sportzentrum von Roodt/Syr sorgten. In der Partie zwischen Evgheni Dadechin, dem Neuzugang aufseiten von Aufsteiger Flaxweiler, und Gleb Shamruk kam es zu Beginn des dritten Satzes zu einer längeren Unterbrechung. Die Spieler und Kapitäne beider Mannschaften diskutierten aufgeregt über Sinn und Zweck der vermeintlichen Fehlaufschläge, die vom Unparteiischen jeweils mit einem Punktabzug bestraft worden waren. Dadechin und Shamruk, die ihren Ärger herausließen, bekamen die Gelbe Karte gezeigt. Beide gingen demonstrativ dazu über, mit der Rückhand zu servieren, um weiteren Punktabzügen aus dem Weg zu gehen. Die Partie endete mit einem 3:1-Erfolg für den Ranglistenzweiten Shamruk. Am Nebentisch war die Begegnung zwischen Jan Zibrat und Stanislav Horshkov (3:0) längst beendet. Auch Zibrat hatte sich nach einem Punktabzug eine Verwarnung eingehandelt. „Wo bin ich hier gelandet?“, fragte sich der ehemalige slowenische Nationalspieler, der in der vergangenen Saison aus der dritten Bundesliga zu Double-Sieger gewechselt war.
Ähnlich ging es weiter in der Partie zwischen Kevin Mertes und Kevin Kubica. Es dauerte nicht lange, bis beide sich, unter den Buh-Rufen des zahlreich erschienenen Publikums, die Gelben Karten Nummer vier und fünf dieser Begegnung eingehandelt hatten. Völlig erbost war Erny Decker, der langjährige Kapitän des DT Hostert/Folschette, nach dem souveränen Halbfinaleinzug seines Teams: „Ich habe mich gefragt, ob neue Regeln erfunden worden seien. Das war eine skandalöse Schiedsrichterleistung. Heute Abend (am Samstagabend) gab es nur einen großen Verlierer, und das war der Tischtennis-Sport“, so Decker, der hofft, dass sich Ähnliches nicht noch einmal am Finalwochenende wiederholen wird. „Die Leute waren gekommen, um sich Tischtennis anzuschauen, und nicht diesen Zirkus“, so Gleb Shamruk, der zusammen mit Wladimir Samsonow in der weißrussischen Nationalmannschaft aufgeschlagen hat, lapidar.
Ganz anderer Meinung war „Juge arbitre“ Winfried Schulz, der seinen Schiedsrichtern den Rücken stärkte: „Die Zuschauer haben das Spiel kaputt gemacht, weil sie gegen die Entscheidungen der Schiedsrichter standen. Die Krönung haben die Spieler selbst geliefert, indem sie die Zuschauer aus ihrem Verein aufgefordert haben, noch mehr zu kommentieren.“
Tischtennis auf höchstem Niveau wurde den Tischtennisanhängern ebenfalls geboten. In einem wahren Krimi besiegte der DT Howald das Trio aus Reckingen mit dem knappstmöglichen Resultat. Dabei konnte Altmeister Philippe Saive gegen Benjamin Rogiers und Leo Vekic gut mithalten, musste am Ende jedoch die Überlegenheit seiner Gegner anerkennen. Im entscheidenden Doppel besiegten Vekic und Rogiers Thomas Keinath/Aaron Vallbracht mit 11:7 im Entscheidungssatz.
Keine Probleme hatte Berburg, um Esch Abol, die ohne ihren Topspieler Soroosh Amiri Nia angetreten waren, mit 4:0 zu besiegen. Weitaus mehr anstrengen musste sich das Trio aus Berburg, um Echternach mit 4:1 auszuschalten. Diese drei Begegnungen verliefen ohne Probleme mit den Schiedsrichtern.
Im Viertelfinale der Coupe des Dames konnten sich die favorisierten Mannschaften allesamt durchsetzen. Dabei war das Duell Berburg gegen Reckingen (3:4) über die volle Distanz gegangen. Dadurch war der Beginn der Coupe de Luxembourg Seniors um eine knappe Stunde verschoben worden. Den Sieg bringenden Punkt hatte Martine Simon, zusammen mit Marie Schoellen, gegen das Duo Chiara Gieres/Jona Schuder Minden, geholt.
Die Finalsten werden am 17.Januar kommenden Jahres in der Coque ermittelt. In der Coupe de Luxembourg trifft der DT Howald auf Linger und Hostert/Folschette bekommt es mit Berburg zu tun. Im Pokal der Damen spielt der DT Howald gegen Reckingen und Hostert/Folschette wird Düdelingen gegenüberstehen.
Tags darauf werden dann die Nachfolger von Hostert/Folschette (Landespokal) und Howald (Pokal der Damen) gesucht.
Im Überblick
Coupe de Luxembourg Seniors Reckingen – Howald 3:4, Berburg – Esch Abol 4:0, Hostert/Folschette – Flaxweiler 4:0, Linger – Echternach 4:1
Coupe des Dames: Howald – Lenningen 4:0, Berburg – Reckingen 3:4, Scheierbierg – Hostert/Folschette 1:4, Roodt – Düdelingen 0:4
De Maart
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