Mittwoch22. Oktober 2025

Demaart De Maart

Déifferdeng 03Pedro Silva: „Wir sind nicht im Urlaub, wir haben ja nicht mal unsere Koffer“

Déifferdeng 03 / Pedro Silva: „Wir sind nicht im Urlaub, wir haben ja nicht mal unsere Koffer“
D03-Sportdirektor Remy Manso, Trainer Pedro Silva und Verteidiger Kevin d’Anzico bei der Pressekonferenz vor dem Abschlusstraining Foto: Christelle Diederich

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Es ging mächtig international in der Differdinger Pressekonferenz vor dem Champions-League-Auftakt beim FC Drita im Kosovo zu: Nicht weniger als drei Sprachen wurden gesprochen, doch den (einzigen) Scherz von Trainer Pedro Silva hätte man wohl auch ohne Übersetzung verstanden.

Maurice Spitoni, der aus Diplom-Gründen ein weiteres Mal als offizieller Trainer bei der UEFA eingetragen wurde, sitzt am Dienstag auf der Bank
Maurice Spitoni, der aus Diplom-Gründen ein weiteres Mal als offizieller Trainer bei der UEFA eingetragen wurde, sitzt am Dienstag auf der Bank Foto: Christelle Diederich

Pedro Silva, der 33-jährige Trainer des FC Déifferdeng 03, ließ sich vom Rummel der Pressekonferenz seiner Champions-League-Premiere absolut nichts anmerken. Ruhig und ohne Aufregung beantwortete er sämtliche Fragen der lokalen Journalisten in Pristina, ohne aber auch nur einmal Details über die eigene Mannschaft oder die Analyse des Gegners preiszugeben. „Wir haben ein paar Spiele der vergangenen Saison gesehen und analysiert.“

Es dauerte, ehe Silva Fahrt aufnahm, um dann doch einen Funken Humor aufblitzen zu lassen. „Drita ist zu Hause Favorit, aber wir sind auch nicht angereist, um Urlaub zu machen. Wir haben ja nicht einmal unsere Koffer.“ Ein leichtes Grinsen, dann kehrte er in den konzentrierten Manager-Modus zurück. Gemeint war das Dutzend an Gepäckstücken, das irgendwo zwischen Frankfurt und Wien abhandengekommen war. Am Montagmorgen hatten die Betreuer neue Fußballschuhe in der Hauptstadt Kosovos besorgen müssen, denn bis zum Abschlusstraining waren die Taschen von ein paar Spielern noch nicht aufgetaucht. 

Das Nationalstadion bietet 14.000 Zuschauern Platz
Das Nationalstadion bietet 14.000 Zuschauern Platz Foto: Christelle Diederich

„Keine Angst“

Wirklich beeinflusst hat das die letzte Einheit von Silva aber nicht. Der wusste, was die einheimischen Journalisten hören wollten: „Es wird schwer, wir sind uns dessen bewusst.“ Doch er betonte auch: „Wir haben hart gearbeitet und wissen, was zu tun ist. Wir interessieren uns für die Gegenwart und nicht für das, was hier vorher war.“

An seiner Seite saß der Differdinger Luxemburger Verteidiger Kevin d’Anzico, der zu denjenigen gehörte, der das Abschlusstraining mit neuen Schuhen absolvierte. „Wir sind gut auf diese Aufgabe vorbereitet. Wir haben alles getan, was getan werden musste. Jetzt ist es unser Job, unser Bestes zu geben.“ Auch er schusterte Drita die Favoritenrolle zu, fügte aber hinzu, dass D03 „angstlos“ auftreten könne. „Sicher würde ein Unentschieden nach so einer langen Reise in Ordnung gehen. Danach können wir in Differdingen zeigen, wozu wir in der Lage sind.“

Aufatmen?

Mit den Reisepässen der Spieler und Journalisten, die ihren ersten Tag ohne Koffer verbringen mussten, machte sich der Reiseplaner der Differdinger kurz vor Mitternacht am Montagabend in Richtung Flughafen auf. Dort sollten, so waren die Hoffnungen, 24 Stunden nach der Ankunft nun alle Koffer der Delegation ankommen.