Petz Lahure
Die französische „Classique“, die fast keine topografischen Schwierigkeiten aufweist, endete zum letzten Mal in der legendären avenue de Grammont. Da im kommenden Frühjahr auf der berühmten, 2,7 km langen Geraden mit den Arbeiten für eine Straßenbahn begonnen wird, gaben die Radprofis am Sonntag dort ihre Abschiedsvorstellung.
Erneut hätte Oscar Freire sich (wie vor einer Woche bei der Weltmeisterschaft) fast erwischen lassen. Als der Spurt in die entscheidende Phase ging, war Freire auf der linken Straßenseite „eingeklemmt“. Er reagierte blitzschnell, ließ sich leicht zurückfallen und sprintete nach rechts an allen vorbei, um als überlegener Gewinner über den Strich zu fahren. Topfavorit Philippe Gilbert, der den dritten Sieg in Folge angepeilt hatte, klassierte sich im Sprint zeitgleich wie der Sieger auf Rang 63. Wenige Plätze vor Gilbert überquerte Filippo Pozzato (57.) das Ziel.
Zuvor sah es eine Zeit lang nach einem Außenseiter-Sieg aus. Erst 400 m vor dem Strich wurde der Franzose Geoffrey Lequatre, der rund 10 km vor Tours angegriffen hatte, vom Feld gestellt. So war der Weg doch noch frei für die Favoriten.
Oscar Freire war mit einem Sieg bei Mailand – San Remo in die Saison gestartet, danach aber gelang dem 34-Jährigen aus dem holländischen Rabobank-Team kein weiterer Erfolg mehr. Vor der WM in Australien kam der Spanier nochmals in Form. Dort hatte der dreifache Straßen-Weltmeister sich mit dem sechsten Rang zufriedengeben müssen.
Bei Paris – Tours war Freire schon mehrere Male um den Sieg mitgefahren, zum ersten Rang reichte es allerdings nie. 2001 klassierte er sich als Zweiter, 2004 und 2007 als Dritter.
Vor langer Zeit gab es auch drei Luxemburger Siege (1909: François Faber, 1910: François Faber, 1929: Nic Frantz). Gestern war kein Fahrer aus dem Großherzogtum am Start.
Radsport in Zahlen
Paris – Tours über 233 km von Paris nach Tours: 1. Oscar Freire (Spanien/Rabobank) 4:52:54 Stunden, 2. Angelo Furlan (Italien/Lampre), 3. Gert Steegmans (Belgien/RadioShack), 4. Klaas Lodewijck (Belgien/Topsport Vlaanderen), 5. Yukiya Arashiro (Japan/Bouygues Telecom), 6. Romain Feillu (Frankreich/Vacansoleil)
De Maart
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