Es ist schon eine abenteuerliche Reise, auf die sich die FLF-Damen ab nächstem Montag vorbereiten. Jerewan, die armenische Hauptstadt, ist nicht unbedingt leicht zu erreichen: Ein Flug der Air France wurde abgesagt, sodass nur eine einzige Alternative übrig blieb: Mit dem Bus bricht die Mannschaft am Dienstag nach Paris auf. Der Flieger wird erst in den Abendstunden abheben, sodass das Team mitten in der Nacht im Hotel in Armenien ankommen wird: „Die Planungen waren nicht einfach, auch nicht für den Verband“, erklärte Trainer Dan Santos.
Es wird darauf hinauslaufen, dass wir viel Videomaterial nutzen und die Spielerinnen in Gesprächen auf die Aufgabe vorbereiten werden
„Die Anreise hat natürlich Einfluss auf unsere Vorbereitung“, fügte er hinzu. Das gilt sowohl für die beiden Einheiten, die noch am Montag und Dienstagmorgen auf Luxemburger Boden stattfinden werden, als auch für die Zeit, die dann vor Ort bleiben wird, um sich auf das Spiel einzustellen. „Es wird darauf hinauslaufen, dass wir viel Videomaterial nutzen und die Spielerinnen in Gesprächen auf die Aufgabe vorbereiten werden.“ Doch in Jerewan muss auch noch eine andere Komponente bedacht werden: Die Partie findet auf 1.100 Höhenmetern statt – woran sich das Team erst einmal gewöhnen muss. „Armenien hat zweimal gewonnen. Wir haben sie gut analysiert. Wenn wir die Gruppe gewinnen wollen, dürfen wir auswärts nicht verlieren. Es sieht so aus, als wären sie neben uns die Stärksten in der Gruppe. Es wird auf die Tagesform ankommen. Sie sind technisch stark und haben ein paar starke Offensivspielerinnen.“
Weniger ist mehr
In den kommenden Jahren wird die nationale Meisterschaft der Damen umstrukturiert werden. Bislang durften 14-jährige Spielerinnen in der Senioren-Liga antreten. Damit ist ab nächster Saison Schluss, denn das Mindestalter wird (stufenweise) auf 16 Jahre angehoben, wie es die UEFA verlangt. Gleichzeitig könnte, sofern die Vereine mitziehen, ein neuer Jahrgang eingeführt werden – die U13. Bislang gibt es neben den Fillettes (U11) lediglich die U15 (Jeunes filles) und eine Cadettes (U19)-Kategorie. Für Dan Santos sind diese Anpassungen wichtig, um die Meisterschaften leistungsgerechter zu gestalten. Nicht nachvollziehen kann er allerdings die aktuelle Tendenz: „Jeder Verein will jetzt eine Damen-Mannschaft oder eine ‚Jeunes filles’ gründen. Das finde ich kontraproduktiv. Wir haben dafür nicht den Pool an Spielerinnen im Land. Es hat keinen Zweck, dass sechs Vereine in einem Umkreis von 20 Kilometern ihre eigene Mannschaft gründen, anstatt sich zusammenzusetzen, kompetente Trainer zu engagieren und die richtigen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen.“ Für Santos soll der Fokus auf der Qualität liegen, nicht auf der Quantität. „Anstatt 50 oder 60 würde es reichen, wenn wir 30 oder 40 Teams hätten, die richtig funktionieren würden. Dann gäbe es nicht jedes Wochenende Forfait-Niederlagen.“ (chd)
Nicht wesentlich kontinentaler sieht der anschließende Trip nach Vaduz aus. Neben den 30 Koffern der Spielerinnen müssen noch mindestens weitere zehn Material-Metallboxen transportiert werden. Von Jerewan geht es zurück nach Paris, dann nach Zürich – und schlussendlich mit dem Bus nach Liechtenstein.
Die Wechsel
Mit Céline Töpler (Déifferdeng 03), Rita Leita (Tirense/P), Vera Villegas (Stade Reims/F) und Barbara Serra (Ell) stehen vier Spielerinnen nicht mehr im Aufgebot. Sowohl Leite als auch Serra haben sich Knöchelverletzungen zugezogen. Letztere könnte eventuell für den Doppeltermin Ende Mai wieder zur Verfügung stehen. Villegas ist derweil für das U19-Aufgebot vorgesehen. Aufgrund von Schulexamen wird Charlotte Schmit nur das erste Spiel bestreiten können, Edina Kocan nur die Partie in Liechtenstein.
Mit Gioia Fiorucci ist allerdings ein ganz neuer Name dabei. „Sie trainiert bereits seit drei Jahren mit uns. Sie spielt eine interessante Rolle im Verein und erlebt gerade eine gute Saison. Sie hat es verdient, diesmal dabei zu sein. Wenn einige wegfallen, können Ergänzungsspielerinnen profitieren.“ Das gilt auch für Philippa Costa, die vor einigen Jahren einmal zum Aufgebot gehört hatte.
Im Überblick
Das FLF-Aufgebot
Tor: Joy Jung (Standard Liège/B), Lucie Schlimé (First Vienna/AUT), Lisi Oberweis (Union Mertert/Wasserbillig)
Verteidigung: Isabel Albert (E WMGB), Ana Barbosa (Standard Liège/B), Kimberly dos Santos (RFCUL), Andreia Faria (Swift Hesperingen), Emma Kremer (Alemannia Aachen/D), Andreia Machado (Swift), Leticia Mateus (Junglinster),
Mittelfeld: Philippa Costa (E WMGB), Marta Estevez (PAOK Saloniki/GRE), Gioia Fiorucci (Käerjeng), Edina Kocan (RFCUL), Catarina Lavinas (1. FFC Recklinghausen/D), Laura Miller (Standard Liège/B), Charlotte Schmit (SC Freiburg/D), Leila Schmit (SV Elversberg/D),
Angriff: Caroline Jorge (Standard Liège/B), Rachel Kirps (SV Elversberg/D), Joana Lourenco (Diekirch), Nathalie Ludwig (Racing), Emma Thill (E WMGB), Amy Thompson (Swift)
Nations League (Liga C)
Das komplette Programm:
Am 4. April um 12.00 Uhr: Armenien – Luxemburg
Am 8. April um 17.30 Uhr: Liechtenstein – Luxemburg
Am 30. Mai: Luxemburg – Armenien
Am 3. Juni: Kasachstan – Luxemburg
Bereits gespielt:
Luxemburg – Kasachstan 2:2 (0:2)
Luxemburg – Liechtenstein 7:0 (3:0)
De Maart

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