Nur bei Platzverweisen führt Wiltz die Tabelle an. Daran sollte sich auch am Sonntag wenig ändern, Progrès fuhr einen souveränen Sieg ein, für den Gast blieb es bei der Null. Immerhin gab es keine Hinausstellung.
In der Aufstellung gab es auf beiden Seiten kaum Umstellungen. Beim Gastgeber spielte Thill für Poinsignon, während bei den Öslingern Mujkic den gesperrten Kouayep ersetzte und Touré für Souza auflief. Relativ schnell war die Physiognomie dieses Spiels zu erkennen. Wiltz war zu harmlos, um die Progrès-Abwehr ernsthaft in Gefahr zu bringen. Nur bei einem 40-m-Versuch von Doyennel (38.) und einem Freistoß von Civic (39.) wurde es zweimal brenzlig. Ansonsten kontrollierte Niederkorn das Geschehen, agierte umsichtig und geduldig, aber zwingend. Nach einer verpassten Doppelchance für Thill (21. und 26.) fiel die verdiente Führung durch Cassan, nach maßgerechter Flanke von Thill (31.). Trotz einer weiteren ausgelassenen Chance von Bossi (41.) ging Niederkorn als virtueller Tabellenführer in die Pause.
Die Wiltzer kamen mit frischem Material und Elan aus den Kabinen, doch das reichte nicht aus. Rund eine Viertelstunde waren die Öslinger ein gleichwertiger Gegner, wirkliche Gefahr ging aber nicht von ihnen aus. Im Gegenteil, die Chancen lagen aufseiten des Progrès, durch Rougeaux (51.) und Rigo (64.). Unerklärlicherweise ließen Thill und Co. die Zügel schleifen und sorgten erst in der Nachspielzeit für Drang. Bei einem schnellen Konter (90’+1) scheiterte Menaï nach Alleingang zunächst am Keeper, dann am Pfosten, und Thill vergab ebenfalls. Garos machte dann mit einem Distanzschuss alles klar, und Niederkorn stand nun nicht nur virtuell an der Tabellenspitze.
Trainerstimmen
Olivier Ciancanelli (Progrès): „Wir haben nicht gut gespielt, teilweise sogar schlecht. Nichts von dem, was wir uns vorgenommen hatten, konnte in die Tat umgesetzt werden. Spielerisch ließ vieles zu wünschen übrig, zum Glück fanden wir über den Kampf in die Partie. Am Ende sind nur die drei Punkte positiv, negativ die Verletzung von Kapitän Rigo und die rote Karte.“
Claude Ottelé (Wiltz): „Ich bin alles andere als zufrieden. In der ersten Halbzeit lief ganz wenig zusammen, und wir haben uns teilweise sehr naiv verhalten. Nach dem Wechsel lief es optisch zwar etwas besser, aber wir sind meilenweit von dem entfernt, was wir wollen und können. Es geht zwar aufwärts, uns steht aber noch viel Arbeit ins Haus.“
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können