Freitag24. Oktober 2025

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„Nicht mit einer Zielankunft gerechnet“

„Nicht mit einer Zielankunft gerechnet“

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Der Sonntag begann "down under" alles andere als vielversprechend für Liz May.

Die luxemburgische Weltklassetriathletin fühlte sich nicht sonderlich: „Mir war regelrecht schlecht, ich hatte wohl am Vortag etwas Verdorbenes zu mir genommen.“ Oder war es einfach nur die Aufregung vor dem ersten großen Einsatz nach Wellington (siehe auch „T“ vom Donnerstag) in Mooloolaba beim ersten Weltcuprennen der noch jungen Saison? Der erste Einsatz nach einem dreiviertel Jahr Verletzungspause.

Die Resultate

Männer:
1. Brad Khalefeldt (AUS) 1.51‘52“, 2. Brendan Sexton (AUS) 1.51‘55“, 3. David Hauss (FRA) 1.51‘55“, 4. Rüdi Wild (SUI) 1.52‘07“, 5. Javier Gomez (ESP) 1.52‘16“

Frauen:
1. Nicky Samules (NZL) 2.03‘13“, 2. Emma Moffatt (AUS) 2.03‘34“, 3. Barbara Riveros Diaz (CHI) 2.03‘56“, 4. Paula Finslay (CAN) 2.04‘07“, 5. Vendula Frintova (CZE) 2.04‘07“, 6. Daniela Ryf (SUI) 2.04‘29“, 7. Liz Blatchfird (ENG) 2.04‘39“, 8. Sarah Groff (USA) 2.04‘42“, 9. Lauren Campbell (CAN) 2.04‘58“, 10. Kerry Lang (ENG) 2.05‘11“,… 18. Liz May (LUX) 2.06‘40“

Nach einem Telefonat mit ihrem Trainer entschied sie „von Disziplin zu Disziplin“ zu schauen, wie es geht.

Die Entscheidung zu starten, sollte sie nicht bereuen, denn nach einem 18. Platz im Schlussklassement war die 27-Jährige höchst zufrieden: „Ich bin ein bisschen kaputt, aber ansonsten restlos glücklich. Das Ergebnis ist toll, wobei ich nicht mehr mit einer Zielankunft gerechnet hatte. Mein Rennen stimmt mich zuversichtlich für den restlichen Saisonverlauf. Jedenfalls hatte ich, auch wegen der OP, nicht mit einem solchen Resultat gerechnet. Ich habe schon schlechtere Saisoneinstiege erlebt. Zudem konnte ich noch einige Punkte für das Olympiaranking erhaschen, die ich auch nicht einkalkuliert hatte. Meine Topform erwarte ich erst Mitte des Jahres Juni/Juli.“

Mit der psychologischen Ungewissheit im Hinterkopf nahm das Rennen keinen guten Beginn für Liz May. 63 Athletinnen hatten am Sonntag um 12.45 Uhr (3.45 MESZ) den Start an der australischen Sunshine-Küste genommen, nur 40 gelangten ins Ziel.

Führungsduo baut Vorsprung aus

Wegen ihrer Fersen-OP hatte sich die CSL-Athletin zwangsläufig auf das Schwimmtraining konzentriert, was sich in Wellington (NZL) vor zwei Wochen noch ausgezahlt hatte. In Mooloolaba stieg die Startnummer 27 aber nur als 26. aus dem Wasser (1.500 m im Ozean) mit 24“ Rückstand auf die Weltranglistenführende Emma Moffat (AUS) und auf Melanie Anaheim (SUI). „Ich hatte eigentlich gedacht, ich wäre gut geschwommen“, so May, die sich jedoch nicht entmutigen ließ, obschon sie eine erste Radgruppe verpasst hatte. Aus dieser 10-köpfigen Spitzengruppe konnten sich mit Daniela Ryf und Nicky Samuels (NZL) zwei Favoritinnen lösen. Da bei den Verfolgerinnen, mit den Topfavoritinnen Moffat und Lisa Norden (SWE), sowie Liz Blatchford (GBR), Sarah Groff (USA) und Barbara Riveros Dias (CHI), wenig Eintracht herrschte, wuchs die Distanz stetig am. Auf den 7 Runden (40 km) konnte das Führungsduo den Vorsprung bis auf 2’10“ ausbauen.

Ganz im Gegensatz zu einer 22-köpfigen zweiten Verfolgergruppe, der auch Liz May und die durchgereichte Anaheim angehörten. „Wir haben sehr gut harmoniert“, so die Luxemburgerin, „auch wenn ich viel Führungsarbeit verrichten musste. Aber auch das war ja eines meiner erklärten Ziele“. Jedenfalls führte Liz May diese Gruppe vor dem letzten Wechsel an.

Das sollte es dann aber auch schon gewesen sein. Liz May nahm die 4 Laufrunden (10 km) als 11. in Angriff, musste aber nach der 1. Runde eine Zeitstrafe absitzen: „Eine Regel besagt, dass man nach der Raddisziplin eine Anzahl von Dingen, z.B. Schwimmbrille usw., in einem Kästchen deponieren muss. Das war mir leider etwas entgangen. In dem Fall muss man beim Laufen für 15“ stehen bleiben, sonst wird man disqualifiziert. Dieses ’stop and go‘ hat mich mindestens einen Platz gekostet, was mich schon etwas ärgert. Ich finde diese Regel jedenfalls super pedantisch.“ Vier Athletinnen wurden disqualifiziert. Und 19 weitere Teilnehmerinnen gaben auf, darunter die Nummer 3 der Welt, Lisa Norden, sowie Jessica Harrison (FRA) und Kirsten Sweetland (CAN).

Während Nicky Samuels das Rennen vorne kontrollierte und souverän gewinnen konnte, fiel Ryf überraschend zurück (6.). Mit der drittschnellsten Laufzeit sicherte sich Emma Moffat den zweiten Platz, vor Barbara Riveros Diaz. Aus der May-Gruppe hatte Vendula Frintova mit der schnellsten Laufzeit die größten Reserven aufzuweisen und arbeitete sich auf Rang 5 nach vorne. Trotz Zeitstrafe konnte Liz May in 36’46“ (20.) nachlaufen und sicherte sich damit Rang 18: „Ab Kilometer 5 habe ich noch einmal alles gegeben und es lief erstaunlich gut. Ich bin jedenfalls restlos zufrieden. Vor allem fühlte ich mich körperlich viel besser wie nach Wellington. Am Montag werden wir sehen, wie es mit den Nachwehen in der Ferse aussieht. Aber auch in dieser Hinsicht bin ich zuversichtlich.“