Es war eine mehr als gelungene Premiere für die 3×3-Damen vor zwei Jahren in Malta. Mit Kampfgeist und Leidenschaft überzeugte das routinierte Team um Nadia Mossong und Bridget Yoerger beim JPEE-Debüt der Trenddisziplin und gewann eine viel umjubelte Goldmedaille. Tolle Erinnerungen, an die auch 3×3-Coach Vincent Gevrey noch immer gerne zurückdenkt. „Es war schon ein Dream-Team, mit dem wir in Malta angetreten sind und das die Tür für vieles geöffnet hat. Die erste Etappe eines unvergessenen Sommers.“ Denn gerade einmal zwei Wochen später qualifizierte sich das Quartett sogar für die EM-Endrunde, eine weitere große Premiere für das luxemburgische 3×3.
Zwei Jahre später hat sich nun jedoch so einiges geändert, womit Bridget Yoerger die einzig verbliebene Spielerin der damaligen „Golden Girls“ ist. In Andorra wird man dieses Mal so mit einer Mischung aus Luxemburgerinnen und ehemaligen Profispielerinnen antreten. „Bridget noch einmal dabei haben zu können, ist dabei ein großes Plus“, freut sich der Trainer. „Ihre Erfahrung und Führungsqualitäten sind essenziell für die Gruppe. Das Alter ist eine Sache, aber man hat in der abgelaufenen Saison gesehen, dass sie eine richtige Wettkämpferin ist.“ Mit Mikayla Ferenz steht dieses Mal zudem eine weitere gebürtige US-Amerikanerin im Kader, die mittlerweile den luxemburgischen Pass besitzt. „Wichtig sind ihre Qualitäten in der Offensive, ihr Spiel mit dem Ball, aber auch ihre Fähigkeit, schnell und von weit weg aufzuwerfen.“ Michelle Dittgen, die ihrerseits seit einigen Jahren regelmäßig im Kader dabei ist, bezeichnet Gevrey derweil als „Chef d’orchestre“, während Liz Irthum, die in der abgelaufenen Saison in Österreich gleich drei Titel gewann, mit ihrer Physis und ihrem Kampfgeist Freiräume für Yoerger und Ferenz schaffen soll.
Viele Qualitäten
Dass mit diesem Quartett auch in Andorra etwas machbar ist, dessen ist sich der Coach sicher. „Das Team ist zwar jünger und etwas unerfahren, ergänzt sich aber gut und hat viele Qualitäten, die es auszuspielen gilt. Wir müssen ein Gleichgewicht zwischen den Neuen und ihrer Anpassung ans Spiel finden. Wenn uns das gelingt, werden wir schwer zu schlagen sein.“ Dies zeigte das Quartett so am Wochenende schon bei einem Testturnier in Amsterdam, das es gegen Teams aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland gewann.
Das Ziel für Andorra lautet dann auch ganz klar Titelverteidigung, wie Gevrey weiter meint. „Mit etwas anderem werden wir uns nicht zufrieden geben.“ Dabei gilt es neben Zypern auch auf Gastgeber Andorra und Malta zu achten, das in diesem Jahr kein traditionelles Basketballteam im Wettbewerb hat und somit durchaus Spielerinen aus diesem für das 3×3 gewinnen könnte.
1
Mit Bridget Yoerger steht zwar nur noch eine Gold-Gewinnerin von Malta im Kader, doch Nadia Mossong wird das Team als Betreuerin begleiten
Und so hofft Gevrey, dass die JPEE einmal mehr eine gute Werbung für diese in Luxemburg noch junge Disziplin sein werden. Denn im Aufbau befindet sich das 3×3 hierzulande immer noch. „Die Neugier ist da, doch man braucht einfach auch Strukturen, die sich zeigen, Spielfelder. Wir sind dabei, Schritt für Schritt eine Strategie aufzubauen, das 3×3 im Horizont des klassischen 5×5 aufzubauen.“ Die JPEE sind in diesem Zusammenhang für ihn dann auch eine tolle Vitrine. „Wir sind stolz, ein weiteres Mal dabei sein zu können, und wollen auch in Zukunft unseren Platz bei den JPEE behalten.“
Ein Herrenteam hat die Kritierien für die JPEE hingegen nicht erfüllt. „Das ist die Wahrheit des Momentes, wir müssen hier einfach mehr Stabilität in die Resultate und den Leistungen hineinkriegen. Hier haben wir noch Arbeit vor uns, einen stabileren und auch etwas jüngeren Kader zusammenzubekommen.“
Basketball 3x3 (4 Athleten)
Damen: Michelle Dittgen, Mikayla Ferenz, Liz Irthum, Bridget Yoerger
Betreuer: Nadia Mossong, Vincent Gevrey, Tessy Hetting
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können