Montag20. Oktober 2025

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JPEE-BilanzNach Rang zwei im Medaillenspiegel: Der Blick ist beim COSL bereits auf 2029 gerichtet

JPEE-Bilanz / Nach Rang zwei im Medaillenspiegel: Der Blick ist beim COSL bereits auf 2029 gerichtet
Das COSL zieht eine erste positive Bilanz der JPEE 2025 Foto: Mélanie Maps

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Als COSL-Präsident Michel Knepper und Missionschef Laurent Carnol am Samstag die Presse empfingen, um ein erstes Fazit der 20. JPEE zu ziehen, stand noch nicht fest, dass am Ende insgesamt 32 Goldmedaillen herausspringen würden. Das sind 16 mehr als noch vor zwei Jahren in Malta. Auch wenn man das nicht eins zu eins vergleichen kann, da vor zwei Jahren deutlich weniger Disziplinen anstanden. Dennoch gibt es vor allem zufriedene Gesichter.

Sportliche Bilanz: „In fast allen Sportarten gab es gute Resultate, in einigen haben wir die Erwartungen sogar übertroffen“, so ein erstes Fazit von Missionschef Laurent Carnol. Rund 18 Prozent der Gesamtmedaillen der JPEE 2025 gingen nach Luxemburg, damit liegt man knapp über den Spielen von vor zwei Jahren. Dieses Mal gibt es allerdings mehr Goldmedaillen, worüber sich auch der Missionschef freut. „Da werden wir auf rund 20 Prozent der Events kommen, das ist deutlich mehr als in Malta, als wir bei 13 Prozent lagen.“ Insgesamt hat das Team Lëtzebuerg bei rund 60 Prozent der Events, bei denen es im Einsatz war, auch eine Medaille geholt.

Mit dem Radsport, dessen Vertreter in jedem Wettkampf auf dem Podium standen, dem Tennis, dem dasselbe Kunststück gelang, aber auch dem Karate, bei dem sich fünf von sechs Athleten eine Medaille sicherten, hob Carnol einige Verbände hervor. Auch die Mannschaftssportarten, lange Jahre das Sorgenkind bei den JPEE, zeigten sich als Medaillengaranten, mit den beiden Goldmedaillen im Volleyball und der Wiederholung im 3×3 als große Höhepunkte. „Beim Rugby merkte man leider, dass viele im Ausland spielen und dadurch nur wenige Möglichkeiten bestanden, sich einzuspielen“, so die Einschätzung des Missionschefs über einen doch enttäuschenden vierten Platz. Kleiner Wermutstropfen ist auch der Schießsport, der mit einer Bronze- und einer Silbermedaille zwar nicht leer ausging, bei dem man aber vor allem im Trap nicht die Erwartungen erfüllen konnte.

Froh zeigte sich Carnol vor allem, dass dieses Mal viele Athleten, die international auf einem hohen Niveau antreten, auch bei den JPEE dabei waren. Leute, von denen sich die jungen Talente etwas abschauen und lernen können. „Die jungen Athleten an dieses internationale Niveau heranzuführen, das bleibt unser Hauptziel der JPEE.“

Probleme: Es war eines der größten Probleme dieser JPEE: der Transport. Die Athleten, die ihre Wettkampfstätten nicht in Andorra la Vella, sondern weiter außerhalb hatten, kamen nicht immer so wie gewollt dorthin. Zwar fuhren die Buslinien, die vom Organisator extra für die Spiele organisiert wurden, doch dies nicht immer nach Plan und nicht in der Häufigkeit, wie die Sportler es gerne gehabt hätten. „Die Entscheidung, einige Leute von unserem Staff mit drei Minibussen anreisen zu lassen, war die richtige, sodass wir uns nach dem ersten Tag neu aufstellten und diese nutzten, um die Athleten zu ihren Wettkampforten zu bringen“, erklärt Carnol, der aber gleichzeitig betont, dass man in Andorra mit einem kleinen Organisationskomitee funktionieren musste und alles komplett auf freiwilliger Basis funktionierte, denn professionelles Staff gibt es bei den dortigen Kollegen ebenfalls nicht.

Mehr Sorgen bereiteten da die technischen Probleme, denn in einigen Sportarten stand auch kurz vor den Wettkämpfen noch nicht genau fest, nach welchen Regeln sie funktionieren würden, so wie beispielsweise im Kunstturnen. „Man muss sich JPEE-intern Gedanken machen, wie man den Sport vor Ort in Zukunft besser organisiert. Es braucht klare Regeln im Vorfeld, wie und wann die Wettkämpfe stattfinden“, so Carnol, der eine bessere Zusammenarbeit der Länder untereinander fordert.

Aussicht: 2029 finden die JPEE bekanntlich in Luxemburg statt, so nutzte man beim COSL in Andorra dieses Mal auch bereits Gelegenheit, sich ein Bild zu machen und Inspirationen zu sammeln. Eine Neuerung war 2025 der Livestream in allen Sportarten, laut Knepper eine tolle Idee, die man sich auch als Beispiel für die Heimspiele nehmen kann. Nach dem zweiten Platz im Medaillenspiegel in Andorra will das COSL spätestens zu Hause wieder an der Spitze liegen. „Hier müssen wir uns an Nationen wie Island und Zypern orientieren, beim Mannschaftssport auch an Montenegro. In Island hat man in den letzten Jahren das Sportsystem umgestellt, hin zu mehr professionellen Trainerin in den Verbänden. Unser Ziel muss es sein, auch unsere so aufzustellen, dass sie einen Schritt nach vorne machen können“, fasst Carnol zum Abschluss zusammen.