Samstag18. Oktober 2025

Demaart De Maart

JPEENach dem Premierengold wollen die Rugbymänner bestätigen und langfristig im Programm bleiben

JPEE / Nach dem Premierengold wollen die Rugbymänner bestätigen und langfristig im Programm bleiben
Nicht nur mit ihrem Premierengold zeigten sich die Rugbyspieler als große Bereicherung, sondern auch als Stimmungsmacher Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Sie waren sicherlich eine große Bereicherung bei den Spielen vor zwei Jahren in Malta: Mit ihrem Premierengold und als perfekte Stimmungsmacher fanden die Rugbyspieler auf Anhieb ihren Platz in der JPEE-Familie und wollen auch langfristig im Programm dabei bleiben. 

„Wir hatten schon das Gefühl, dass wir eine kleine Überraschung waren“, meint Alexandre Benedetti, Technischer Direktor des Rugbyverbandes, auf die Spiele vor zwei Jahren angesprochen und kann die Entwicklung, die sein Team in dieser Woche mitgemacht hat, auch bildlich ganz schön beschreiben. „Wir sind quasi auf Zehenspitzen angekommen. Wir wollten vor allem jeden Moment genießen, waren mit der gesamten Delegation bei der Eröffnungsfeier und haben uns vielleicht auch etwas zufällig in der hintersten Reihe wiedergefunden.“ Am Ende der Spiele hatte sich dieses Bild bei der Abschlussfeier aber komplett gedreht, wie er mit Begeisterung weiter erzählt. „Da durfte unser Kapitän die Flagge tragen und wir sind direkt dahinter als Erste reingekommen.“

Ungeschlagen holte das Herrenteam in Malta, bei der Premiere des Rugbysports, bekanntlich Gold und sorgte damit für mächtig Furore. Es war eine große Chance, von der man im Vorfeld immer geredet hatte und in dieser Woche laut Benedetti dann auch nutzte. „Die Ergebnisse haben es uns ermöglicht, ein wenig ins Rampenlicht zu treten.“ Etwas, das man auch nach den JPEE weiterhin bemerkte, da auch die mediale Berichterstattung laut Benedetti für die Nationalmannschaftsspiele des 15er-Teams deutlich gestiegen sei. Die Kleinstaatenspiele haben dem Rugby also geholfen, seinen Platz in der luxemburgischen Sportwelt zu finden, und so freut man sich auch über die nächste Chance in Andorra. 

Neuer Status

Für das neue JPEE-Abenteuer kann Benedetti auf rund die Hälfte der Spieler von Malta zurückgreifen. Und obwohl Leute wie etwa Fintan Lawlor noch recht jung sind, bringen sie dennoch schon einiges an internationaler Erfahrung mit. Spieler, die allesamt auch im Kader des 15er-Teams stehen, die in der letzten Saison mit dem Aufstieg in die „Europe Trophy“ hier den bisher größten Erfolg in der Geschichte des Verbandes schreiben konnten. „Ich würde sagen, dass die Mannschaft meiner Meinung nach genauso stark ist wie die von vor zwei Jahren, zumindest individuell gesehen.“ Was jedoch dieses Mal hinzukommt, ist der Status des Favoriten, den man so bisher noch nicht kannte. „Das ist für uns vielleicht der größte Unterschied. Im mentalen Bereich werden wir wohl die meiste Arbeit haben, mit dem Druck klarzukommen, dass gerade uns jeder schlagen möchte. Vor allem auch, weil die 15er-Saison in der höheren Division um einiges schwieriger war und weniger erfolgreich verlaufen ist.“ Da ein großer Teil der Spieler zudem im Ausland studiert oder arbeitet und auch dort spielt, hatte man eine Woche vor der Abreise nach Andorra noch immer nicht alle Spieler zusammen, warum sich Benedetti dann auch auf die Zeit vor Ort freut. 

Dabei ist das Turnier in Andorra auf jeden Fall in Sachen Quantität deutlich stärker besetzt als vor zwei Jahren. Während man im Herrenbasketball nämlich nicht einmal vier Mannschaften zusammenbekommen hat, werden acht von neun Ländern im Herrenrugby antreten. Damit werden dieses Mal, anders als vor zwei Jahren, zuerst Gruppenspiele ausgetragen, danach dann das Halbfinale und schließlich ein Finale um Gold. „Im 7er-Rugby kann alles passieren, denn 14 Minuten sind sehr kurz, also können die kleinsten Fehler ausgenutzt werden. Somit müssen wir in der Lage sein, einen kühlen Kopf zu bewahren.“ Die größte Konkurrenz dürfte wie vor zwei Jahren aus Monaco, Andorra und Malta kommen. Von diesen vier Nationen wurden dann auch zwei in die eine und zwei in die andere Gruppe gelost. Luxemburg wird hier auf den Gastgeber treffen. 

Ziel bleibt aber ganz klar die Titelverteidigung, wie der Technische Direktor bestätigt: „Es könnte etwas Historisches sein, zweimal in Folge Gold zu gewinnen, und ich würde mich freuen, wenn die Jungs das schaffen würden.“ Vor allem, weil man sich beim Rugbyverband bewusst ist, dass ein Platz bei den kommenden Spielen alles andere als garantiert ist. „Am liebsten würden wir natürlich langfristig dabei bleiben, in zwei Jahren in Monaco und wenn man schon einmal träumen darf, dann auch in vier Jahren in Luxemburg. Aber weil wir wissen, dass es auch die letzten sein könnten, wollen wir vor allem auch jeden Moment genießen.“ Genau das, der Spaß, bei den JPEE auf dem Feld stehen zu dürfen, war vor zwei Jahren die größte Stärke der Rugbyspieler, die dieses Mal auf ihr Damenteam verzichten müssen, das die Kriterien nicht erfüllt hat. „Auch anders wäre es leider nicht zu einem Turnier gekommen. Denn es scheint so, als ob sich nur zwei Mannschaften angemeldet hatten.“

Rugby (zwölf Athleten)

Männer: Hugo Bertani, Liam Carroll, John Fitzpatrick, Matteo Franzina, Fintan Lawlor, Stuart Logier, Christian Olsen, Clément Piquet, Christopher Rossa, Chobe Sweetnam, Kai Sweetnam, Noé Tropiano
Betreuer: Alexandre Benedetti, Manuel Gaivao, Fabien Guillot, Vincent Mathieu