Montag10. November 2025

Demaart De Maart

Muller: „Lassen uns nicht verunsichern“

Muller: „Lassen uns nicht verunsichern“

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

FUSSBALL - Bei den Partien Jeunesse - Rümelingen und F91 - Fola wird heute Abend der Meister der BGL-Ligue Saison 2009/10 ermittelt. Die Ausgangslage ist klar: Mit einem Punkt Vorsprung auf Düdelingen ist dem Rekordmeister im Falle eines Heim erfolgs über die USR der 28. Meistertitel seiner Geschichte nicht mehr zu nehmen.

Christophe Junker

Im Vorfeld des letzten Spieltags wurde über fast nichts anderes mehr diskutiert als über diese zwei Spiele. Einerseits, weil Rümelingen mit Coach Manuel Cardoni anreist, andererseits, weil das kollegiale Verhältnis zwischen den beiden Mäzenen vom F91 (Flavio Becca) und Fola (Gerard Lopez) allgemein bekannt ist.

Für „Man“ Cardoni wird es – trotz allem sportlichen Ehrgeiz – eine besondere Rückkehr zur „Grenz“ sein. „Es stimmt, es wird kein Spiel wie jedes andere für mich sein. Es ist erst mein drittes Spiel als USR-Trainer, zudem geht es gegen meine alte Mannschaft. Und ich war, weil Marc Lamborelle verletzt fehlte, Kapitän, als Jeunesse letztmals Meister (2004) wurde“, so Cardoni zu vergangenen Zeiten. Zeit für Sentimentalitäten bleibt im Fußball-Alltag aber keine, das verbittet sich Cardoni: „Bei mir überwiegt immer der Fairplay-Gedanke. Ich liebe den Sport und den Fußball insbesondere zu sehr, als dass ich meinen Spielern sagen würde, spielt mit angezogener Handbremse. Viele meiner Spieler waren noch Kleinkinder, als ich für Jeunesse spielte. Die würden doch den Kopf schütteln, wenn ich so was verlangen würde. Ich kann nichts dafür, dass der Spielkalender so ist, wie er ist. Wenn Jeunesse es nicht fertigbringt, gegen uns zu gewinnen – vorausgesetzt der F91 besiegt Fola –, dann haben sie es auch nicht verdient, Meister zu werden. So einfach ist es.“

Worte, die F91-Coach Marc Grosjean sicherlich gerne hören wird. Der Belgier erwartet sich nämlich nichts anderes, als dass „sich Rümelingen im letzten Spiel nochmals voll reinhängt und sie die Meisterschaft nicht verfälschen werden“. Marc Grosjean bleibt auch nichts anderes übrig, als zur „Grenz“ zu schielen, „haben wir es doch leider nicht mehr in der eigenen Hand“.

Unter Druck gesetzt fühlt sich Manuel Cardoni aber nicht von der Düdelinger Unterstützung. Auch nicht von den Aussagen von F91-Kapitän Sébastien Remy, der im gestrigen Tageblatt-Interview Petingens Coach Carlo Weis scharf attackierte, indem er von einer Fußball-Parodie des CSP sprach und die 0:3-Niederlage gegen Jeunesse an der Vergangenheit von Carlo Weis beim F91 festmachte. „Ich kann seine Aussagen nicht nachvollziehen, ich war nämlich auch beim Spiel. Man kann Petingen und Carlo Weis nicht unterstellen, absichtlich verloren zu haben. Ich weiß doch am besten, wie das ist. Petingen hat wohl ein Jubiläumsspiel, die Luft ist aber ein wenig raus. Man drückt nicht einfach mal so auf den Knopf … Dir steht schließlich eine Mannschaft gegenüber, die um die Meisterschaft spielt, die voller Dynamik steckt. Jeunesse arbeitet seit Wochen gezielt auf ein Ziel hin, ist gefestigt, zusammengeschweißt, auch außerhalb des Platzes.“

Aussagen, die der Jeunesse-Trainer unterschreibt: „Am Freitag (heute, d. Red.) dürfen wir auf einem guten Spielfeld auflaufen, mit einem guten Team, mit unseren Fans im Rücken, die alle feiern wollen. Was wollen wir noch?“, fragt Jacques Muller, der die Antwort gleich mitliefert: „Die Meisterschaft. Wir lassen uns auch nicht von Remys Aussagen verunsichern. Die sind lächerlich. Das zeugt davon, dass sie schlechte Verlierer sind.“

Noch aber hat sich der F91 nicht verloren gegeben. Die USR soll helfen, doch Manuel Cardoni bremst sogleich: „Wir sind abgestiegen, Jeunesse hat 32 Punkte mehr als wir auf dem Konto. Und die kommen nicht von ungefähr. Man sollte schon Realist bleiben.“