Dienstag28. Oktober 2025

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Muller könnte einen Bonus vertragen

Muller könnte einen Bonus vertragen

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Der niederländische Grand Prix, der am Wochenende in Amsterdam ausgetragen wird, besitzt WM- und Olympiaqualität. Der Grund dafür heißt London 2012.

Die Olympischen Spiele rücken immer näher und damit verbunden auch das Ende der Qualifikationsperiode, die auch die einzige luxemburgische Teilnehmerin in Amsterdam, Marie Muller, interessiert.

Vor allem Judokas, die noch um einen Startplatz in England bangen müssen, stehen quasi in der Pflicht. Nach WM und Grand Slam bieten die Grand-Prix-Wettkämpfe eine höhere Punkteausschüttung als Weltcups etc. Dementsprechend ist es kaum verwunderlich, dass neben der Qualität auch die Quantität in der niederländischen Hauptstadt hoch ausfällt.

Großes Interesse

Mit 501 Teilnehmern (290 Männer und 211 Frauen) stellt der Grand Prix fast alle vergangenen Veranstaltungen in den Schatten. Zum Vergleich: Am vergangenen Wochenende beim Worldcup auf Samoa waren 174 Judokas und 37 Nationen eingeschrieben. In Amsterdam sind 71 Länder vertreten, allein 41 aus Europa.

Ebenfalls großes Interesse daran, Punkte zu sammeln, hat Marie Muller. Die Sportlerin des Jahres konnte sich in der vorangegangen Periode 2010 zwar ein Polster gegenüber der Konkurrenz verschaffen, dieser Zeitraum wird aber nur zu 50% gewertet. In der aktuellen Berechnung der fünf besten Ergebnisse könnte die Judoka des KSV Esslingen noch einen Bonus vertragen und ihre Bronze aus Samoa aufwerten, da Kandidatinnen, die hinter ihr im Klassement liegen, einige fette Punktewertungen auf ihrem Konto vereinen und mit weiteren guten Platzierungen an der Luxemburgerin vorbeiziehen können.

Virtuelles Ranking: Platz 14

Mit der Bronzemedaille am vergangenen Wochenende in Apia konnte Marie Muller zwar wieder 40 Punkte auf ihrem Konto gutschreiben, die hinter ihr liegende Rosalba Forciniti (ITA) verbuchte allerdings mit der Silbermedaille beim Grand Slam in Rio 180 Punkte, das gleiche Ergebnis wie Muller vor Jahresfrist. Im Ranking rutschte Marie Muller also trotz dieser Bronzemedaille um zwei Plätze zurück und steht aktuell auf Rang 17. Im virtuellen Olympiaranking bekleidet sie damit nur noch den 14. und letzten Qualifikationsplatz für Olympia. Die Auslosung findet am Freitag (18.11. 14.00 Uhr) statt.

Marie Muller wird in ihrer gewohnten Gewichtsklasse -52 kg angreifen. Für diese Kategorie sind 33 Damen gemeldet. Sieht man von den Top-3 ab, allen voran die „unbezwingbaren“ Japanerinnen Yuka Nishida und Misato Nakamura, sowie die Mongolin Bundma Munkhbaatar, werden fast die kompletten Top-20 dieser Kategorie in Amsterdam versammelt sein. Fehlen tun vornehmlich ein paar Judokas aus fernen Gefilden. Die Anwesenden sind fast alles Konkurrentinnen, die mit der Luxemburgerin auf Augenhöhe sind. Bis auf ihre Angstgegnerin Priscilla Gneto (FRA) konnte Muller gegen alle anderen Gegnerinnen bereits gewinnen. Vieles hängt natürlich von der Auslosung ab. Wünschenswert wäre eine leichtere Gegnerin zum Auftakt, beispielsweise eine der drei Holländerinnen.

Selbstvertrauen

Mit einem Sieg könnte Marie Muller dann ihr gewonnenes Selbstvertrauen aus Samoa noch einmal aufpäppeln. Zudem wird die 26-Jährige aus ihrem Fehler aus Apia gelernt haben, als sie leichtfertig den Halbfinalsieg an die Deutsche Mareen Kräh abtrat.

Vielleicht kommt es ja in Amsterdam zur Revanche. Marie Muller tritt am Samstag ab 9.30 Uhr zu den Vorrundenkämpfen an, die Finalrunde beginnt um 16.00 Uhr.