Freitag7. November 2025

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Artur AbreuMit Adrenalin zu den Zielen: Der D03-Stürmer im Gespräch vor dem Derby gegen Niederkorn

Artur Abreu / Mit Adrenalin zu den Zielen: Der D03-Stürmer im Gespräch vor dem Derby gegen Niederkorn
Artur Abreu (l.) freut sich auf das Derby Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Artur Abreu ist einer von zwei „richtigen“ Differdingern, die in den Titelplänen des Tabellenführers eine Rolle spielen. Der Dribbelkünstler will das Derby gegen Niederkorn (Samstag, 18.00 Uhr) gewinnen, um zwei persönliche Ziele zu erreichen: europäisch sein und endlich richtig feiern dürfen.

Artur Abreu verbindet schlechte und gute Erinnerung mit dem Stade Jos. Haupert. Am 13. Mai 2024 ging sein lang gehegter Titeltraum in Erfüllung. Durch einen 1:0-Sieg gegen Niederkorn am drittletzten Spieltag der BGL Ligue sicherte er sich mit Differdingen den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Dieser Tag war jedoch auch der Anfang einer erneuten Verletzungs-Odyssee. Der Flügelstürmer stand an diesem bedeutenden Tag nämlich nur vier Minuten auf dem Rasen. Weniger als fünf Minuten nach seiner Einwechslung musste er den Platz verlassen. Später wurde ein Knöchelbruch diagnostiziert. Wie schon im Sommer 2020 in Petingen, verpasste Abreu dadurch erneut die Teilnahme am Europapokal. „Ich habe ein bisschen mitgefeiert und musste dann sofort in die Notaufnahme. Dort blieb ich bis vier Uhr morgens. Danach war mir auch nicht mehr zum Feiern zumute. Meine Mitspieler ziehen mich heute noch auf und sagen mir, dass ich gegen Niederkorn besser auf der Bank bleibe. Aber meine Verletzung ist verheilt und ich verschwende keine Gedanken mehr an diesen Moment.“

Nach seinem Knöchelbruch kehrte Abreu erst wieder nach der Länderspielpause im Oktober in die Mannschaft zurück. Seine Rückkehr war vielversprechend. In den ersten vier Meisterschaftspartien gelangen ihm vier Tore und eine Vorlage. Dazu gesellten sich zwei Treffer im Pokal. Durch diese Effizienz fand der 30-Jährige schnell den Weg zurück in die Startelf. Nach dem stürmischen Beginn folgte jedoch eine Flaute. Seit fünf Spielen und seit Dezember 2024 hat Abreu nicht mehr ins Schwarze getroffen. „Solange ich gesund bleibe und Meister werde, ist es mir eigentlich ganz egal, wie viele Tore ich schieße. Ich will einfach meinen Teil dazu beitragen. In den vergangenen Spielen habe ich ein paar Treffer mit vorbereitet und wir haben alle Partien gewonnen. Das ist das Wichtigste.“

Am Samstag kehrt er nun nach Niederkorn zurück. Das Duell mit dem Progrès ist speziell. Nicht nur, weil es der Erzrivale ist, sondern auch, weil der Progrès während Jahren versuchte, den Offensivmann aus Petingen loszueisen. Bekanntlich scheiterte dieses Vorhaben bei jedem Anlauf. „Darum geht es mir aber nicht. Ja, es gab öfters Gespräche mit Niederkorn, aber für mich ist das ein besonderes Spiel aus einem anderen Grund. Es ist ein Derby, bei dem das Adrenalin so richtig durch den Körper schießt.“

In diesem Winter musste der 30-Jährige sich auch an einen neuen Sturmpartner gewöhnen. Die Differdinger Lebensversicherung Jorginho verließ den Klub im Winter in Richtung Kasachstan (Kairat Almaty) und wurde durch André Mendy ersetzt. Der Senegalese, der aus der dritten portugiesischen Liga kam, hat mittlerweile Fuß in Luxemburg gefasst. Drei Tore stehen nach drei Rückrundenspieltagen für den Neuzugang zu Buche. „Ich stand keine 100 Spiele mit Jorginho auf dem Platz, aber fast immer, wenn ich ein Tor erzielt habe, war er der Vorlagengeber. Das war schon sehr besonders. Wir haben einen sehr wichtigen Spieler verloren, der einfach in jeder Partie in der Lage war, zu treffen. Mendy ist jedoch ein ähnlicher Spielertyp. Er ist auch klein und wuselig wie Jorginho. Wir müssen ihm Zeit geben, ich bin aber davon überzeugt, dass er sehr erfolgreich bei uns werden kann.“

Déifferdeng 03 ist auf dem besten Weg zum nächsten Meistertitel. Derzeit beträgt der Vorsprung auf Verfolger Düdelingen bereits zehn Punkte. „Die Mentalität muss in den kommenden Monaten stimmen. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass alles von alleine gehen wird. Weil wir bisher jedes Spiel mit hoher Seriosität angegangen sind, stehen wir auf dem ersten Platz.“

Die aktuelle Dominanz des Fusionsvereins hat mehrere Gründe. Neben der Kaderstärke ist Trainer Pedro Resende ein großer Erfolgsfaktor. Der Portugiese lässt einen sehr kontrollierten und erfolgsorientierten Fußball spielen, an den sich Abreu erst gewöhnen musste. „In Petingen hat man sich sehr auf mich verlassen. Ich musste die Dribblings suchen und die Tore schießen. Das ist hier anders und dabei fühle ich mich sehr wohl. Viele andere Spieler können den Unterschied machen. Das nimmt den Druck von mir und ich habe ein paar Freiheiten mehr auf dem Platz.“

Obwohl er den Großteil seiner BGL-Ligue-Karriere bei der Union Titus Petingen unter Vertrag stand, ist es für Abreu eine ganz besondere Ehre, das D03-Trikot zu tragen. Neben Gianluca Bei ist er der einzige „richtige“ Differdinger, der im Team von Resende eine Rolle spielt. „Er ist ein Jahr jünger als ich, aber wir haben zusammen alle Jugendteams im Verein durchlaufen. Auch um es mit ihm bei der Meisterfeier noch einmal richtig krachen zu lassen, will ich unbedingt wieder den Titel gewinnen.“

Ein weiterer Schritt auf diesem Weg soll am Samstag in Niederkorn gemacht werden. Der Titel würde dann auch zum großen Ziel von Abreu führen: „Ich will unbedingt im Europapokal spielen. Es wäre ein Traum, in die Gruppenphase einzuziehen. Im vergangenen Sommer sind wir zwar in der zweiten Qualifikationsrunde ausgeschieden, aber in diesen Spielen haben wir gesehen, dass wir mehr erreichen können.“

Steckbrief

Name: Artur Abreu
Geboren am 11.8.1994
Position: Flügelstürmer
Bisherige Vereine: D03, Luna Oberkorn, D03, Petingen, Vitoria Guimarães (P), Petingen, D03 (seit Januar 2024)
Leistungsdaten 24/25: 8 Spiele in der BGL Ligue, 4 Tore, 1 Vorlage
Leistungsdaten (insgesamt): 173 Spiele in der BGL Ligue, 71 Tore, 42 Vorlagen