Ganz so oft wie der Landesmeister im Straßenrennen hatte Arthur Kluckers nicht die Ehre, das Rot-Weiß-Blaue Trikot im Zeitfahren zu tragen. Seit seinem Sieg im vergangenen Jahr in Harlingen hatte der 25-Jährige viermal die Gelegenheit, die luxemburgischen Farben bei internationalen Rennen zu präsentieren. „Es ist doch immer wieder cool, das Trikot anzuziehen“, sagt Kluckers. „Wenn ich das Trikot überstreife, dann schauen die Teamkollegen schon besonders hin. Es ist ein schönes Trikot und es ist eine Ehre, die luxemburgischen Farben zu repräsentieren.“
Bei der UAE-Tour (2.UWT) im Februar wurde er 15., beim Prolog der Tour de Romandie (2.UWT) 41., beim Prolog der Boucles de la Mayenne (2. Pro) Vierter und bei der Belgien-Rundfahrt (2. Pro) in der vergangenen Woche landete er auf Platz 25. „Mit dem Rennen in den Emiraten war ich sehr zufrieden, da haben die Wetterbedingungen eine große Rolle gespielt. Die Teams konnten entscheiden, wann die Fahrer jeweils starten, und ich hatte keine optimale Startzeit. In der Romandie war es ein spezieller Prolog mit gefühlt 50 Kurven auf drei Kilometern. Das Zeitfahren in Mayenne war sehr gut, nur in Belgien hatte ich mir mehr erhofft.“
Keine Gedanken über die Konkurrenz
Die Generalprobe für die Landesmeisterschaften in Belgien war für Kluckers also ausbaufähig. Doch das Ziel bleibt für den Tudor-Profi klar definiert. „Ich will das Ding wieder gewinnen. Dieses Jahr ist mehr Konkurrenz am Start, mit Bob (Jungels), Kevin (Geniets) und Alex (Kirsch).“ Im vergangenen Jahr war das angesprochene Trio nicht dabei. 2024 gewann Kluckers mit elf Sekunden Vorsprung auf Michel Ries (Arkea-B&B Hotels). In Harlingen ließ er sich allerdings auch um eine Sekunde von Mats Wenzel (Kern-Pharma) schlagen, der damals noch als Espoir startete, in diesem Jahr aber zur Elite gehört.
Dass die Konkurrenz im vergangenen Jahr nicht so groß war, mindert aber nicht die Bedeutung seines Landesmeistertitels. „Ich kann nicht beeinflussen, wer startet und wer nicht. Wer mitfährt, kann gewinnen. Die Leistung ist bei Landesmeisterschaften allerdings schwer zu bewerten. Da muss man schon eher auf internationale Wettbewerbe schauen, wie man abschneidet.“ Wer der große Favorit in diesem Jahr ist, kann Kluckers nur schwer beantworten. „Ich denke, dass wir alle auf einem ähnlichen Niveau sind. Es wird ein enges Rennen, bei dem die Tagesform eine Rolle spielt. Aber ich mache mir keine Gedanken über die Konkurrenz. Beim Zeitfahren ist man sowieso völlig auf sich alleine gestellt.“
Die Streckenbesichtigung über 20 Kilometer rund um Mertzig hat Kluckers hinter sich. „Es ist eine spezielle Strecke mit einem Anstieg und einer Abfahrt, die mir aber gefällt.“ Insgesamt legt der beim VC Schengen lizenzierte Radsportler viel Wert auf das Zeitfahren. „Ich sitze schon zwei bis drei Mal in der Woche auf dem Rad für das Zeitfahren. Es wird zwar wenig gefahren, aber du brauchst eine gewisse Regelmäßigkeit, sonst verlernt man die Position schnell.“
Wetter kann Rolle spielen
Auch für das Straßenrennen am Sonntag ist Kluckers ambitioniert. Mit Luc Wirtgen und Arno Wallenborn geht ein Tudor-Trio an den Start, was zu einem Vorteil werden kann. „Landesmeisterschaften hier sind sehr speziell, da ist fast jeder auf sich allein gestellt. Es ist etwas ganz anderes als die Rennen, die wir gewohnt sind. Ich denke, dass es neben Kevin (Geniets) und Alex (Kirsch) keine Favoriten gibt. Bob (Jungels) ist schwer einzuschätzen, ich weiß nicht, ob er gut drauf ist.“
Eine Rolle könnten sowohl am Donnerstag als auch am Sonntag die Wetterbedingungen spielen. Am Donnerstagabend könnten leichte Schauer erwartet werden, am Sonntag wird es aller Voraussicht nach drückend heiß. „Ich mag die Hitze nicht so gerne. Für das Zeitfahren hoffe ich einfach nur, dass es trocken bleibt. Das Zeitfahren ist abends, dann kühlt es sowieso etwas ab. Am Sonntag ist es wichtig, genug zu trinken und nicht zu überhitzen. Es ist aber nicht der erste heiße Tag im Jahr. Ich denke, ich bin es schon gewohnt.“
Zukunft von Arkéa-B&B Hotels ungewiss
Das Radsportteam Arkéa-B&B Hotels um Michel Ries hat am Mittwoch bekannt gegeben, dass sich seine beiden Hauptsponsoren zum Saisonende zurückziehen werden. Generalmanager Emmanuel Hubert äußerte jedoch die Hoffnung, neue Partner zu finden, um „die Zukunft des Teams zu sichern“. „Arkéa-B&B Hotels wurde von seinen beiden Titelsponsoren darüber informiert, dass ihre jeweiligen Verträge, die am 31. Dezember 2025 auslaufen, nicht verlängert werden“, heißt es in der Mitteilung des Teams, dessen Männerabteilung der World Tour angehört.
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