Donnerstag30. Oktober 2025

Demaart De Maart

Patrizia Van der WekenMedaillen-Revanche: Wie eine Hundertstelsekunde über Jubel und Enttäuschung entscheidet

Patrizia Van der Weken / Medaillen-Revanche: Wie eine Hundertstelsekunde über Jubel und Enttäuschung entscheidet
Zentimeter-Entscheidung zwischen Patrizia Van der Weken und Ewa Swoboda Foto: FLA

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Mit der EM-Medaille ist Patrizia Van der Weken am Sonntag auch eine Revanche gelungen. Nachdem sie im vergangenen Jahr in Rom Edelmetall knapp verpasst hatte, holte sie in Apeldoorn Bronze. Beide Male entschied eine Hundertstelsekunde.

Leichtathletik kann dramatisch sein. Besonders der Sprint. Das weiß auch Patrizia Van der Weken. Bei den Freiluft-Europameisterschaften in Rom verpasste die Luxemburgerin im vergangenen Jahr die Medaillenränge denkbar knapp. Mit einer Spitzenzeit von 11,04 Sekunden belegte sie den undankbaren vierten Platz. Gerade mal eine Hundertstelsekunde fehlte ihr auf die Polin Ewa Swoboda und die Italienerin Zaynab Dosso, die zeitgleich die Plätze zwei und drei belegten. „Es hat nur so viel gefehlt für eine Medaille“, sagte sie damals nach dem Finale und deutete mit Daumen und Zeigefinger eine winzige Lücke von gerade mal einem Zentimeter an. „Das ist richtig blöd. Eine Hundertstel ist Scheiße.“

Ihre Perspektive hat sich nun knapp neun Monate später geändert. Denn bei den Hallen-Europameisterschaften in Apeldoorn ist ihr am Sonntag die Revanche gegen Swoboda gelungen – mit exakt dem Unterschied, der sie in Rom noch um Edelmetall gebracht hatte.

Der Finallauf in den Niederlanden bot erneut Hochspannung. Dass Zaynab Dosso mit 7,01 Sekunden Gold gewonnen hat, war nach dem Zieleinlauf schnell klar. Auch, dass dahinter die Schweizerin Mujinga Kambundji mit Silber folgt. Doch um den dritten und damit letzten Platz auf dem Podium wurde es wieder eng. Und es musste – wie schon in Rom – auf das Fotofinish zwischen Van der Weken und Swoboda gewartet werden. Diesmal fiel die Hundertstelsekunde aber zu Gunsten der Luxemburgerin aus. „Die Medaille tut deswegen umso mehr gut. Ich habe versucht, mich diesmal etwas besser über die Ziellinie zu werfen. Das ist mir gelungen“, sagte Van der Weken am Sonntagabend. Sie schrieb mit der ersten europäischen Hallen-Medaille in der Leichtathletik für Luxemburg Geschichte.

Der Reiz des Sprints

Swoboda dagegen verpasste das Podium um die bittere Hundertstelsekunde. „Es tut mehr als weh“, sagte sie gegenüber der polnischen Sportzeitung Przeglad Sportowy und sprach dabei nicht nur über Knieschmerzen, die sie in Apeldoorn plagten. „Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, ich bin unzufrieden.“

Schon vor der EM war klar, dass es ein enges Rennen über 60 Meter um die Medaillen werden würde. Die vier Favoritinnen lagen mit ihren Saisonbestzeiten nur sechs Hundertstelsekunden auseinander. Das Finale war dann auch der mit Spannung erwartete Showdown auf höchstem Niveau. Van der Weken egalisierte in dem Rennen ihren Landesrekord von 7,06 Sekunden, den sie erst kurz davor im Halbfinale von Apeldoorn aufgestellt hatte. Ihre alte Bestzeit, die nicht einmal zwei Monate alt war, verbesserte sie um eine Hundertstelsekunde – die 0,01 Sekunden, die am Ende für die Bronzemedaille nötig waren. 

„Wir versuchen täglich, das kleinste Detail zu finden, das uns weiterbringt“, erklärt ihr Trainer Arnaud Starck. „Weil am Ende sind es Hundertstel, die über ein Finale, einen Podiumsplatz oder einen Titel entscheiden.“ 

Genau das ist aber auch Reiz des Sprints. Er sorgt immer wieder für Dramatik und Spannung. Bei den Olympischen Spielen in Paris setzte sich der US-Amerikaner Noah Lyles über 100 Meter in 9,784 Sekunden spektakulär im Fotofinish vor Kishane Thompson durch (9,789) und holte Gold. Der Jamaikaner lag nur fünf Tausendstel zurück – es war die knappste Entscheidung der Olympia-Geschichte. Auch hier entschieden Millimeter. Wie in Apeldoorn lagen Jubel und Enttäuschung dicht beieinander.

Patrizia Van der Weken (3. von oben) holte Bronze im Fotofinish
Patrizia Van der Weken (3. von oben) holte Bronze im Fotofinish Foto: European Athletics

Was in einer Hundertstelsekunde passiert

Eine Hundertstelsekunde kann in der Leichtathletik über Jubel oder Enttäuschung entscheiden. Eine extrem kurze Zeitspanne. Das passiet laut ChatGPT noch in 0,01 Sekunden: Eine Honigbiene schlägt etwa 230 Mal pro Sekunde mit den Flügeln, also etwa 2,3 Mal in einer Hundertstelsekunde. Ein Formel-1-Auto legt bei 300 km/h 83 cm zurück. Ein Flugzeug fliegt mit 900 km/h 2,50 Meter weit. Eine Maus kann bis zu 12 km/h schnell laufen, das sind 3,3 cm in einer Hundertstelsekunde. Ein Computerprozessor (1GHz) macht 10 Millionen Berechnungen. 

*Diese Infobox wurde nachträglich korrigiert, da die ursprünglich von ChatGPT generierten Berechnungen nicht korrekt waren.

Raffael Wilmes
11. März 2025 - 10.23

Vielen Dank für Ihren aufmerksamen Hinweis! Solche Fehler können im Eifer des Gefechts passieren, und wir schätzen es sehr, dass Sie uns darauf aufmerksam gemacht haben. Wir haben die Infobox entsprechend angepasst.

Liebe Grüße,
Ihre Tageblatt-Redaktion

GastR
11. März 2025 - 8.36

Dësen Artikel weist datt ChatGPT Gehir net ersetze kann:
- Wann eng Bei 230 mol an der Sekonn mam Flilleck schléit, schléit se an enger honnertstel Sekonn 2,3 mol mam Flilleck, an net 0,8 mol.
- Wann eng Maus 12 Kilometer an der Stonn leeft, sinn dat 12000m/3600s = 3,33 m pro Sekonn, ergo 3,33 cm pro honnertstel Sekonn, an net 3,33 mm pro Sekonn.
- Op der Photo gesait ee kloer datt déi honnertstel Sekonn ongefeier ee Kapp ausmecht, also 15-20 cm. Also wärten déi 5 dausendstel Sekonn op der Olympiad vu Paräis ëmmer nach e per Centimeter ausmaachen, a mir sinn net am Millimeterberäich.