Donnerstag6. November 2025

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NationalmannschaftMaxime Chanot denkt nicht an einen Schlussstrich: „Ich sage nicht, dass es vorbei ist“

Nationalmannschaft / Maxime Chanot denkt nicht an einen Schlussstrich: „Ich sage nicht, dass es vorbei ist“
Maxime Chanot hat noch einmal im Detail mit einigen Vorgehensweisen abgerechnet Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Vielleicht ist es das letzte Kapitel einer Schlammschlacht – vielleicht auch nicht … In einem Exklusivinterview mit den Kollegen des Le Quotidien hat Fußballprofi Maxime Chanot noch einmal zum Rundumschlag gegen Nationaltrainer Luc Holtz ausgeholt, diesmal mit präzisen Vorwürfen. Erstmals deutete er auch ganz klar an, dass das Thema „Rote Löwen“ für ihn damit noch nicht beendet ist. 

Maxime Chanot hat ausgerechnet zwei Tage vor dem Auftakt des letzten Nations-League-Doppeltermins der „Roten Löwen“ in einem Zeitungsinterview noch einmal über die Zustände bei der FLF-Auswahl geklagt. Der Verteidiger des Los Angeles FC hatte in einer Pressemitteilung eine weitere außersportliche Krise angezettelt, als er vergangene Woche angekündigt hatte, aufgrund des schlechten Teammanagements des Trainers im November nicht für die „Roten Löwen“ zur Verfügung zu stehen. Der Aufruhr war groß und der Coach gezwungen, zu reagieren. Das tat er bei seiner Kaderverkündung – und will sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr weiter über den MLS-Profi äußern.

Anders also Chanot. Seine wagen und zweideutigen Andeutungen sind inzwischen nicht mehr falsch zu interpretieren. „Wie können die Medien einem Trainer folgen, dessen Versionen sich je nach Laune verändern? Ich gebe zu: Innerhalb der Gruppe haben wir manchmal über einige Aussagen gelacht. Aber in Wahrheit ist es nicht witzig: Wo ist die Glaubwürdigkeit, die im Profibereich verlangt wird?“ Konkret geht es hier um seine Meniskusverletzung, wegen der er im Oktober vorzeitig aus Plovdiv abgereist war. Chanot gab gegenüber Le Quotidien zu verstehen, dass diese Art von Blessur generell eine Operation mit sich zieht. „Man hat gesagt, dass ich mich nicht hätte auf die Bank setzen wollen. Das stimmt nicht. Ich spiele seit 20 Jahren auf diesem Niveau und war bereit dazu. Das ist normal.“

Jans, Barreiro und Co.

Der Innenverteidiger gab zu verstehen, dass er im Juni – im Gegensatz zu „anderen“ – den Atlantik überquert habe, um zwei Testspiele zu bestreiten, obschon er erst kürzlich den Verein gewechselt hätte. Obschon er den Namen von Benfica-Mittelfeldspieler Leandro Barreiro nicht nennt, könnte der SLB-Spieler gemeint sein, der den Trainer um eine Pause gebeten hatte. Chanot sprach im Interview ebenfalls über Gerson Rodrigues: „Ein super Typ, immer mit einem Lächeln und wohlwollend. Jeder liebt ihn. Es ist der beste Spieler des Teams und du weißt, dass du ihn brauchst – und dann behandelst du ihn so? Einmal in der Startelf, einmal auf der Bank, einmal nicht nominiert? Holtz hat Glück, dass der Spieler an der Nationalmannschaft hängt, andere hätten diese Tür bereits zugeknallt. Die Wahrheit ist, dass wir ohne ihn niemals 17 Punkte geholt hätten.“

Nicht so gut kam derweil der Kapitän des Teams, Laurent Jans, davon. „Natürlich verteidigt er die Position des Trainers: Es ist im Moment seine einzige Chance, um auf diesem Niveau Spiele bestreiten zu können. Aber die Rolle des Kapitäns ist es, ein Bindeglied zwischen Trainer und Spielern zu sein. Nicht Interviews zu geben, ohne mit mir darüber gesprochen zu haben. Hat er meine Telefonnummer verloren?“ 

In der letzten Frage des Interviews richtet sich der Blick in die Zukunft. „Ich war jedes Mal sehr stolz, für die Nationalmannschaft zu spielen, und das ist immer noch der Fall. Ich sage nicht, dass es vorbei ist. Und übrigens höre ich nicht auf. Aber in der Zwischenzeit bedanke ich mich für die letzten elf Jahre mit diesem Team. Ich wünsche ihnen viele schöne Dinge, allen voran Luc Holtz.“ Er fügte abschließend hinzu: „Ich nehme es ihm nicht übel. Ich kann den Unterschied zwischen dem Menschen und dem Trainer machen.“