Mamer erwischte gleich den besseren Start ins Spiel und ging mit 4:1 in Führung. Es schien, als wäre die Mannschaft vom Gym noch nicht ganz auf der Höhe. Beim Stand von 8:3 nahm Gym-Coach Fabio Aiuto seine erste Auszeit. Mit seinem italienischen Temperament vermittelte er seinen Spielerinnen, dass dies nicht reichen sollte, um ins Finale einzuziehen. Teilweise waren spektakuläre Ballwechsel, die aber immer zugunsten der Damen aus Mamer fielen, teilweise auch zu einfache Fehler vom Gym dabei.
Beim Stand von 14:4 nahm Aiuto seine zweite Auszeit – mit einer ordentlichen Lautstärke wollte er sein Team wachrütteln, doch auch diesmal sollte die Methode nicht ganz greifen: Mit 16:8 setzte sich Mamer weiter ab und sorgte damit für eine Vorentscheidung im ersten Durchgang. Doch auch der Gym-Coach schien noch nicht ganz da: Beim Stand von 20:9 wollte er eine weitere Auszeit nehmen, bekam von der Schiedsrichterin jedoch angezeigt, dass er sein Kontingent von zwei Auszeiten bereits ausgeschöpft hat. Beim Stand von 24:12 konnte Gym dann drei Satzbälle abwehren und zumindest mit einem besseren Gefühl in den zweiten Satz gehen. Mamer-Coach Ranguel Krivov nahm sogar noch eine Auszeit, um dann den nächsten Punkt und den Satzgewinn zu bejubeln (25:15).
Zu Beginn des zweiten Satzes ging Gym zum ersten Mal in Führung (2:3). Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe (9:9) und auf hohem Niveau. Bei 10:12 entschied sich dann auch Krivov nochmal eine Auszeit zu nehmen, die fruchten sollte (17:15). Doch Gym gab sich nicht auf und zeigte ein ganz anderes Gesicht im Vergleich zum ersten Satz. Durch zwei Aufschlagfehler von Mamer in der entscheidenden Phase des zweiten Satzes blieben die Bonneweger bis zum Ende dran (23:22), doch mit all seiner Erfahrung setzte sich das Team von Krivov mit 25:22 durch.
Spektakulärer Satz drei
Der dritte Satz sah lange so aus, als wäre es der letzte. Spätestens bei 16:8 für Mamer dachte wohl der eine oder andere Zuschauer, dass die Vorentscheidung gefallen sei. Doch Gym kämpfte sich wieder heran – plötzlich stand es 22:21 und der Satz war wieder völlig offen. Gym ging dann mit 22:23 in Führung, nachdem die Unparteiischen entschieden hatten, dass der Ball die Decke berührt hatte. Krivov war damals nicht einverstanden, haderte lang, warf seine Taktiktafel fort und sah die Gelbe Karte. Seine Schützlinge blieben jedoch ruhig und sicherten sich einen Matchball (24:23). Gym wehrte ab und konnte sich dann fünf Satzbälle in Folge sichern. Erst der fünfte Versuch klappte dann zum Satzgewinn (28:30),
Auch im vierten Satz zog Mamer schnell davon, erarbeitete sich erneut eine 16:8-Führung. Diesmal blieben die Damen von Krivov aber entspannt und machten den Finaleinzug mit einem 25:16 perfekt. „Wir sind nicht in einer guten Form momentan“, sagt Aiuto. „Wir haben so viele dumme und einfache Fehler gemacht. Am Anfang waren wir selbst bei einfachen Bällen zu gestresst. Wir haben nicht viel trainiert in letzter Zeit, also sind wir nicht sicher am Ball. Wenn wir die Basics verbessern, dann wird das ein ganz anderes Spiel. Ich bin mir sicher, dass es in der Meisterschaft besser wird. Im ersten Satz waren wir mental noch gar nicht da. Wir haben in der Annahme sehr gelitten, die Aufschläge waren nicht mal hart.“ Zu einem Wiedersehen zwischen Mamer und Gym kommt es also im Halbfinale der Meisterschaft. Am 22. März findet das erste Spiel in Mamer statt.

De Maart
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