Mittwoch22. Oktober 2025

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RadsportLuxemburgs Kockelmann gewinnt die 4. Etappe der Tour de l’Avenir

Radsport / Luxemburgs Kockelmann gewinnt die 4. Etappe der Tour de l’Avenir
Mathieu Kockelmann siegte am Mittwoch auf der vierten Etappe der Tour de l’Avenir Foto: Tour de l’Avenir

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Nach zwei Top-5-Platzierungen gelang Mathieu Kockelmann am Mittwoch der große Wurf auf der großen Bühne. Auf der vierten Etappe der Tour de l’Avenir (2.UWT) gewann der 21-Jährige den Massensprint vor dem Mexikaner Cesar Macias und Anze Ravbar aus der slowenischen Nationalmannschaft. Nach Johny Schleck (1964), Erny Kirchen (1973) und Benoît Joachim (1998) ist Mathieu Kockelmann der vierte Luxemburger, der eine Etappe beim prestigeträchtigsten Rennen für Nachwuchsfahrer gewinnen konnte.

Auf dem mit 110,2 km recht kurzen Streckenabschnitt, der das Fahrerfeld von Montagnat nach Val-Suran führte, gab es die ersten Attacken gleich nach dem Start. Durch das hohe Anfangstempo scheiterten sämtliche Angriffsversuche recht schnell. Bei der Einfahrt auf den Schlussparcours besaß Fergus Browning einen Vorsprung von einer Minute auf das Peloton. Der Australier wurde noch in der gleichen Runde vom Peloton gestellt. Die Nervosität steigerte sich in der Schlussrunde, wo sich Mil Morang 16 km vor dem Ziel, zusammen mit dem Iren Jamie Meehan und José Antonio Prieto aus Mexiko, absetzen konnte.

Diese Initiative war ebenso wenig von Erfolg gekrönt wie die darauf folgenden Angriffe. Mathieu Kockelmann, der seine Kräfte für den Sprint aufgespart hatte, konnte, mit Hilfe seiner Teamkollegen, gut platziert auf die Zielgerade gehen. Dort stellte er seine Endschnelligkeit eindrucksvoll unter Beweis und gab sämtlichen Konkurrenten das Nachsehen. Für den ehemaligen Europameister im Zeitfahren war es der zweite Etappensieg beim Nationscup, nach dem Gewinn der dritten Etappe beim Orlen Nations Grand Prix (POL) im Mai vergangenen Jahres.

Platz drei in der Punktewertung

„Ich wusste, dass ich mehr drauf habe als Platz fünf. Ich habe ein großartiges Team, das mir vertraut. Im Finale hat Arno Wallenborn einen tollen Job gemacht, er hat alle Lücken geschlossen, das ist für einen Kletterer enorm. Ich hatte keinen „Lead-out“, aber Mil Morang kam und es war perfekt“, freute sich Kockelmann, ohne den Nationaltrainer zu vergessen: „Ich weiß, dass ich in der Nationalmannschaft immer eine Rolle im Sprint spiele. Jempy (Drucker) vertraut mir. Er hat immer gesagt: ‚Du hast die Beine, du kannst das schaffen. Eines Tages wird es so weit sein.‘, und heute war es so weit“, so der strahlende Etappensieger, der durch seinen Erfolg auf Platz drei der Punktewertung vorrückte. Mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen gibt sich der angehende Profi des belgischen Teams Lotto sehr optimistisch: „Jetzt muss ich für Arno etwas Großes leisten, angesichts dessen, was er für mich getan hat. Ich denke, wir stehen gut in der Gesamtwertung und waren jeden Tag vorne dabei. Wir sind eine kleine Nation, aber wir sind stark.“

Seine Teamkollegen Mil Morang (33.), Alexandre Kess (46.) und Arno Wallenborn (88.) kamen gestern in der gleichen Zeit ins Ziel. Noé Ury wurde 109. (auf 0:29) und Mats Berns überquerte den Zielstrich als 124. (auf 6:20). In der Zwischenwertung, die vom Franzosen Maxime Ducomble angeführt wird, liegt Arno Wallenborn weiterhin auf Platz acht (auf 0:19), dicht gefolgt von Alexandre Kess, der Position elf auf 35 Sekunden einnimmt. Mil Morang und Mathieu Kockelmann werden auf den Plätzen 65 und 67 (auf 3:05) geführt. In der Mannschaftswertung liegt das Team Lëtzebuerg unter 26 Mannschaften auf dem hervorragenden vierten Platz, hinter Frankreich, Deutschland und Dänemark.

Königsetappe am Donnerstag

Für die weltbesten U23-Fahrer geht es am Donnerstag auf der fünften Etappe in den Alpen ans Eingemachte. Auf der Königsetappe, über 121 km von Saint-Gervais-Mont-Blanc nach Tignes 2100, sind insgesamt 3.883 Höhenmeter zu bewältigen. Zur Mitte der Renndistanz geht es den 20,6 km langen Cormet de Roselend hinauf. Der Zielanstieg Richtung Tignes wird dafür sorgen, dass das Klassement kräftig durchgemischt wird. Für die hochmotivierte Truppe von Nationaltrainer Jempy Drucker wird es jetzt darum gehen, dem Kletterspezialisten Arno Wallenborn so lange wie möglich zur Seite zu stehen.

Auf der vierten Etappe der Tour de l’Avenir Femmes (2.2U) konnte die Französin Célia Gery ihren dritten Tagessieg feiern, diesmal vor der Belgierin Fleur Moors und Millie Couzens aus Großbritannien. Marie Schreiber kam nach 76,2 km als 35. (auf 1:42) ins Ziel und liegt in der Zwischenwertung auf Rang 33 (auf 2:42). Liv Wenzel und Gwen Nothum belegten gestern die Plätze 43 (auf 3:04) und 75 (auf 8:06) und nehmen das Finale am Samstag als 38. (auf 4:28) und 73. (auf 37:54) in Angriff. Nach einem Ruhetag geht es in die Berge, wo die Gesamtsiegerin nach einer schweren Halbetappe und einem Bergzeitfahren ermittelt wird.

Lallemang 25. in Overijse (B)

Am Mittwoch waren einige Nachwuchstalente in Belgien beim Eintagesrennen Druivenkoers – Overijse (1.1) im Einsatz. Bei den Junioren setzte sich der Este Joonas Puuraid nach 116,5 km im Alleingang durch. Bestklassierter Luxemburger war Landesmeister Lenn Schmitz als 57. (auf 2:18). Sein Teamkollege Jonah Flammang-Lies wurde 101. (auf 9:02). Hugo Lambert und Rodrigo Dos Santos Neves waren vorzeitig ausgestiegen. Einzige Luxemburgerin bei den Juniorinnen war Lena Lallemang, die nach 84,8 km als 25. ins Ziel kam, mit einem Rückstand von 30 Sekunden auf die siegreiche US-Amerikanerin Lidia Cusack. (M.N.)