Am Samstag blickte die Gewichtheber-Welt auf die WM in Manama, wo unter anderem die -49-kg-Gruppe an den Start ging. Mara Strzykala stieg mit 66 kg im Reißen in den Wettkampf ein – ein Sicherheitsversuch, denn es gilt, die Weichen für die weiteren zu stellen. Sie setzte die Last um. Da der Versuch die Olympia-erfahrene Trainerin Sabine Kusterer nicht vollständig überzeugte, ging es statt der geplanten 70 kg weiter mit 69 – eine Last, die Strzykala problemlos schaffte. Auch der letzte Versuch von 72 kg wäre beinahe gelungen. „Sie war lediglich einen klitzekleinen Moment zu spät im Fixieren und konnte sie dann in der Hocke nicht festhalten“, so Kusterer gegenüber dem Tageblatt.

Im Stoßen wurde der Startversuch von 86 kg nachträglich von der Jury als ungültig gewertet. Dies bedeutet, dass die Kampfrichter in einer ersten Phase grünes – beziehungsweise weißes – Licht gaben, doch die Jury die Entscheidung im Nachhinein rückgängig machte. Im Slow-Motion-Video sehe man selbst das kleine Zucken, erklärte Kusterer – ein Beweis, dass es auf etliche Details für einen sauberen Versuch ankommt.
Doch das Trainerin-Athletin-Gespann ließ sich davon nicht einschüchtern und griff weiter an. Eine gute Entscheidung, denn Strzykala meisterte die 88 kg im Stoßen gut. Den dritten Versuch von 92 kg hätte sie körperlich und mental schaffen können, wie Kusterer im Anschluss berichtet. Doch: „Sie hat sich nicht konsequent reingespannt und so ging der Hantelverlauf strikt nach vorne und die Hantel kam nicht gut auf ihre Schultern und rutschte runter.“ Somit stand ein Gesamtergebnis von 157 kg zu Buche, was einem neunten Platz gleichkam.
Für Mara Strzykala war die WM eine gute Erfahrung, vor allem nach einer Verletzung, die sich hingezogen und zu so manchen Blockaden geführt hatte. Dennoch ist sie stolz auf ihre mentale Stärke und lässt sich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen, verrät sie gegenüber dem Tageblatt. Zwar hätte sie sich eine Leistung über 160 kg insgesamt erhofft, doch sie habe den Wettkampf trotzdem genossen. Nach einer Verletzung, die sich hingezogen hatte und aufgrund derer sie das Trainingspensum mehrmals unterbrechen musste, sei es wichtig gewesen, die Blockaden zu überwinden. Mental sei sie oft an ihre Grenzen gestoßen, weil sie ihrem Körper nach der Verletzung noch nicht alles zutraute. Trainerin Sabine Kusterer zeigte Geduld in ihrer Trainingsplanung. Das Selbstvertrauen hat sie wieder und ihre Einsätze in der Bundesliga und der französischen Liga werden ihr dabei helfen, noch so manche Hürde zu nehmen.
Sabine Kusterer unterstrich dann auch die Unterstützung, die sie vom irischen Coach Sean Brown bekommen hatte. „Er hat mir bei den Steigerungen geholfen. Die Wege beim Wettkampf waren sehr lang und so kam für mich kein Stress auf. Ich danke ihm sehr dabei, dass ich immer an Maras Seite sein konnte und ihr den besten Support geben konnte“, so die Nationaltrainerin zum Abschluss. (GB, gia)
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