Donnerstag6. November 2025

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Nations LeagueLuxemburg muss gegen Bulgarien endlich wieder siegen

Nations League / Luxemburg muss gegen Bulgarien endlich wieder siegen
Auf Christopher Martins (l.) wird es in der Mittelfeldzentrale ankommen Foto: Ben Majerus/sportspress.lu

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Seit März 2024 hat die FLF-Auswahl kein Spiel mehr gewonnen. Am Freitag wird es höchste Zeit, diese Serie zu stoppen. Gegen Bulgarien (20.45 Uhr im Stade de Luxembourg) ist ein Sieg Pflicht, um den letzten Platz in der Nations League zu verhindern. Ausgerechnet in diesem Spiel fehlen mit Maxime Chanot, Anthony Moris und Leandro Barreiro drei absolute Leistungsträger.

Derzeit nimmt Luxemburg mit zwei Punkten aus vier Spielen diesen letzten Platz ein. Drei Punkte besser ist Bulgarien. Beide Mannschaften können theoretisch noch den ersten Platz der Gruppe 3 der Division C der Nations League erreichen. Wahrscheinlicher ist aber das Szenario, dass einer von ihnen auf dem letzten Platz landen wird. Die letzten beiden Spieltage sind entscheidend. 

Luxemburg steht besonders unter Druck, dieses Spiel gewinnen zu müssen. Durch einen Erfolg könnte die Elf von Nationaltrainer Luc Holtz mit Bulgarien punktemäßig gleichziehen und durch den direkten Vergleich den Gegner aus Osteuropa sogar überholen. Bei einer Niederlage ist das Schicksal der FLF-Auswahl besiegelt. Die „Roten Löwen“ wären dann sicher Letzter der Gruppe. Dies würde bedeutet, dass Luxemburg in einem Relegationsspiel gegen den Abstieg in die Division D kämpfen muss oder direkt absteigt. Diese Entscheidung wird am letzten Spieltag (am Montag) fallen.

Die Tage vor der Partie waren geprägt von dem medialen Duell zwischen Nationaltrainer Luc Holtz und seinem ehemaligen Abwehrchef Maxime Chanot (das Tageblatt berichtete). Auf der Pressekonferenz am Donnerstag wollte sich Holtz nicht mehr zu dieser Schlammschlacht äußern. „Dieses Thema ist kein Störfaktor für die Mannschaft. Seid Korac und Dirk Carlson haben ihre Aufgaben in der Innenverteidigung zuletzt sehr gut gelöst.“

Neben Chanot wird auch Stammtorwart Anthony Moris (Union Saint-Gilloise/B) wegen eines Muskelfaserrisses ausfallen. Die langzeitverletzten Offensivspieler Yvandro Borges (Borussia Mönchengladbach/D) und Vincent Thill (Sabah FK/AZE) müssen ebenfalls passen.

Während der Woche bekam Holtz eine weitere Hiobsbotschaft. Mittelfeldmotor Leandro Barreiro wird gegen Bulgarien nicht zur Verfügung stehen, kann aber gegen Nordirland am Montag auflaufen. „Der medizinische Stab von Benfica Lissabon hat eine Deadline vorgegeben, wann er wieder spielen darf. Dieser wollen wir uns nicht widersetzen“, sagt der Nationaltrainer.

Wer das Tor gegen Bulgarien hüten wird, wollte Holtz am Donnerstag nicht verraten. In Frage kommen die eigentliche Nummer zwei Ralph Schon oder das 18-jährige Talent Tiago Pereira, das bei der U19 von Borussia Mönchengladbach das Tor hütet. „Im Oktober hab ich intern klar kommuniziert, wer die Nummer eins ist, wenn Anthony Moris ausfällt. Die Spieler wissen Bescheid, ich will meine Entscheidung jedoch noch nicht verraten“, so die Aussage von Holtz. Es deutet vieles darauf hin, dass Pereira gegen Bulgarien in der Startelf stehen wird.

Nach ihren Gelbsperren kehren Christopher Martins (Spartak Moskau/RUS) und Florian Bohnert (SC Bastia/F) wieder in den Kader zurück. Neun Spieler sind gelbvorbelastet (siehe Seite 31). 

Torhunger

Ein weiteres Problem neben der andauernden Erfolglosigkeit ist der Mangel an offensivem Durchsetzungsvermögen. Luxemburg hat in der laufenden Nations League nur ein Tor geschossen. Dieser Treffer fiel zudem nicht aus dem Spiel heraus, sondern durch einen verwandelten Elfmeter von Gerson Rodrigues. Auf dem Stürmer, der in den vergangenen Monaten mit seiner Form kämpfte, liegt dann auch ein Großteil der Hoffnungen, endlich wieder jubeln zu können. „Mir ist bewusst, dass wir in Ballbesitz nicht so gut sind wie vor einiger Zeit. Das hängt auch damit zusammen, dass einige Spieler in der Vergangenheit mehr Spielpraxis oder ein Momentum hatten. In diesem Spiel werden wir nicht viele Gelegenheiten bekommen. Wir müssen effizient sein“, sagt Holtz.

Der Nationaltrainer weiß, dass nur ein Sieg gegen Bulgarien in Frage kommt, will aber nicht auf Teufel komm raus offensiv agieren: „Es wird ein Geduldsspiel. Wir müssen einen langen Atem haben und können es uns nicht leisten, alles nach vorne zu werfen.“

Bei Gegner Bulgarien läuft es offensiv nicht besser. Auch die Mannschaft von Trainer Ilian Iliev hat erst einmal ins Schwarze getroffen. Nach dem 0:0 in Plowdiw gegen Luxemburg und vor allem nach der 0:5-Niederlage gegen Nordirland ist der öffentliche Druck auf die Mannschaft gewachsen. Bulgarien will weiterhin das selbsternannte Ziel, Platz eins, erreichen. Im Kader gibt es so einige Veränderungen. Iliev hat den Kader nach den enttäuschenden Resultaten im Oktober kräftig durchgemischt. Abwehrspieler Atanasov droht wegen einer Grippe auszufallen, während Petko Hristov (La Spezia/I) bereits passen musste. Zurück im Kader sind jedoch zwei potenzielle Leistungsträger: Georgi Milanov (Dinamo Bukarest/ROM) und Lukas Petkov (SV Elversberg/D).

„Bulgarien wird mit viel Kampf agieren. Unser Pressing und Gegenpressing muss stimmen, um sie daran zu hindern, ihr Spiel aufzubauen“, sagt Holtz über den Gegner.

Für den Nationaltrainer ist diese Partie von enormer Bedeutung. Nicht nur die kurzfristige Zukunft der FLF-Auswahl könnte am Freitagabend entschieden werden, sondern auch seine.