Freitag26. Dezember 2025

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FußballLuca Zidane und die Bürde des Vaters

Fußball / Luca Zidane und die Bürde des Vaters
In seinem ersten Auftritt beim Afrika-Cup hielt er den Kasten sauber Foto: AFP/Gabriel Bouys

Luca Zidane trägt einen Nachnamen, der gewaltige Erwartungen schürt. Doch mit dem Segen seines berühmten Vaters geht er als Nummer eins Algeriens beim Afrika-Cup seinen eigenen Weg.

Die Masse tobte, als plötzlich Zinédine Zidane im Stadion von Rabat auf den Bildschirmen auftauchte. Doch während die Fans der französischen Fußball-Ikone huldigten, war „Zizou“ in diesem Moment nicht mehr als ein stolzer Vater, der seinem Sohn Luca durch die getönten Brillengläser dabei zusah, wie dieser als Torwart Algeriens seinen eigenen Weg geht.

Bei der Entscheidung für die algerische Nationalmannschaft war der Zidane-Sprössling seinem Herzen gefolgt. Anstatt der Legende seines Vaters nachzujagen, der Frankreich einst zum Welt- und Europameister gemacht hatte, erfüllte er lieber seinem Opa einen Traum. „Wenn ich an Algerien denke“, sagte Luca Zidane, der beim Afrika-Cup in Marokko als Nummer eins seines Landes das Tor hütet, „denke ich sofort an meinen Großvater“.

Smail Zidane, der einst mit seiner Frau aus Algerien nach Frankreich eingewandert war, habe es die Welt bedeutet, als in diesem Jahr der Anruf von Nationaltrainer Vladimir Petkovic kam: „Die algerische Kultur war in meiner Familie schon immer präsent. Ich habe vor meiner Entscheidung für die Nationalmannschaft mit ihm gesprochen, und er war sehr emotional“, sagte Luca Zidane.

Aber auch der berühmte Papa sei sofort an Bord gewesen: „Wie jeder Vater stand er hinter mir“, sagte der Filius, der in der Saison 2017/2018 unter Zinédine Zidane bei Real Madrid den Sprung in den Profifußball geschafft hatte. Für eine Karriere im Stile des dreimaligen Weltfußballers, der als Spieler und Trainer insgesamt viermal die Champions League gewann, reichte es aber nicht. Aktuell spielt der Schlussmann für den spanischen Zweitligisten FC Granada.

Erwartungsdruck

Für Frankreich hatte Luca Zidane zwar die Nachwuchsteams durchlaufen, die A-Nationalmannschaft hatte sich beim mittlerweile 27-Jährigen aber nie gemeldet. Folglich fiel die Entscheidung für Algerien nicht schwer. Nach Zidanes Debüt im Oktober in der WM-Qualifikation gegen Uganda spielte ihm letztlich das Schicksal vor dem Afrika-Cup in die Karten. Da Stammkeeper Alexis Guendouz wegen einer Knieverletzung ausfällt, setzt Petkovic für das Turnier auf Zidane.

Dass sein Name auch viel Erwartungsdruck schürt, ist offenkundig. „Luca ist wie alle anderen auch. Er hat sich gut eingelebt und gibt alles für die Mannschaft. Aber es stimmt – sein Nachname ist eine Bürde“, sagte Algeriens Kapitän Riyad Mahrez. Dennoch vermag Zidane bis dato recht gut mit dem Druck umzugehen.

Beim 3:0 (1:0) gegen den Sudan zum Auftakt der Afrika-Cup-Gruppenphase hielt er an Heiligabend die Null und bewahrte sein Team zwischenzeitlich mit starken Paraden vor dem Ausgleich. Auch am Sonntag (18.30 Uhr) gegen Burkina Faso und zum Vorrundenabschluss an Silvester gegen Äquatorialguinea dürfte der Fokus wieder auf ihm liegen.