Mittwoch22. Oktober 2025

Demaart De Maart

Nationalmannschaft Luc Holtz nach Sieg gegen Schweden: „Das war das beste Spiel, das ich bisher in Luxemburg gesehen habe“

Nationalmannschaft  / Luc Holtz nach Sieg gegen Schweden: „Das war das beste Spiel, das ich bisher in Luxemburg gesehen habe“
Der Samstagabend wird wohl noch lange eine Referenz für die Luxemburger Fußballnationalmannschaft bleiben Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Die beeindruckende Darbietung seiner Mannschaft, die jungen Hoffnungsträger, die WM-Medaille von Patrizia Van der Weken und die Spitzenleistung der Fans auf den Rängen: Luc Holtz teilte bei der Pressekonferenz Lob in alle Richtungen aus.

Ein grandioser Tag für den Luxemburger Sport

Am frühen Nachmittag richteten sich die Blicke nach China – wo Patrizia Van der Weken die allererste Hallen-WM-Medaille für Luxemburg holte, danach trumpfte die FLF-Auswahl groß auf. Luc Holtz wurde bei der Pressekonferenz auf den beeindrucken Sporttag angesprochen: „Ich wusste noch nicht, dass sie das geschafft hat. Ich war bereits von ihrem Auftritt bei der EM beeindruckt. Es ist eine tolle Werbung für den Luxemburger Sport. Im Fußball ist es schwerer, denn wir brauchen nicht nur elf gute Spieler, sondern sogar noch ein paar mehr auf hohem Niveau. In einer Einzelsportart ist es manchmal leichter, weil eben nur eine Person auf Topniveau sein muss. Wenn man sich allerdings anschaut, was sie in den vergangenen Monaten geschafft hat, kann man nur gratulieren. Ich freue mich für sie.“

Luc Holtz hatte schon unangenehmere Pressekonferenzen hinter sich bringen müssen. Nach dem 1:0 gegen Schweden ging es in erster Linie darum, den Prestige-Erfolg richtig einzuordnen: „Es gibt keinen Zweifel: Was den Rhythmus und die Qualität angeht, habe ich gerade das beste Spiel gesehen, das es je in Luxemburg gegeben hat. Ich weiß zwar nicht, was vorher war – und es war ja nur ein Testspiel, aber es war ein sehr hohes Niveau.“ Abheben wolle man nicht, aber den Moment genießen: „Heute habe ich nichts oder nur sehr wenig zu bemängeln.“

Nichts erinnerte im Stade de Luxembourg an die 0:8-Schmach von 2017 in Solna: „Die schwedische Mannschaft, die heute auf dem Platz stand, war stärker als damals. Deshalb muss man auch nicht viel über die Qualität der Leistung sprechen, die wir heute gezeigt haben. Man sieht die Fortschritte der vergangenen Jahre.“ Defensiv ließen die „Roten Löwen“ kaum etwas zu, ihre besten Chancen hatten die Schweden in den ersten zehn Minuten. „Es spricht für unsere Leistung, da sie sich danach kaum noch Torgelegenheiten herausgespielt haben. Ihnen fehlte Gyökeres. Das ist eben auch bei uns ein Problem, wenn Leute im Offensivbereich nicht dabei sind.“

Einer, der zum ersten Mal im Holtz-Team dabei war, ist Brian Madjo. Der große Offensivspieler aus Metz hat sich von seiner besten Seite gezeigt: „Darüber bin ich froh, denn sonst wäre die Entscheidung, ihn aufzustellen, kritisiert worden. Solange ich da bin – und mich 16-Jährige überzeugen – werde ich auf sie setzen. Mich überrascht seine Leistung nicht. Auch bei Enzo (Duarte) wird es nicht mehr lange dauern.“ 

Obschon er sich im Vorfeld eigentlich hätte vorstellen können, dem einen oder anderen Spieler ein paar Minuten zu schenken, war es beim Stand von 1:0 wichtiger, den Sieg über die Zeit zu schaukeln. „Mathias (Olesen) habe ich ausgewechselt, weil ich schon an Dienstag dachte. Wir können uns diese Wechsel heute erlauben, wenn Spieler wie Tomas Moreira bereitstehen.“ Fraglich ist allerdings, ob Yvandro Borges, bei dem Holtz kein Risiko eingehen will, in der Schweiz antreten kann. 

Zum Schluss kam der FLF-Nationaltrainer auch noch auf die Stimmung im Stadion zu sprechen: „Fantastisch“, freute er sich. „Ich muss mich dafür bedanken. Wir hoffen, dass es im Juni wieder voll sein wird.“

Tipp: Deutschland

24 Stunden vor dem Duell zwischen Deutschland und Italien blieb Holtz bei der Annahme, dass Wirtz und Co. das Fernduell gewinnen würden. „Man darf die Italiener aber nie unterschätzen. Ich werde nach Dortmund fahren, um zu sehen, was im Herbst auf uns zukommt.“

John Dahl Tomasson, der 48-jährige Däne, steht seit einem Jahr in Schweden in der Verantwortung. Nach der Pleite im Stade de Luxembourg fand er deutliche Worte: „Wir haben nicht nach unseren Prinzipien gespielt, haben technische Fehler gemacht. Es war eine enttäuschende Nacht und ich bin nicht zufrieden.“ Er beschrieb die Niederlage als „Rückschritt“ und lobte die Intensität des Luxemburger Spiels. „Ihr Sieg ist verdient. Ich habe nicht einmal Lust, das Spiel zu analysieren, denn vom Zusehen taten mir schon die Augen weh.“