Nach seinem Sieg bei der Frankreich-Rallye ist dem 36-jährigen Rekordchampion zwei Läufe vor Saisonende der Titel nicht mehr zu nehmen. Sein schärfster Konkurrent, Landsmann und Teamkollege Sébastien Ogier, hatte am Samstag wegen technischer Probleme alle Hoffnungen aufgeben müssen und wurde am Ende nur Sechster. Die Rallyes in Spanien (22. bis 24. Oktober) und Wales (11. bis 14. Oktober) haben nur noch statistischen Wert.
„Das ist das Beste, was mir je in meinem sportlichen Leben passiert ist. Es ist unglaublich, zu Hause Weltmeister zu werden vor so vielen Leuten“, sagte Loeb. Mit einer Champagnerdusche wurden er und sein monegassischer Beifahrer Daniel Elena von Tausenden Fans gefeiert. Nebenbei sicherte das Duo Citroën auch den Gesamtsieg in der Hersteller-Wertung – zum sechsten Mal in Folge.
Die Dominanz von Loeb ist im Motorsport einmalig. Der ebenfalls mit sieben Titeln geschmückte Rekordweltmeister Michael Schumacher hat selbst in seinen besten Zeiten die Formel 1 niemals so beherrscht wie Loeb den Rallye-Sport.
Der Wahl-Schweizer hat seit seinem WM-Debüt 1999 auf Korsika alle wesentlichen Bestmarken in seinem Sport übertroffen. Er hat insgesamt 60 WM-Läufe gewonnen und drei Titel mehr als die viermaligen Champions Juha Kankkunen und Tommi Mäkinen geholt.
Loeb gewann 60 WM-Läufe. 2005 konnte er auf Korsika als erster Fahrer alle Prüfungen bei einem WM-Lauf für sich entscheiden. Im selben Jahr siegte er als erster Pilot bei sechs WM-Rennen hintereinander. 2008 schaffte der zum „Ritter der Ehrenlegion“ ernannte Loeb elf Saisonerfolge bei 15 Rallyes. Nachdem er sich 2009 erst im letzten Lauf die WM-Krone aufgesetzt hatte, war in diesem Jahr die alte Dominanz wieder da. Sechs WM-Läufe konnte der Vater einer Tochter gewinnen. Einzig der zweite „Super Séb“, der 26-jährige Sébastien Ogier, konnte ihm folgen – die Nachfolge konnte er noch nicht antreten. In Frankreich fuhr Loeb mit 35,7 Sekunden Vorsprung vor seinem Markenkollegen Daniel Sordo aus Spanien ins Ziel.
Dritter wurde der Norweger Petter Solberg im privat eingesetzten Citroën. Bester Ford-Fahrer war Jari-Matti Latvala, doch der Finne lag schon 1:29,3 Minuten zurück.
Rallye-WM in Zahlen
Frankreich-Rallye, 11. von 13 WM-Läufen, Endstand nach 3 Etappen (20 Wertungsprüfungen): 1. Sébastien Loeb (Frankreich/Citroën C4) 3:05:49,3 Stunden, 2. Dani Sordo (Spanien/Citroën C4) 0:35,7 Minuten zurück, 3. Petter Solberg (Norwegen/Citroën C4) 1:16,8, 4. Jari-Matti Latvala (Finnland/Ford Focus) 1:29,3, 5. Mikko Hirvonen (Finnland/Ford Focus) 3:43,8, 6. Sébastien Ogier (Frankreich/Citroën C4) 11:55,9, 7. Federico Villagra (Argentinien/Ford Focus) 14:15,4, 8. Matthew Wilson (Großbritannien/Ford Focus) 14:26,9
Sieger der Wertungsprüfungen: Loeb (WP1, 2, 3, 4, 6, 9, 11), Sordo (WP7, 10, 14, 18), P. Solberg (WP15, 16, 17), Latvala (WP 5, 8, 12, 20), Ogier (WP13).
WP19 aus Sicherheitsgründen annulliert
Stand in der WM-Fahrerwertung: 1. Loeb 226 Punkte (damit Loeb zum siebten Mal Weltmeister), 2. Ogier 166, 3. Latvala 144, 4. Solberg 133, 5. Sordo 125, 6. Hirvonen 104
Stand in der Markenwertung: 1. Citroën 388 Punkte, 2. Ford 277, 3. Citroën Junior Team 193.
De Maart
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