Es liegen nur drei Wochen zurück, als Liz May beim Weltcup in Mooloolaba (AUS) aufgeben musste und damit auch im Olympiaklassement aus den Startplätzen für London herausfiel. Vor und nach Mooloolaba hatte die fünffache Sportlerin des Jahres mit Magenproblemen zu kämpfen. Die Folge waren nicht nur Leiden, sondern auch Pulswerte, die konstant 10-20 Schläge zu hoch waren, und Laufzeiten von 3’45“ pro km. Erst am Dienstag hatte sich zumindest das Chrono (3’05“) verbessert.
Auch deshalb kann man mit diesem 34. Platz mehr als zufrieden sein. Darauf hofft auch Liz May: „Ich weiß jetzt, dass ich es drauf habe. Mein Problem wurde endlich erkannt und damit scheint es auch gebannt. Jetzt kann mein Laufaufbau beginnen und ich werde wohl schnell wieder auf 100 Prozent kommen. Ich habe jedenfalls gezeigt, dass ich wieder da bin, ich avancierte in zwei Wochen ‚vum Gromperesak zur Athletin‘. Alles in allem ein besseres Rennen, als ich nach Mooloolaba zu hoffen gewagt hatte. Wenn man das Problem nicht erkannt hätte, dann wäre es wohl ein erneuter Ausfall gewesen. Jetzt muss ich schauen, dass ich beim Laufen wieder einen normalen Puls und schnelle Zeiten schaffe.“
Zufrieden
Liz May stieg nach dem Schwimmen als 23. aus dem Wasser, mit nur 12″ Rückstand auf die Britin: „Mein Schwimmen war o.k. und ich hatte einen guten ersten Wechsel. Das erlaubte mir, von Anfang an auf dem Rad vorne dabei zu sein. Ich brauchte diesmal nicht zu jagen.“ Es formierte sich dann eine 29-köpfige Spitzengruppe, die allerdings nicht sonderlich gut harmonierte: „Es ging langsam voran, auch weil es ein technisch anspruchsvoller Parcours war. Keine riskierte etwas, so dass eine erste Verfolgergruppe relativ schnell dran war.“ 53 Triathletinnen fuhren damit vorneweg, nur 7 Teilnehmerinnen waren nach dem 40 km langen Stadtparcours abgeschlagen. May brachte die Raddisziplin als 6. hinter sich und konnte nach langer Zeit wieder einmal ein kleines Erfolgserlebnis verbuchen: „Auch mein zweiter Wechsel klappte hervorragend, ich lief als Erste aus dem Parc fermé heraus. Damit kam ich auch wieder einmal auf die Bilder der Fotografen, zudem hat mir das einige Plätze gerettet.“ Die CSL-Athletin konnte zwar nicht mit der Spitze mithalten (37’06“), dennoch betrug der Abstand am Ende zur Siegerin nur 2’38“, was unter den Umständen als sehr gut zu erachten ist. Der Rückstand auf die Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin Emma Snowsill (14.) betrug nur 1’08“.
Der erfreuliche Nebeneffekt war, dass sich die ehemalige Vizeeuropameisterin wieder auf die Olympischen Startplätze vorschieben konnte. Ihr 34. Platz brachte 61 ITU-Punkte ein. Damit kam sie zwar nicht an Mateja Simic (SLO) vorbei, die ihr Kontingent (maximal 8 Rennen) ausgeschöpft hatte, deren Rang 29 dennoch einer Verbesserung gleichkam. Liz May konnte allerdings an Line Jensen (DEN) und an Carla Mureno vorbeiziehen. Im Olympiaklassement machte sie als 59. vier Ränge gut und liegt damit auf dem 47. und vorletzten Startplatz für London. Und dies mit dem Blick nach vorne. In Reichweite liegen mindestens ein Dutzend Konkurrentinnen und die will sie attackieren: „Ich habe jetzt vier Wochen für die Vorbereitung auf San Diego, dort wird man eine ganz andere Liz May erleben. Mein Gefühl ist gut und ich werde für den Aufbau alles geben. Mein Training läuft darauf hinaus, dass ich San Diego (10-12. Mai) und Madrid (26./27. Mai) in einem Block vorbereite.“
Nach dem spanischen Wettkampf wird die Qualifikationsperiode beendet sein und alle Triathleten werden wissen, ob sie in London dabei sein werden. Die Aussagen von Liz May geben Zuversicht, dass sie es sein wird.
De Maart

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