Freitag7. November 2025

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Liz May mit gemischten Gefühlen

Liz May mit gemischten Gefühlen

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Luxemburg wird bei den Europameisterschaften am Wochenende in Pontevedra mit zwei Athleten im Einsatz sein. Sowohl Liz May (Samstag) bei der Elite als auch Bob Haller (Freitag) bei den Junioren hoffen dabei auf eine gute Platzierung.

Insbesondere die fünffache Sportlerin des Jahres blickt hoffnungsvoll auf die EM an der spanischen Nordostküste, rund 50 km nördlich von Vigo. Vor zwei Jahren konnte Liz May bei der EM in Holten (NL) mit dem Vize-Europameistertitel einen der größten Triumphe in ihrer erfolgreichen Karriere feiern: „Die Europameisterschaften zählten deshalb zu Jahresbeginn zu meinen Saisonhöhepunkten, das Tapern war auf dieses Rennen ausgerichtet.“

Auf der anderen Seite aber tritt die 27-Jährige mit gemischten Gefühlen in Pontevedra an. Vor Jahresfrist begann ihr Saison-Aus mit Fersenproblemen vor der EM in Irland und dem Startverzicht. Und im Juni gastierte die CSL-Athletin schon einmal in Spanien, als sie beim WM-Lauf in Madrid mit Problemen wegen ihrer VCD-Erkrankung (Vocal Cord Dysfunction, siehe „T“ vom 6. und 18. Juni) aufgeben musste und anschließend in einem spanischen Krankenhaus auch noch falsch behandelt (mit Kortison) wurde.

Nur langsam fand Liz May zu ihrer Form zurück, mit dem 33. Platz am vergangenen Wochenende beim dritten WM-Lauf in Kitzbühel (AUT) war sie alles andere als zufrieden: „Ich war durchtrainiert, die gesundheitlichen Umstände und die Kälte verursachten aber Krämpfe. Das erklärt, warum ich beim Laufen auf so eine schlechte Zeit kam. Das ist sehr ärgerlich, da ich kaum Olympiaqualifikationspunkte sammeln konnte.“ Zuversicht versprühten indes die gute Vorstellung in der Rad-Disziplin und die gelungenen Wechsel: „Ich war als Erste aus der Wechselzone.“

Gute Voraussetzungen

In Pontevedra sind die Voraussetzungen aber wesentlich günstiger als noch in Madrid und Kitzbühel: „Die schnellen Schwimmerinnen aus den USA und Australien sind nicht dabei, deshalb wird es am Anfang ruhiger zugehen.“ Die vier Laufrunden (10 km) beginnen mit einem Anstieg (13 m Höhenunterschied) und führen die Triathleten durch den historischen Stadtkern mit Zielankunft im Stadion.

Wegen der spanischen Sonne erfolgen die EM-Starts auf der Iberischen Halbinsel zu den Abendstunden. Bis auf den der Elite-Damen, hier fällt der Startschuss am Samstag um 12.30 Uhr. Damit sind die Frauen der sengenden Hitze ausgesetzt, denn in Pontevedra werden zu dem Zeitpunkt 32 Grad erwartet.

Der Triathlon ist mit 55 Teilnehmerinnen besetzt. Da sowohl die verletzten Topfavoritinnen Vanessa Fernandes (POR) und Lisa Nordén (SWE) als auch teilweise die erste Wahl aus Deutschland, England und der Schweiz fehlen, ist der Kreis der Favoritinnen breit. Liz May wird mit der Startnummer 15 angreifen und ihre Taktik scheint klar: „Ich werde versuchen, mich nach dem Schwimmen in der Spitzengruppe zu befinden. Dann werde ich mich auf dem Radparcours in der Mitte aufhalten, ohne große Anstrengung, um dann über genügend Reserven auf der Laufstrecke zu verfügen. In dem Fall müsste eine Top-10-Platzierung möglich sein. Ich kann jedenfalls deutlich schneller laufen als das in Kitzbühel der Fall war. Ich denke, ein 36′-Chrono ist realistisch.“

Vielversprechend

Schade nur, dass sich trotz der Wechsel im Trainer- und Führungsstab der FLTri bei der Einstellung hinsichtlich der EM-Qualifikationskriterien nichts geändert hat. Immer noch müssen sich die Kandidaten via Europacup für internationale Wettkämpfe empfehlen. Nur birgt diese Norm zwei ganz große Nachteile: Zum einen sind die finanziellen Ausgaben erheblich und zum anderen ist es schwierig, wegen der Quoten ins Starterfeld zu gelangen. Und dann muss diese Norm gleich zweimal geboten werden.

Yannick Lieners schaffte die Norm einmal, Neil Peters keinmal. Und damit muss das Männerrennen ohne luxemburgische Beteiligung auskommen und die Gelegenheit einer zusätzlichen Motivation wurde seitens des Verbandes verpasst.

Keine Mühe, sich zu qualifizieren, hatte Bob Haller. Der 18-Jährige wird die Luxemburger Farben schon am Freitag bei den Junioren vertreten. Für dieses Rennen sind 72 Teilnehmer gemeldet. Der Wettkampf geht exakt über die halben Distanzen der Elite.

Die Vorbereitung von Bob Haller verlief vielversprechend, mit einem siebten Platz beim ETU-Cup in Tournai (B), einer Bronzemedaille in Zwevegem (NL) und Rang zehn beim stark besetzten Triathlon in Wien. Im vergangen Jahr konnte der Trispeed-Athlet bei der EM in Athlone einen 22. Platz belegen. Und das scheint auch das Minimalziel bei der spanischen EM zu sein, auch wenn viele starke Nationen mit drei bis vier Athleten vertreten sind. Der Startschuss der Junioren fällt am Freitag um 20.00 Uhr, Bob Haller wird den EM-Triathlon mit der Startnummer 7 angehen.