Montag10. November 2025

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Licht und Schatten

Licht und Schatten
(Tageblatt/Jeff Lahr)

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Den Doppeltermin in der EM-Qualifikation gegen Mazedonien (1:0-Sieg) und Weißrussland (0:2-Niederlage) kann man aus Luxemburger Sicht mit einem lachenden und einem weinenden Augen sehen.

Taktik

Luc Holtz ist ein Nationaltrainer, der kein Risiko scheut und schon so manchem Gegner mit taktischen Raffinessen den Schneid abgekauft hat. Gegen Weißrussland ging seine Entscheidung, mit einem 3-5-2-System aufzulaufen, jedoch nach hinten los. Während die drei Innenverteidiger Schnell, Chanot und Philipps weniger Probleme mit dieser Umstellung hatten, wurden die beiden Flügelspieler Jänisch und Jans ihrem Schicksal ausgeliefert.

Das 3-5-2-System ist extrem laufaufwendig für die Außen und ist eigentlich ideal, wenn man den Gegner mit Pressing zermürben will. Das war vielleicht nach der Schwächung durch die Magen-Darm-Grippe des Guten zu viel.

Auf der anderen Seite zeigte Luxemburg gegen Mazedonien in einem 4-4-2-System eine sehr kompakte Leistung. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen in diesem für luxemburgische Verhältnisse offensiven System. In den 90 Minuten wurden fast keine gegnerischen Torchancen zugelassen.

Offensivabteilung

Die Offensivabteilung bleibt das Sorgenkind der Luxemburger. Nachdem bisher in fast jedem Spiel der laufenden EM-Qualifikation hundertprozentige Chancen ausgelassen wurden, haben die „Roten Löwen“ zurzeit Probleme, sich diese überhaupt zu erspielen.

Beim 1:0 gegen Mazedonien erlöste Sébastien Thill Luxemburg mit einem Geniestreich in der 90. Minute. Bis dahin war die Mannschaft von Luc Holtz vor dem Tor eher harmlos gewesen.

In Weißrussland hatte Stefano Bensi mit einem Weitschuss aus 20 Metern in der 87. Minute (!) noch die beste Luxemburger Chance.

Realität und Anspruch

Es ist realistisch, sich das Ziel zu setzen, gegen Gegner wie Mazedonien oder Weißrussland zu gewinnen, und das, obwohl diese Nationen über ein deutlich größeres Arsenal an Profis und überhaupt an Fußballspielern verfügen.

Keine einzige Nation in der Gruppe C hat auch nur einen Amateur auf dem Platz stehen. Das bringt mit sich, dass bei der FLF-Auswahl jeder auf seinem besten Level agieren muss, damit überhaupt Punktgewinne möglich sind.
Dass dies nicht an jedem Tag der Fall sein kann, ist wiederum ebenfalls realistisch.

Der aktuelle Stand

Luxemburg steht mit vier Punkten auf dem fünften und zweitletzten Platz der EM-Qualifikationsgruppe C. Ein Sieg und ein Unentschieden stehen bisher zu Buche. Alle neun Qualifikationsgruppen zusammengenommen haben mit Kasachstan, Andorra, Mazedonien, Griechenland, Gibraltar, San Marino, Serbien (durch Punktabzug), Moldawien, Malta und Armenien zehn Teams weniger Punkte als Luxemburg.

Das erklärte Ziel war es, mehr Punkte als in der letzten WM-Qualifikation (6) zu sammeln. Luxemburg hätte diese Zahl wohl überschritten, wenn die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gestimmt hätte. Aber auch das gehört zum Fußball dazu.

So geht es weiter

Den Abschluss der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich bildet der Doppelvergleich gegen Spanien (9. Oktober in Logroño) und gegen die Slowakei (12. Oktober in Luxemburg). Beide Teams kämpfen um Platz eins in der Gruppe und müssen gegen die FLF-Mannschaft vielleicht sogar etwas für das Torverhältnis tun.

Auf die „Roten Löwen“ wartet also ein heißer Tanz.

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