Mittwoch22. Oktober 2025

Demaart De Maart

LEICHTATHLETIK / Rückblick auf den 5. ING-Europe-Marathon: „Wie eine Erstveranstaltung“

LEICHTATHLETIK / Rückblick auf den 5. ING-Europe-Marathon: „Wie eine Erstveranstaltung“

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Der 5. ING-Europe-Marathon ist Geschichte – und diese Auflage hat auch eine Geschichte, denn es war ein langer, steiniger Weg bis dorthin. / Claude Clemens

Im Mittelpunkt des Interesses stand am Samstag in Luxemburgs Hauptstadt eine Frage: Wie bewährt sich die Luxexpo als neuer Start-und-Ziel-Ort? Die Antwort kann eigentlich nur lauten: Gut.

Angefangen beim Start auf dem Parking vor dem Nordeingang der Messehallen: Innerhalb von 7.40 Minuten war das ganze Starterfeld auf die Reise geschickt – rund 5 schneller als vor der Coque. Und dies trotz den drei Nadelöhren zwischen den Parking-Schranken, knappe 50 m nach dem Start. Bis zum Zieleinlauf: Länger als in der Coque, Zuschauer näher dran und durch den „U-Turn“ sogar mittendrin. Der Zieleinlauf vom Samstag dürfte der „Inspiration“ des Luxemburger Marathons, dem Frankfurter Marathon mit seinem Zieleinlauf über den roten Teppich in die Festhalle, wohl näher gekommen sein als bei den vier bisherigen Auflagen. Nur dass es in der Luxexpo über 140 m blauen Teppich ging.

Die Stimmung in der Halle war jedenfalls hervorragend, und durch die Catering-Stände direkt am Zielbereich waren auch um Mitternacht so viele Zuschauer und Finisher wie selten noch in unmittelbarer Zielnähe, um auch die letzten Ankömmlinge gebührend zu feiern.

„Es war wie eine Erstveranstaltung“, sagte Chef-Organisator Erich François nach dem Rennen, und so gab es natürlich auch einige „Kinderkrankheiten“. Der „Durchfluss“ der Läufer- und Zuschauer-Massen durch den Eingangsbereich der Luxexpo, Halle 8 und Halle 9, in der letzten Stunde vor dem Start (Toiletten, Kleiderbeutel-Abgabe) ist noch verbesserungsfähig, das Gedränge war riesig. Die Aussteller der Marathon-Messe „Expo42“ ihrerseits dürften sich dagegen über die Konfiguration der Stände im Eingangsbereich gefreut haben: An ihnen vorbei kam man nicht.

Glück mit dem Wetter

Glück hatten die Veranstalter mit dem Wetter: Bei Regen hätte die Tatsache, dass die beiden Dusch-Trucks (die ansonsten gelobt wurden) neben der Halle standen, wohl für viel Unmut gesorgt. So fiel es nicht ins Gewicht, dass der Weg von der Umkleide in die Dusche unter freiem Himmel lag. Es fiel dagegen (v.a. weiblichen Teilnehmern) auf, dass nicht genug Steckdosen für Föns vorhanden waren … Das war jedenfalls das Problem, was François spontan auf die Frage nach dem größten Detail, das nicht funktioniert habe, einfiel.

Tatsächlich gab es allenthalben fast nur Lob für die Veranstaltung zu hören. Denn, die Luxexpo ausgeklammert, war es ja die fünfte Auflage. Und in Sachen Buspendeldienst und anderer möglicher Knackpunkte der Mammut-Organisation kehrt spürbar funktionierende Routine ein.

Dass die Strecke im „Gibraltar des Nordens“ nie eine einfache sein wird, dürfte mittlerweile jedem klar sein. Trotz weniger Zuschauer kam im Stadtzentrum auch wieder die gewünschte Volksfeststimmung auf. Der Teilnehmerschwund beim Marathon hielt weiter an, scheint aber etwas abgebremst. Insgesamt blieb die Beteiligung konstant, der Luxemburger Stadt-Marathon am langen Mai-Wochenende hat sich etabliert.

Alles gute Gründe, dass es wie geplant am 4. Juni 2011 zu einer 6. Auflage kommt. Nach einem ausführlichen De-Briefing aller an der Organisation beteiligten Partner dürften hier wohl erste Weichen gestellt werden. Der Vertrag von Erich François Firma Step by step SA mit Titelsponsor ING läuft eh noch bis 2012, derjenige mit dem als Ko-Organisator fungierenden hauptstädtischen Leichtathletik-Verein CSL sogar bis 2013. Die Stadt Luxemburg, die viel Geld und Arbeitsstunden in dieses Publicity-trächtige Event – weit über die Landesgrenzen hinaus – steckt, dürfte ebenfalls kaum abspringen.

Die einzige Frage, die sich in puncto Verträge vielleicht stellen könnte, ist die der Luxexpo. Hier wurde in einer ersten Phase ein Einjahresvertrag (mit dem Luxemburger Leichtathletik-Verband FLA) abgeschlossen. Ein sichtlich zufriedener „Hausherr“ (Direktor) Jean-Michel Collignon ließ am Samstagabend aber keine Zweifel daran aufkommen, dass die Luxexpo durchaus bereit sei für eine weitere Auflage. Und da alles fast reibungslos klappte…