Montag10. November 2025

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Leichtathletik 2010: Jugend im Blickpunkt, dahinter Alarmstufe Rot

Leichtathletik 2010: Jugend im Blickpunkt, dahinter Alarmstufe Rot

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Das recht gute internationale und nationale Abschneiden der Jugend kann dieses Jahr das stagnierende bzw. sich sogar rückwärts bewegende Leistungsniveau bei den Männern und Frauen nicht mehr übertünchen.

Alle Texte und Statistiken: Marie-Paule Thoma


Die Hauptmerkmale der Saison sind:

• nicht zufriedenstellende „internationale Saison“ bei Damen und Herren;

• zum zweiten Jahr in Folge kein Athlet mehr in der internationalen Leistungsklasse;

• keine Rekordverbesserung mehr in der Seniorenklasse;

• über die Hälfte der Bestenlisten wird von Jugendlichen angeführt;

• rückgängige Teilnehmerzahlen bei den offiziellen Veranstaltungen wie Meisterschaften und Pokalwettbewerben.

Allerhöchste Zeit!

Im Leitartikel vom „FLA-Info Nr. 79“ ruft Präsident Alex Bodry zum Mut zu Veränderungen auf. Es wird auch allerhöchste Zeit!

Bodry weist auf die hausgemachten Organisations- und Konzeptionsmängel, sei es auf lokaler oder nationaler Ebene hin und ruft zu einer tiefgreifenden Infragestellung auf. Ohne weitere Strukturreformen droht der Leichtathletik ein schleichender Rückgang, warnt er. Besser kann man den Nagel nicht auf den Kopf treffen. Hoffentlich dringt dieser Aufruf auch bis ins kleinste Kämmerlein hinunter.

Laufend jünger

Den Titel des letztjährigen Rückblicks auf die Bahnsaison kann man auch dieses Jahr bei der Analyse der Leistungsklassen und der Bestenlisten übernehmen. Genau die Hälfte der Athleten in den Leistungsklassen besteht aus Jugendlichen. War aber noch letztes Jahr die nationale B-Klasse hauptsächlich mit U23-Athleten besetzt, sind es diesmal nur noch ein Drittel. Die Senioren sind also in die B-Klasse abgedriftet. Bedenklich!

In der Bestenliste der Männer sind in zwölf Disziplinen über die Hälfte der aufgeführten Athleten Jugendliche. Auch bei den Frauen sind zwölf Disziplinen mehrheitlich von Jugendlichen besetzt. Die drei Durchschnittsrekorde bei den Frauen (Stabhochsprung, Kugelstoßen und Speer) wurden nur von Jugendlichen verbessert. Im Stabhochsprung befindet sich mit Stéphanie Vieillevoye nur eine Seniorin unter den zehn Besten, im Speerwerfen sind es drei Frauen und im Kugelstoßen deren vier. Kein Durchschnittsrekord ist diesmal bei den Männern zu verzeichnen. Bei den Frauen gab es sechs Verbesserungen der Durchschnittswerte, bei den Männern deren fünf.

Keine einzige Verbesserung eines nationalen Rekords oder Landesbestleistung gab es dieses Jahr von Athleten der Senioren-Kategorie, gegenüber deren fünf in 2009. Von den 30 diesjährigen Verbesserungen (Rekorde und Landesbestleistungen) gehen 15 auf das Konto der Juniorin Gina Reuland.

Die allgemeine Zahl der „Rout Léiwen“ ist fallend. Nur die vier Vereine, die auch im Challenge Tageblatt durch gute Jugendarbeit auf sich aufmerksam machten, konnten mehr Athleten in den „Roude Léiwen“-Klassen verzeichnen.

Der Ausfall der „Lokomotiven“ (Fiegen, Schumacher) hat sich dieses Jahr besonders negativ auf die internationale Saison ausgewirkt. Wenn dann auch noch Leistungsträger wie Jacques Frisch und Kim Reuland verletzungsbedingt pausieren müssen, sind nicht mehr viel Lorbeeren zu holen. Zu hoffen bleibt, dass die Analyse der Verletzungs-Ursachen, die der Verband in Arbeit genommen hat, endlich abgeschlossen ist und dass die erforderlichen Maßnahmen schnellstens umgesetzt werden können.