Jesus läuft
Ein Teilnehmer zog wohl viele ungläubige Blicke auf sich. Wie schon die meisten seiner 330 Marathons hat Gilbert Dantzer den Marathon als Jesus verkleidet bestritten, und dies mit nacktem Oberkörper, römischen Shorts, einem Kreuz auf dem Rücken und mit einer Dornenkrone auf dem Kopf. Mit religiösen Fanatismus oder Blasphemie hat es jedoch nicht zu tun: Der 71-jährige Franzose möchte sich und anderen Spaß bereiten und kam auf diese Idee, als Freunde anmerkten, er würde wie Jesus aussehen. „Ich komme, um den Marathon zu entdecken, mich gut zu amüsieren und für Animation unterwegs zu sorgen, da nicht so viele Läufer verkleidet sind“, meinte der gutgelaunte Laufenthusiast vor dem Start.
Der Wettergott
Vor dem Rennen war das Wetter eines der Hauptthemen. Zuerst gab Meteolux die Warnstufe Gelb wegen eines Gewitterrisikos aus, aber auch die hohen schwülwarmen Temperaturen, die sich am frühen Nachmittag eingestellt hatten, bereiteten vielen Teilnehmern Sorgen. Schlussendlich kam es anders: Die Unwetter blieben aus und eine Stunde vor dem Start sorgte ein leichter Regen für etwas Abkühlung. Auch wenn sich die Wetterkonditionen somit für das Rennen verbesserten, klagten etliche Läufer im Ziel über die doch immer noch schwierigen äußeren Konditionen. Trotzdem vermeldete das CGDIS keinen nennenswerten Zwischenfall. Dennoch mussten 143 Läufer und Zuschauer behandelt werden, 20 davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Der Start
Mit insgesamt 17.000 Anmeldungen gab es in diesem Jahr erneut einen neuen Rekord. Dementsprechend lange dauerte es, bis alle Teilnehmer auf die Strecke geschickt wurden. Zum Zeitpunkt, als der letzte Läufer die Startlinie überquerte, war der Führende des Halbmarathons schon fast bei Kilometer sieben abgekommen. Glücklicherweise haben heutzutage alle Teilnehmer einen Chip in der Startnummer integriert, sodass im Gegensatz zu früher die Nettozeit zählt und daher kein Stress beim Start vonnöten ist.
Die Finisher
Insgesamt erreichten 1.693 Läufer, darunter 1.425 Männer und 268 Frauen, das Ziel über die Marathondistanz, was ein deutliches Plus zum Vorjahr (1.325) bedeutet. Ebenfalls beim Halbmarathon wurden die Zahlen von 2024 (6.989) mit 8.479 Finisher, davon 5.620 Männer und 2.858 Frauen, noch mal deutlich übertroffen. Mit Josy Simon schaffte es auch der älteste Teilnehmer mit stolzen 92 Jahren in einer Zeit von 3:05:51 als 8.402 beim Halbmarathon ins Ziel.
Staffelsieger
Beim Team-Run erreichten insgesamt 735 Viererteams das Ziel. Als Sieger setzte sich das „Team Maria“ mit Ben Schmit, Frédéric Kesseler, Tom Recht und Louis Peters in einer Zeit von 2:32:28 durch. Gleich zwei Mannschaften der von Bob Bertemes initiierten Trainingsgruppe „Sauerbeen“ schafften es in die Top 10. Mit Luc Scheller war der spätere Dritter des Marathons sich nicht zu schade, vor dem Start noch Organisationsaufgaben für das Großaufgebot der „Sauerbeen“ zu übernehmen.
Das Publikum
Besonders die exzellente Stimmung in den Gassen der Hauptstadt wird von den Läufern immer wieder geschätzt. Die Unwetterwarnung und der Regen sorgten laut vielen Teilnehmern jedoch für weniger Zuschauer und damit weniger Support als gewohnt an der Strecke. Auch die Pfingstferien vermutete Luc Scheller als Ursache. Zumindest wird es dieses Problem nächstes Jahr nicht geben, da die 19. Auflage des Hauptstadtmarathons am 16. Mai 2026 außerhalb der Ferienzeit stattfinden wird.
Et gin 100.000 Méiglechkeeten fir sech ze verkleeden an ze blödelen. Mee als 2025 Joer âlt orientalescht Märchen ze lâfen ass méi wéi topech. En français s.v.p.