Kreml lässt hohe Olympia-Kosten für Sotschi prüfen

Kreml lässt hohe Olympia-Kosten für Sotschi prüfen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Drei Jahre vor den Olympischen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi hat Kremlchef Dmitri Medwedew eine Überprüfung der explodierenden Baukosten angeordnet.

Es müsse geklärt werden, ob kriminelles Handeln vorliege, sagte Medwedew am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax. Zuvor hatte die Kremlverwaltung kritisiert, dass die Preise für abgerechnete Baumaterialien mitunter um mehr als das Doppelte gestiegen seien. Der Präsident forderte für den nicht nachvollziehbaren Kostenanstieg bis Ende des Monats eine Erklärung.

Die XXII. Olympischen Winterspiele sollen vom 7. bis 23. Februar 2014 in der russischen Stadt Sotschi stattfinden, einer Stadt mit 330.000 Einwohnern an der „Russischen Riviera“ am Schwarzen Meer. Es werden die ersten Winterspiele in einer subtropischen Stadt sowie die zweiten Olympischen Spiele nach den Sommerspielen 1980 in Moskau im flächenmäßig größten Land der Welt sein. Sotschi hatte sich bereits um die Winterspiele 2002 beworben, war damals jedoch nicht berücksichtigt worden.
Die russische Regierung investiert sehr viel Geld, 12 Milliarden US-Dollar, in die Bewerbung und die Errichtung der Sportstätten. Das Skigebiet im Bezirk Krasnaja Poljana wurde bereits 2007 eröffnet und soll der primäre Austragungsort für die Wettbewerbe im Freien sein, während die Stadt Sotschi selbst alle Hallenwettbewerbe beherbergen wird. (wikipedia.org)

Zugleich ließ Medwedew eine Liste mit den verantwortlichen Ministeriumsbeamten für eine mögliche Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft vorbereiten. Ende Januar war zum wiederholten Mal beim staatlichen Sportanlagen-Bauer die Führung ausgewechselt worden. Die Ermittlungsbehörden untersuchen Korruptionsvorwürfe bei Olimpstroi. Die geplanten Baukosten für Anlagen und Infrastruktur von zwölf Milliarden US-Dollar (ca. 8,6 Milliarden Euro) haben sich Berichten zufolge bereits vervielfacht.

Seit der Gründung von Olimpstroi seien mindestens 23 Millionen Rubel (etwa 575.000 Euro) durch fiktive Rechnungen veruntreut worden, hatten Ermittler im Schwarzmeerkurort Sotschi mitgeteilt. Sie leiteten mehrere Strafverfahren ein. Die Kremlvorwürfe richten sich nun aber besonders gegen das zuständige Ministerium für Regionalentwicklung. Fast alle Anlagen entstehen wegen Olympia vollständig neu. Offizielle versicherten wiederholt, dass die Bauten im Zeitplan lägen.