Mittwoch29. Oktober 2025

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„Können es kaum erwarten“

„Können es kaum erwarten“

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Am Sonntagnachmittag erwartet Déifferdeng 03 den Nachbarn aus Niederkorn zum Derby in der "City du fer" – das Topspiel des sechsten Spieltags der BGL Ligue.

Für den Derby-erprobten Dzenid Ramdedovic, der Jeunesse Esch im Sommer in Richtung Progrès verließ, wird die Begegnung zwischen den beiden BGL-Ligisten der Gemeinde Differdingen dennoch eine Premiere sein: „Wenn ich mich mit meinen Teamkollegen unterhalte, wird mir jedes Mal klar, dass dieses Derby für einige das Spiel der Saison ist“, erklärte Ramdedovic am Freitag.

Der Neuling beim Tabellenführer Progrès weilt seit zwei Wochen in der Polizeiausbildung und wird erst heute wieder zur Mannschaft stoßen. Doch bereits lange zuvor hat man ihm die Wichtigkeit der morgigen Partie erläutert: „Für die richtigen Niederkorner, wie Paul Bossi und David Soares, dreht sich alles um dieses Derby. Die können es kaum erwarten.“ Ob man die Begegnung mit einem Escher Stadtderby vergleichen kann, scheint für den Ex-„Bianconeri“ aber fraglich, „denn das ist schon etwas ganz Besonderes und eine Seltenheit in Luxemburg. Aber von der Mentalität her scheint man das Derby hier auf der gleichen Wellenlänge anzugehen.“

Auch auf der gegnerischen Seite fiebert man dem Derby entgegen. Déifferdeng-03-Coach Marc Thomé ist zuversichtlich: „Die Stimmung im Team ist gut, wir haben bislang noch kein Spiel verloren“, erklärte er. „Seit einer Woche wird nur noch über dieses Derby gesprochen. Wir freuen uns alle darauf. Wir werden alles geben, um bis auf einen Zähler an den Progrès ranzukommen.“ Der Oberkorner, der seine erste Saison auf der Differdinger Bank absolviert, kennt die Bedeutung dieser Begegnung für die Eigengewächse ohnehin.

Ähnlich ergeht es auch Progrès-Trainer Olivier Ciancanelli, der sich auf sein erstes Auswärtsspiel in der Gemeinde Differdingen freut: „‚Dat si Matcher, déi ee gäre spillt.‘ Es ist eine andere Atmosphäre als an gewöhnlichen Spieltagen. Man kennt die Kollegen auf der anderen Seite. ‚Virun der Partie wäerte mer eis nach e bëssen zecken, an dono drénke mär e Patt zesummen.'“ So hat man es bereits in der Vergangenheit gehandhabt, „als bei den Pokalfinalen zwischen Progrès und den Red Boys 6.000 Zuschauer im Stade Josy Barthel waren. Und genauso etwas wollen die Zuschauer auch heute wieder erleben.“

Der neue Coach bei den Gelb-Schwarzen kann nach der zweiwöchigen Länderspielpause wieder auf den gesamten Spielerkader zurückgreifen. Sowohl Ferino als auch Lefranc und Zimmer stoßen nach ihren auskurierten Verletzungen wieder zum Kader hinzu.

In die Karten schauen lassen wollte er sich aber nicht: „Es werden wohl wieder einige lange Gesichter geben, denn jeder will unbedingt bei diesem Derby dabei sein …“

Rollenverteilung

Genau wie zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr ging man als Leader in die Pause. „Wir haben einen guten Start hingelegt und bereits einige schwere Auswärtsspiele hinter uns gebracht. Wir sind jedenfalls gut platziert, um bei Déifferdeng 03 anzutreten. Immerhin sind sie in dieser Partie der Europapokalteilnehmer mit Titelambitionen, nicht wir. Das will nicht heißen, dass wir keine Punkte einfahren möchten … ‚Loin de là.'“

Ob die zwei Wochen Pause seinem Team entgegengekommen sind, wollte Ciancanelli nicht behaupten. „Wir hatten ein Testspiel gegen Metz, deshalb sind wir auch nicht aus dem Rhythmus gekommen. Diese Partie war von der Intensität her sehr hoch.“ Déifferdeng 03 musste in dieser Zeit ohne Mathias Jänisch und Antonio Luisi auskommen. Für Dzenid Ramdedovic sind diese Umstände allerdings keine Schwächung des Gegners: „Ich kenne das von der Jeunesse, es ist absolut nicht dramatisch. Der Trainer hat so etwas im Griff, das hat keinen Einfluss auf die Partie.“

Wie der Zufall es so will, standen sich beide Mannschaften auch 2013 im September gegenüber. Der Gastgeber ließ sich damals mit 1:2 vom Progrès überrumpeln. Rougeaux und Bossi brachten die Gäste an diesem Abend in Führung, ehe Luisi noch vor der Pause für den Anschluss sorgte. Insgesamt wirkte der Progrès aggressiver und motivierter. Das Rückspiel entschied Differdingen in der Rückrunde mit 4:2 zu seinen Gunsten.

Während Déifferdeng 03 demnach mit neun Punkten die Spitze nicht aus den Augen verlieren will, möchte man bei den Gästen (13 Punkte) nicht aus der Erfolgsspur geraten. Ohnehin hat man beim Progrès noch Großes vor: „Der Verein hat sich in den letzten Jahren mächtig entwickelt. So soll es auch weitergehen. Damit die Ziele auch irgendwann höher gesteckt werden können“, sagte Ramdedovic.

Christelle Diederich