Mittwoch29. Oktober 2025

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Klöden Etappensieger und Maillot jaune

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Bei Paris-Nice dürfte es ein deutsches Duell Andreas Klöden - Tony Martin geben. Klöden gewann am Freitag die Etappe und streifte das „Maillot jaune“ über.

Frank Schleck büßte im Schlussteil 19 Sekunden ein, während Laurent Didier eine Viertelstunde später eintraf.

Radsport in Zahlen

Paris-Nice, 5. Etappe, Saint-Symphorien-sur-Coise – Vernoux-en-Vivarais (193 km): 1. Andreas Klöden (D/RSH) 4:59:00 Std., 2. Manuel Sanchez (SPA/EUS), 3. Matteo Carrara (ITA/VAC), 4. Tony Martin (D/HTC), 5. Rein Taaramae (EST/COF), 6. Robert Kiserlovski (KRO/AST), 7. Janez Brajkovic (SLO/RSH), 8. Xavier Volpini (ESP/MOV) alle g.Z., 9. Luis Sanchez (ESP/RAB) auf 0:18, 10. Pierre Rolland (FRA/EUR) 0:19, … 13. Maxime Monfort (B/LEO), 16. Frank Schleck (LUX/LEO) alle g.Z., 30. Linus Gerdemann (D/LEO) 1:56, 68. Laurent Didier (LUX/SAX) 15:36, 72. Bruno Pires (POR/LEO) g.Z., 85. Jens Voigt (D/LEO) 17:06, 106. Brice Feillu (F/LEO) 20:53, 136. Jakob Fuglsang (DEN/LEO) 25:47, 158. Wouter Weylandt (B/LEO) g.Z.

Gesamtwertung, nach der 5. Etappe: 1. Klöden 24:26:13 Std., 2. Sanchez auf 0:04 Minuten, 3. Carrara 0:06, 4. Martin 0:10, 5. Kiserlovski, 6. Janez Brajkovic, 7. Volpini, 8. Taaramae alle g.Z., 9. Sanchez 0:28, 10. Roman Kreuziger (CZE/AST) 0:29, 11. Monfort, … 22. F. Schleck g.Z., 30. Gerdemann 2:06, 66. Didier 15:45, 72. Pires g.Z., 78. Voigt 17:14, 117. Fuglsang 33:18, 130. B. Feillu 35:01, 150. Weyland 45:14,

„Tony Martin ist mein Favorit auf den Schlusssieg bei Paris-Nice“, hatte Frank Schleck im Vorfeld der „Course au soleil“ gesagt. „Er kommt mit den Besten über den Berg und ist der Stärkste im Zeitfahren“, fügte der Leader des Leopard-Trek-Teams hinzu.

Schleck könnte recht behalten, denn auf der fünften Etappe am Donnerstag von Saint-Symphorien-sur-Coise nach Vernoux-en-Vivarais vermittelte der junge Deutsche das Bild eines selbstsicheren Athleten, der vor Kraft nur so strotzt. In der gefürchteten Steigung des Col de la Mûre fuhr Martin stets an einer der vorderen Positionen und traf auch in einer acht Mann starken Gruppe auf dem vierten Rang im Ziel ein.

Martins Pech war nur, dass er mit diesem Platz keine Bonifikation mehr erhielt, im Gegensatz zu seinem Landsmann Andreas Klöden, der die Etappe gewann und mit 10 Sekunden Zeitgutschrift belohnt wurde. In der Zielgeraden hatte Brajkovic den Sprint maßgerecht für seinen Mannschaftsgefährten lanciert. Klöden wehrte den Angriff von Olympiasieger Samuel Sanchez und Tour-de-Luxembourg-Gewinner Matteo Carrara ab, die auf die nächsten Ränge kamen.

Spannendes Duell

Die 10 Sekunden Bonifikation, die Klöden einheimste, verhalfen ihm ins „Maillot jaune“, das der Belgier Thomas De Gendt wie erwartet abgeben musste. Der 35-jährige Deutsche (geb. am 22.6.1975 in Mittweida), der Paris-Nice vor elf Jahren (!) gewann, ist genau wie Tony Martin ein starker Zeitfahrer, so dass am Freitag auf den 27 km von Rognes nach Aix-en-Provence ein spannendes Duell bevorsteht.

Der Parcours ist relativ flach, steigt dann in der Côte de la Cride leicht an, um zum Schluss wieder eben zu werden. Auf dem letzten km ins Ziel geht es sogar bergab. Eine Zwischenzeit wird nach 15 km in Le-Puy-Sainte-Réparade genommen. Man muss in den Annalen von Paris-Nice schon bis ins Jahr 1968 zurückblättern, um ein ähnlich langes Einzelzeitfahren bei der „Course au soleil“ ausfindig zu machen.

Dieses „contre-la-montre“ hat auch für Frank Schleck noch seine Bedeutung, da der Luxemburger in der Gesamtwertung nur eine knappe halbe Minute hinter dem neuen Leader liegt. Schleck ist im Generalklassement 22. auf 29″, nachdem er die Etappe als 16. mit 19 Sekunden Rückstand auf Klöden beendet hatte. Praktisch an Schlecks Seite befand sich sein belgischer Mannschaftskollege Maxime Monfort (Platz 13), der am Donnerstag der Beste im Leopard-Trek-Team war. Auch in der Gesamtwertung ist Monfort (11.) momentan die Nummer eins bei LEO.

„Im Nachhinein tut es mir leid, dass ich im Col de la Mûre nicht angegriffen habe“, meinte Frank Schleck. „Ich fühlte mich wohl und hatte eigentlich keinen Grund zum Zaudern. Immer wieder gab es vereinzelte Attacken, doch traute ich mich nicht. So ein Fehler wird mir im Laufe der Saison nicht mehr passieren“. Auf den letzten Metern des Anstiegs verlor er den Kontakt zur Spitze. Auf den verbleibenden neun km bildeten sich zwei Gruppen mit acht Fahrern und 15 Konkurrenten in der Verfolgung.

Schwere Etappe

Nicht so gut lief es am Donnerstag für Laurent Didier, der als 68. über eine Viertelstunde (genau 15’36“) auf Andreas Klöden einbüßte. Didier, der viel Arbeit für seinen Leader Richie Porte (25. auf 1’36“) verrichtete, traf in einem 19 Fahrer starken Peloton ein, dem u.a. auch „Maillot jaune“ Thomas De Gendt (65.) und „Leopard“ Bruno Pires (72.) angehörten. Wie schwer die Etappe war, bewiesen die Zeitabstände. Über 70 Konkurrenten erreichten Vernoux-en-Vivarais mit 20, bzw. 25 Minuten Verspätung.

In ihrem ersten Teil war die fünfte Etappe geprägt von der Flucht einer Sechsergruppe mit den Franzosen Christophe Le Mével (Garmin), Hubert Dupont (Ag2r), Arnold Jeannesson (Française des Jeux) und Romain Hardy (Bretagne-Schuller), dem Holländer Lieuwe Westra (Vacansoleil) sowie dem Spanier David Lopez Garcia (Movistar). Am längsten boten Dupont und Westra dem Peloton die Stirn, doch war ihr Abenteuer nach 156 km beendet.