Wie das englischsprachige Nachrichtenportal www.macedonia-online.com berichtete, habe ein Mann, der Teil der mazedonischen Delegation in Luxemburg gewesen sein soll, den vermeintlichen Journalisten Igor Filevski über Facebook kontaktiert und ihm berichtet, dass die Partie vom Mittwoch (29.02.12) bereits im Vorfeld arrangiert sei.
Ein anderes Delegationsmitglied mit den Initialen I.J. habe seinen Sohn angerufen und ihn dazu aufgefordert, Geld auf einen Sieg des FLF-Teams zu setzten.
Doch wer ist dieser ominöse I.J.? Keiner weiß das so genau. Vor allem weil Igor Filevski seinen Informanten schützen will. Auf der offiziellen Liste der mazedonischen Delegation taucht er jedenfalls nicht auf, wie FLF-Präsident Paul Philipp dem Tageblatt gegenüber bestätigte.
Konzeptentwickler
Und wer ist der angebliche Journalist Igor Filevski? Im sozialen Netzwerk linkedin.com steht in seinem Profil, dass er „Concept-Developper“, also Konzeptentwickler ist. Von einer Tätigkeit als Journalist ist weder in der Vergangenheit noch jetzt die Rede.
Aber es geht noch weiter. Anscheinend wusste der Informant, dass zuerst die Mazedonier in Führung gehen und Luxemburg in der zweiten Hälfte durch zwei Tore doch noch gewinnen würde.
Es lohnte sich
Die Quote für einen FLF-Sieg stand übrigens bei 35:1. Bei 1.000 Euro Einsatz hätte der Bieter also 35.000 Euro kassiert. Das Wettbetrugs-Warnsystem der FIFA scheint jedenfalls bis heute keine irregulären Muster festgestellt zu haben. Anders ist es nicht zu erklären, dass eine Woche nach der Begegnung weder die FLF noch der mazedonische Verband vom internationalen Dachverband kontaktiert wurden.
Das Tageblatt fragte aber auch bei der FIFA nach. Dort hörte man am Dienstag zum ersten Mal von diesen Vorwürfen. Bis jetzt bleibt die Bestätigung noch aus, dass eine Untersuchung eingeleitet wird. Was jedoch auch daran liegen könnte, dass auch die Büros des Weltverbands gegen 17.00 Uhr schließen …
Gerüchte
Es ist jedenfalls nicht das erste Mal, dass nach einem überraschenden Sieg Luxemburgs Gerüchte über Wettbetrug im Raum stehen. Schon beim 2:1-Erfolg gegen Albanien spekulierten die skipetarischen Medien über einen irregulären Ausgang des Spiels. „Auch nach dem Sieg über Weißrussland gab es solche Anschuldigungen. Es ist doch nicht normal, dass es jedes Mal Vermutungen gibt, wenn wir gewinnen. Das bleibt auch irgendwie am Trainer und an den Spielern haften. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass das Warnsystem der FIFA effizient ist. Wenn man etwas festgestellt hätte, wären wir doch die Ersten, die Bescheid wüssten, und das sofort nach dem Spiel und nicht erst eine Woche später“, so Paul Philipp.
Fest steht jedenfalls, dass die Schuldigen im Lager der Mazedonier gesucht werden und nicht bei den Luxemburgern. Unter anderem sollen die Betrugsvorwürfe laut www.macedoniaonline.com erklären, warum sich die mazedonischen Verteidiger beim entscheidenden zweiten Gegentor so dilettantisch anstellten.
Erklärungsversuche für eine peinliche Niederlage? Es deutet vieles darauf hin.
De Maart

Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können