Mittwoch29. Oktober 2025

Demaart De Maart

„Keine Überraschung“

„Keine Überraschung“

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Von Bob Jungels’ sechstem Platz beim Giro 2016 ist Prof. Peter Hespel von der Bakala Academy, die den Luxemburger seit dessen Jugend betreut, nicht überrascht.

Tageblatt: Prof. Hespel, hat Sie die Leistung von Bob Jungels beim Giro überrascht?

Logo" class="infobox_img" />Bakala Academy

Prof. Peter Hespel ist der wissenschaftliche Direktor der Bakala Academy im belgischen Leuven. Das Institut ist an die Universität Leuven angegliedert.

Der tschechische Geschäftsmann Zdenek Bakala, Mehrheitseigner von Etixx-Quick-Step, wollte dafür sorgen, dass seine Fahrer von den neuesten sportwissenschaftlichen und technischen Errungenschaften profitieren und finanzierte das Zemtrum.

Prof. Peter Hespel: Nein, überhaupt nicht. Wir haben Daten von Bob, als er 15 oder 16 Jahre alt war und auch von der Saison, als er Weltmeister im Zeitfahren wurde. Seine Leistung im Giro spiegelt sein großes Talent, seine Disziplin und Entschlossenheit wider, zu den besten Radprofis der Welt zu gehören.

Es wurde viel darüber diskutiert, ob Bob sich mit seinen körperlichen Voraussetzungen nicht eher auf Klassiker spezialisieren sollte als auf große Rundfahrten. Wie denken Sie darüber?

Bob hat nicht das spezifische Profil eines leichtgewichtigen Grand-Tour-Siegers, wie Contador oder Froome, die 60 bis 65 Kilo wiegen und dennoch gut zeitfahren können. Bob ist im Gegensatz dazu ein athletischerer Typ Fahrer. Ich bin der Meinung, dass wenn man einen Traum im Kopf hat, immer versuchen sollte, diesen zu realisieren. Dass Bob rund fünf Kilo mehr auf die Waage bringt als die Froomes oder Contadors, heißt nicht, dass er seine Chance nicht auch beim Schopfe packen soll. Zurzeit kann er im Hochgebirge noch nicht ganz mit den Top-Klassementfahrern mithalten, um eine große Rundfahrt zu gewinnen, doch wenn er weiter an seinen Kletterfähigkeiten arbeitet und vielleicht noch ein wenig abnimmt, zur gleichen Zeit aber seine Zeitfahrqualitäten nicht vernachlässigt, dann ist es irgendwann möglich.

Vom wissenschaftlichen Standpunkt ist es also nicht unmöglich, dass Bob einmal um den Sieg bei der Tour de France mitfahren kann?

Nein, absolut nicht. Und so lange etwas nicht unmöglich ist, soll man es versuchen. Es kommt aber der Augenblick, in dem man eine Entscheidung treffen muss. Ansonsten hast du den Moment verpasst, ein guter Klassikerspezialist zu werden, und hast trotzdem keine Grand Tour gewonnen.

Das ganze Interview: am Montag in der Print- und E-Paper-Ausgabe des Tageblatt.