Mutsch wechselt zur U21-Auswahl
Mit der Amtsübernahme von Jeff Strasser ändert sich so einiges im Organigramm der FLF. Der bisherige Co-Trainer Mario Mutsch, der als Kandidat für die Nachfolge von Luc Holtz gehandelt worden war, übernimmt mit sofortiger Wirkung die U21-Auswahl. „Es war sein Wunsch, sich anders zu orientieren“, erklärte Strasser. Dem neuen Nationaltrainer zur Seite steht ab jetzt Dan Huet, der seit Mai 2023 für die U21 zuständig war. Der bisherige Fitness-Coach unter Holtz, Claude Origer, bleibt dem Strasser-Trainerstab erhalten. Auch Rui Forte, Torwarttrainer, gehört weiterhin zur Trainermannschaft der „Roten Löwen“. Noch nicht abgeschlossen waren am Mittwoch die Gespräche mit dem Videoanalysten.
Um den Übergang – nach 15 Jahren – bestmöglich über die Bühne gehen zu lassen, wird Manuel Cardoni, Technischer Direktor der FLF, im September ebenfalls zum Trainerstab von Strasser gehören. „Er ist das Bindeglied. Es wird es mir erleichtern, die Spieler kennenzulernen“, sagte Strasser. Cardoni selbst gab zu verstehen, dass es bei den Personalentscheidungen darum ging, dem Ganzen eine „Kontinuität“ zu verschaffen und gleichzeitig „Verknüpfungen herzustellen“, was zuletzt nicht optimal verlaufen sei.
Telefonat mit dem Kapitän
Weißes Hemd, Jeanshose und ein großes Lachen im Gesicht. Jeff Strasser war sich bewusst, dass er am Tag seiner Inthronisierung als FLF-Nationaltrainer wohl ein paar Mal aus dem privateren Nähkästchen plaudern müsste. „Als Nervosität würde ich die Gefühle der letzten Tage nicht beschreiben. Ich stelle mich der Herausforderung.“ Als vor ein paar Wochen feststand, dass – zu diesem Zeitpunkt noch – ein Trainerwechsel im Januar bevorstehen würde, ging alles den klassischen Weg: Ein Gespräch mit den Verbandsverantwortlichen, das Einreichen der Kandidatur. Am Dienstag wurde Strasser dann offiziell als Coach ausgewählt.
Seitdem ging es Schlag auf Schlag. Noch am gleichen Tag wurde der neue Trainerstab definiert. Strasser schilderte: „Es wird ein anderer Alltag werden. Am nächsten Donnerstag wird die erste Kaderliste präsentiert werden. Es muss jetzt in kürzester Zeit viel erledigt werden: Alle Vorbereitungen auf die September-Spiele, Analysen, Gespräche mit den Spielern – was gestern (am Dienstag) schon teilweise geschehen ist. Es gab ein Telefonat mit Kapitän Laurent Jans, der schon einiges weiterleiten und Botschaften vermitteln wird.“
Die 23 Formstärksten werden es sein
Wenn es eine große Erkenntnis der Präsentation von Jeff Strasser gab, dann diejenige, dass er die Arbeit von Vorgänger Luc Holtz in allen Ehren hält – und nicht auf Revolution setzt, sondern auf „Kontinuität“ und „Weiterentwicklung“. „Die gestandenen Spieler aus dem Ausland bilden weiterhin den Kern des Teams. Das wird die Basis sein. Es kann aber immer wieder punktuelle Änderungen geben. Das hängt in diesem konkreten Fall davon ab, ob und wann ihre Meisterschaften begonnen haben, ob es Verletzungen gibt. Sieben Spieler haben im Sommer den Verein gewechselt. Wie sind sie dort integriert und angekommen? Erst wenn alle diese Fragen beantwortet sind, ergibt sich ein klareres Bild“, erklärte Strasser. Er betonte, dass er 23 Spieler nominieren möchte, die zum besagten Zeitpunkt – sprich jetzt – in der Lage sind, im September für die „Roten Löwen“ anzutreten.
Die Ziele
Am 4. September wird die Ära Jeff Strasser mit einem Heimspiel gegen Nordirland eingeläutet werden. Drei Tage später ist die Slowakei zu Gast: Ein offizielles Ziel für die WM-Qualifikation nannte Strasser bei der Pressekonferenz nicht. Man wolle sich gemeinsam „ambitionierte Ziele“ setzen. Sein Vertrag läuft bis Dezember 2026.
Moris, Chanot und Rodrigues
Torhüter Anthony Moris hatte vergangene Woche einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft nicht ausgeschlossen. Jeff Strasser hatte den Keeper vor der Pressekonferenz noch nicht telefonisch erreicht, gab jedoch zu verstehen, dass er ihn überzeugen möchte, weiterhin für die FLF-Auswahl zu spielen. Beim intern gesperrten Gerson Rodrigues stellt sich die Frage diesmal nicht: „In letzter Zeit wurde viel über die Person gesprochen. Jetzt soll es wieder um die Nationalmannschaft gehen und um die Spieler, die für die beiden WM-Qualifikationsspiele infrage kommen“, sagte Strasser. Demnach keine klare Aussage bezüglich der Zukunft des Stürmers, den er bei der Fola selbst unter seinen Fittichen hatte. Strasser schloss zudem nicht aus, zu einem späteren Zeitpunkt den Kontakt zu Verteidiger Maxime Chanot zu suchen, „doch in erster Linie zählen die Leistungen. Wenn ich mich nicht irre, hatte er zuletzt weniger Spielzeit.“
Die Herzensangelegenheit
Insgesamt vier verschiedene Trainer lernte Strasser als Spieler der Nationalmannschaft kennen: Paul Philipp, Alan Simonsen, Guy Hellers und Luc Holtz. „Ich habe dieses Trikot immer mit Stolz getragen. Während langer Jahre waren die Ergebnisse anders als heute. Jeder dieser Trainer hatte versucht, das Maximum herauszuholen. Paul Philipp, Luc Holtz und Guy Hellers hatten selbst eigene Erfahrungen in der Nationalelf gemacht, das hat man vielleicht in einigen Dingen erkannt, die sie als Trainer entschieden.“
Jetzt selbst das Zepter in den Händen zu halten, sei „eine große Ehre“ und „ein Ziel im Karriereplan“. „Ich bin froh, diese Chance erhalten zu haben. Die Arbeit endet aber nicht, sie fängt jetzt gerade erst an.“ Strasser fügte hinzu: „Luc hat die Nationalmannschaft auf ein neues Level gebracht. Ich möchte die Entwicklung der ‚Roten Löwen’ vorantreiben. Jeder Trainer hat eigene Ideen, wenn es um Attraktivität, Ballbesitz oder Kreativität geht. Wir haben in den nächsten Wochen nicht viel Zeit. Die Spieler, die zu uns stoßen, haben alle große Qualitäten und taktisches Verständnis, da geht die Umsetzung schnell.“
Die Mannschaft soll Spaß machen
Es ist ein Versprechen an die Fans der „Roten Löwen“: Die FLF-Nationalmannschaft soll auch unter Jeff Strasser Spaß machen: „Wir werden weiter attraktiven Fußball spielen, denn die Leute sollen weiterhin Spaß haben, wenn sie ins Stadion kommen, um das Team zu unterstützen. Wir wollen kreativ sein, uns Chancen herausspielen.“
De Maart

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