Vom Spiel berichten Kim Hermes, Lex Bruch
Jeunesse hatte das Spiel mit drei Veränderungen gegenüber dem 0:3 in Differdingen begonnen. Für Collette (verletzt), Portier (gesperrt) und Goncalves (Bank) rückten Hoffmann, Bastos und Deidda in die Startelf. Fola-Coach Guérard ließ sein Team unverändert.
Beide Teams zeigten von Beginn an ihren Willen, diesem Derby ihren Stempel aufzudrücken, doch ernsthafte Chancen sollten dabei vorerst keine herausspringen. Jeunesse erarbeitete sich leichte Vorteile, was allerdings mehr einem engagierten Auftreten als einem übermäßig präzisen Spiel nach vorne zu verdanken war. Allerdings schlichen sich auch einige Leichtsinnigkeitsfehler ein, vornehmlich in der Abwehr, die alles andere als sattelfest wirkte. Die erste Großchance hatte somit Fola-Stürmer Di Gregorio, der allerdings an Oberweis scheiterte. Doch es war nicht der Wachmacher für Jeunesse, im Gegenteil. In der 27′ bekam die Jeunesse-Abwehr erneut den Ball nicht richtig weg und Dallevedove traf per Nachschuss zum 0:1 für Fola.
Jeunesse wäre jetzt gefordert gewesen, aber das bisschen Selbstvertrauen schien jetzt endgültig weg. Es lief wenig bis gar nichts und die recht einfallslosen Hausherren konnten sich bei Di Gregorio bedanken, der seine Chancen mit schöner Regelmäßigkeit vergab. Und während Fola sich den Ball unter verhaltenen Olé-Rufen der mitgereisten Anhänger zuspielte, wurde das Murren der Jeunesse-Anhänger immer vernehmlicher.
Die zweite Hälfte begann so, wie die erste aufgehört hatte. In der Jeunesse-Innenverteidigung klappte wenig bis gar nichts, aber es wurde nicht bestraft, weil Di Gregorio sich weiter im Vergeben von Großchancen hervortat. Aber Fola hatte noch mehr Geschenke mitgebracht. Eines der dramatischeren Art packte Verteidiger Julien Klein in der 54′ aus. Eine Cantonnet-Flanke lenkte er unhaltbar für Pit Theis ins eigene Tor.
Die Gastgeber schienen aber jetzt Morgenluft zu wittern und das Spiel wurde offener. Chancen gab es auf beiden Seiten, aber sowohl der eingewechselte Rodriguez (64′) wie auch Dallevedove (65′) vergaben. Aber es blieb dabei, dass das Fola-Spiel insgesamt organisierter und durchdachter schien als das der Gastgeber, die allerdings die Fehlerquote runter schraubten und den Einsatz erhöhten.
Die Hausherren waren dabei, sich das Unentschieden zu verdienen, während Fola vom Spielverlauf einigermaßen angeekelt zu sein schien. Die Schlussphase gehörte Jeunesse, aber der spät erwachte Rekordmeister musste es bei einem Unentschieden belassen. Das hatte man sich zwar verdient, aber der Schubs in die richtige Richtung war vom Stadtrivalen gekommen.
Stimmen zum Spiel
Julien Klein (Fola): „Ich wollte die Gefahr bereinigen. Dabei traf ich den Ball leider nicht voll, dafür aber ins eigene Netz. Dass dies uns so aus dem Konzept brachte und den Gegner aufputschte, ärgert mich. Doch wir haben es vorher versäumt unseren Vorsprung auszubauen.“
Vinicio Monacelli (Jeunesse, Technischer Berater): „Eingangs war die Verunsicherung deutlich zu spüren. Mit der Leistung der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, wir sind auf dem richtigen Weg. Das Ergebnis geht in Ordnung. Im mentalen Bereich gibt es aber noch jede Menge Arbeit.“
Philippe Guérard (Fola-Trainer): „Wir haben unsere Chancen schlicht nicht verwertet. Wir heben meines Erachtens zwei Punkte verloren. Wir hätten die Entscheidung schon vor der Halbzeiterzwingen müssen. Ein Gegentor kann man zu jedem Moment kassieren. Hier gilt keine Entschuldigung.“
De Maart
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