Dienstag21. Oktober 2025

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Damen-HandballKäerjeng gewinnt Best-of-three-Serie gegen Düdelingen und feiert 35. Meistertitel 

Damen-Handball / Käerjeng gewinnt Best-of-three-Serie gegen Düdelingen und feiert 35. Meistertitel 
Käerjengs Handballerinnen sind zum 35. Mal Meister Fotos: Editpress/Luis Mangorrinha

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Die Handballerinnen des HB Käerjeng sind am Ziel. Mit 29:19 haben sie überraschend deutlich auch das zweite Finalspiel der Best-of-three-Serie in der AXA League für sich entschieden und den 35. Meistertitel der Vereinsgeschichte perfekt gemacht. Der HBD geht dagegen trotz Dominanz während der gesamten Saison leer aus.

„Champion vu Lëtzebuerg“ schalte es am Freitagabend bereits Minuten vor Schluss durch die Käerjenger Halle. Als die Schlusssirene dann ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. „Ich stand ab der 55. Minute auf dem Platz und konnte nicht richtig glauben, was da passierte“, sagte Tina Welter wenige Augenblicke nach der Siegerehrung. „Ich hätte niemals erwartet, dass es so deutlich ausfallen würde.“

Die langjährige Kapitänin der Nationalmannschaft beendet ihre Handball-Karriere damit mit dem Meistertitel. „Es ist unfassbar. Ich bin sehr stolz. Ich habe mir diesen Titel so sehr gewünscht und es ist sicherlich der schönste meiner Karriere“, sagte Welter. „Nach all den Turbulenzen, die wir diese Saison in der Mannschaft hatten, ist der Titel, glaube ich, auch verdient.“

Käerjeng macht nach der Pause den Unterschied

Vor rund 500 Zuschauern erwischte Käerjeng wie schon im ersten Finalspiel den besseren Start. Nach zehn Minuten lag die Mannschaft mit 5:2 in Führung. Düdelingen hatte vor allem im Angriff gegen die aggressive Käerjenger Abwehr Probleme. Der HBD fand dann aber allmählich seinen Rhythmus, verteidigte stärker und wurde auch im Angriff effizienter. Nach 17 Minuten konnten die Düdelingerinnen dann eine doppelte Unterzahl des Gegners ausnutzen und durch einen Doppelpack von Gambini die Partie ausgleichen (8:8). Joy Wirtz brachte ihre Mannschaft wenig später zum ersten Mal in Führung (9:8). 

Als sich der HBK dann aber nach einem Time-out von Trainer Dan Mauruschatt von seinem kurzen Tief erholt hatte und dem HBD wieder einige Unaufmerksamkeiten unterliefen, drehten Welter, Radoncic, Galic und Zuk mit einem 4:1-Lauf das Finale erneut zu ihren Gunsten (12:10 in der 27. Minute). 

Und nach der Pause drehten die Käerjengerinnen dann so richtig auf. Torhüterin Jurcevic parierte gleich fünf Düdelinger Angriffe, was ihre Teamkolleginnen vorne ausnutzten, um durch Poulet (3), Welter (1), Zuk (1) und Kirtz (1) auf 18:12 zu erhöhen. HBD-Trainer Molitor reagierte in der 39. mit einem Time-out – und schob nur drei Minuten später ein zweites hinterher. Doch Düdelingen wirkte auf dem Platz zunehmend gestresst und machte viele Fehler.

Das bestrafte Käerjeng eiskalt und erhöhte bis zur 43. Minute auf 21:13. Damit nahm die Mannschaft dann auch endgültig Kurs auf den Meistertitel. Düdelingen wirkte zu keinem Zeitpunkt mehr in der Lage, das Spiel noch einmal zu drehen. Nach 50 Minuten baute Welter die Führung dann vorentscheidend auf zehn Tore (25:15) aus und beseitigte damit auch die letzten Zweifel. Nach der Partie wurde die ehemalige Bundesligaspielerin dann von ihren Teamkolleginnen gefeiert. 

„Wir wollten den Titel unbedingt in Tinas letztem Heimspiel holen und sie gebührend verabschieden“, so HBK-Kapitänin Jenny Zuk. „Der Titel tut umso mehr gut, wenn man weiß, welch schwierige Saison wir hatten. Es gab viele Änderungen in der Mannschaft, unter anderem auch mit Dan als neuem Trainer. Wir haben es daher nicht erwartet. Wir wollten einfach Spaß haben und die Saison gut beenden. Spaß hatten wir und ich denke, das ist auch der Grund, warum wir jetzt Meister sind.“

Enttäuschung beim HBD

Torhüterin Zorana Jurcevic, die am Freitagabend mit 18 Paraden einmal mehr ein sicherer Rückhalt für ihre Mannschaft war, stimmte zu. „Nach allem, was wir durchgemacht haben, konnten wir uns jetzt belohnen. Ich bin stolz auf die ganze Mannschaft, jeder hat 120 Prozent gegeben. Wir haben wie eine Familie zusammengehalten und waren mental stark. Der Titel fühlt sich großartig an.“

Auf der Gegenseite war die Enttäuschung nach der Entthronung groß. Düdelingen hatte die Saison vor den Final-Play-offs wie keine andere Mannschaft dominiert, musste am Ende dennoch zusehen, wie Käerjeng den Titel feierte.

„Käerjeng hat die zwei Finalspiele verdient gewonnen, das müssen wir zugeben. Ob sie nach dieser Saison verdient Meister sind, ist eine andere Sache“, sagte HBD-Coach Molitor. „Es tut sehr weh. Wir haben eine geniale Saison gemacht. Auch wenn wir nicht Meister geworden sind, darf man das nicht vergessen. Wir haben 36 Spiele in Folge gewonnen, den Supercup und den Pokal geholt. Wir haben im Europapokal eine gute Leistung gebracht. Die Mädchen haben über die letzten Monate eine super Arbeit gemacht. Im Sport kann aber nur einer gewinnen, das waren wir heute leider nicht.“

Statistik

Käerjeng: Jurcevic (1-60’, 18 Paraden, davon 1 7m), Huberty – Galic 6, Birsens, Melchior, Zuk 3, Poulet 5, Reiter 1, Jentges, Monteiro 1, Radoncic 1, Kirtz 3, Weintzen 1, Gustowska, Welter 8/1, Dascalu
HBD: Leythienne (5 P.), Fangueiro (4 P.), Herrmann – K. Wirtz 1, Ciufoli 4, Mputu, Dickes 4/1, Jominet, Willems 1, Steffen, Dautaj, Gambini 2, Krier, J. Wirtz 6, Borrelli 1, Caruso
Schiedsrichter: Rauchs/Volz
Zeitstrafen: Käerjeng 4 – HBD 1
Siebenmeter: Käerjeng 1/1 – HBD 1/2
Zwischenstände: 5’ 2:1, 10’ 5:2, 15’ 8:6, 20’ 8:9, 25’ 11:10, 30’ 13:11, 35’ 16:12, 40’ 18:12, 45’ 22:13, 50’ 25:16, 55’ 27:17
Zuschauer: 500 (geschätzt)

Im Überblick

AXA-League-Finale (Best of three):
1. Spiel:

HBD – Käerjeng 30:34
2. Spiel:
Käerjeng – HBD 29:19

Best-of-three-Serie um Platz 3:
1. Spiel:

Red Boys – Esch 29:28
2. Spiel, am Samstag:
18.00 Uhr: Esch – Red Boys
3. Spiel (falls nötig), Samstag, 24. Mai:
Red Boys – Esch